Schummeln bei der iPhone-Akkulaufzeit? Vorwürfe gegen Apple – und eine Stellungnahme
Bei Tests, deren Ergebnisse besonders stark von den äußeren Umständen bzw. Art der Bedienung abhängt, sind Hersteller oft sehr trickreich – sei es bei der Bestimmung des Treibstoffverbrauchs und der Reichweite von Autos oder eben der Akkulaufzeit eines Geräts. Oft sind die Werksangaben nur unter Laborbedingungen zu erreichen und nicht bei alltäglicher Nutzung. Apple zählte allerdings in der Vergangenheit zu denjenigen, die mit halbwegs realistischen Werten arbeiteten. Beispielsweise hält die Apple Watch bei vielen Nutzern deutlich länger, als der "eine Tag", den man auf den Produktseiten findet. Etwa schwieriger ist es hingegen beim iPhone, denn Synchronisation im Hintergrund oder schlechte Netzqualität lassen die Ausdauer der Geräte rasch sinken.
Akkulaufzeit: iPhone XR mit starker Abweichung?Eine Verbraucherschutz-Vereinigung in Großbritannien wirft Apple nun vor, dass es beim iPhone XR besonders starke Diskrepanzen zwischen Versprechen und Wirklichkeit gebe. Apple bewirbt das Gerät mit der Aussage, noch kein iPhone habe längere Akkulaufzeit geschafft. Dies entspricht auch den Rückmeldungen vieler Nutzer, die sich sehr zufrieden mit der Kondition des iPhone XR zeigen. Die schon oft in ähnlichen Fällen in Erscheinung getretene Organisation "Which?” sieht dies allerdings etwas anders und führt stattdessen an, noch nie habe es so große Unterschiede zwischen Beschreibung und tatsächlicher Performance gegeben. Dies ist ein offener Widerspruch zu zahlreichen anderen Berichten namhafter Publikationen, die dem XR sehr gute Werte bescheinigten.
Apple reagiert auf die BehauptungZwar komme laut "Which?" kein untersuchtes iPhone auf die versprochene Leistung, das iPhone XR unterschreite den eigenen Tests zufolge aber Apples Angaben besonders drastisch. Die Sprechzeit liege beispielsweise nicht bei 25, sondern nur bei rund 16,5 Stunden. Je nach Disziplin müsse sich der Nutzer auf 18 bis 51 Prozent weniger Laufzeit einstellen. "Which?” testete auch die Geräte anderer Hersteller, kritisierte aber nur HTC für ähnlich irreführende Darstellungen. Apple nahm bereits Stellung und gab an, eingehende Tests zur Akkulaufzeit durchzuführen und diese durch Integration von Hardware und Software zu verbessern. Im Gegensatz zu "Which?”
dokumentiere man auch die Testverfahren, sodass die Ergebnisse nachvollziehbar seien. Wie genau die Verbraucherschutz-Vereinigung nämlich auf die Werte kommt und ob es sich wirklich um praxisnahe Erhebungen handelt, bleibt nämlich offen.