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Schutz vor Quanten-Computer: Apple stellt neue Verschlüsselung für iMessage vor

Apple ist sehr auf Datenschutz bedacht – und arbeitet stetig an Verbesserungen: Nun hat das Unternehmen per Pressemitteilung bekanntgegeben, dass iOS 17.4, iPadOS 17.4, watchOS 10.4 wie auch macOS 14.4 Änderungen bezüglich iMessage mitbringen: Apple wird in diesen Betriebssystemversionen eine neuartige Verschlüsselungsmethodik einführen, welche laut dem Konzern bislang alle anderen Messaging-Apps am Markt übertrifft.


Als Apple Ende 2011 den iMessage-Dienst vorstellte, war Ende-Zu-Ende-Verschlüsselung ein Novum unter Nachrichten-Apps. Doch die Ende-Zu-Ende-Verschlüsselung ist nur so gut wie das eingesetzte Verfahren: Sind die Schlüssel einfach zu knacken, ist die Verschlüsselung wertlos. Bereits 2019 steigerte Apple die Sicherheit von iMessage durch "Elliptic Curve Cryptography". Auf Apple-Plattformen werden die Schlüssel, welche zur Chiffrierung der Nachrichten verwendet werden, in der Secure Enclave der Apple-Chips abgelegt – und der geschützte Bereich auf dem Prozessor macht es für Angreifer äußerst schwer bis unmöglich, diese Keys zu extrahieren.

Sicherheit vor Quantencomputer
Viele Unternehmen und wissenschaftliche Institutionen forschen an Quantencomputern. Mit Hilfe dieser neuartigen Rechner ist es möglich, komplexe mathematische Probleme erheblich schneller als mit normalen Computern zu lösen. Ein Anwendungsfall ist das Knacken von Verschlüsselungsverfahren – und obwohl Quantencomputer aktuell noch nicht in der Lage sind, die derzeitig eingesetzten Verschlüsselungen zu knacken, rüstet sich Apple für die Zukunft.

Post Quantum 3
Apple stellt daher im März 2024 iMessage auf ein neues, "PQ3" (Post-Quantum-3) genanntes Verschlüsselungsverfahren um, welches die Sicherheit von Nachrichten gleich über mehrere Wege erhöht. Der anfängliche Schlüsselaustausch der Teilnehmer findet über ein vor Quantencomputer geschütztes Verfahren statt. Ferner soll die Zahl der Nachrichten, welche sich durch einen bekannt gewordenen Schlüssel dekodieren lassen, deutlich verringert werden – somit hätte ein Angreifer nur Zugriff auf einige wenige Brocken einer Kommunikation. In "PQ3" kombiniert Apple neuartige Verschlüsselungsmethoden mit dem bekannten "Elliptic Curve"-Algorithmus, sodass das Endresultat niemals schlechter sein kann als das zuvor eingesetzte Verfahren.


Eine genaue, technische Beschreibung der neuen Verschlüsselungstechnologie "PQ3" veröffentlichte Apple im hauseigenen Security-Blog.

Alle Plattformen – bis auf visionOS
Das neue Verschlüsselungsverfahren steht ab Anfang März 2024 in macOS 14.4, iOS 17.4, iPadOS 17.4 und watchOS 10.4 bereit – höchstwahrscheinlich müssen Anwender nichts unternehmen und die Umstellung erfolgt automatisch. Merkwürdig ist, dass visionOS wohl die neue "PQ3"-Verschlüsselung nicht unterstützt. Wahrscheinlich wird ein zukünftiges visionOS-Update das neue Verfahren nachreichen, denn technische Hürden dürften durch den M2-Chip kaum existieren.

Kommentare

ssb
ssb21.02.24 16:02
Die Frage ist auch, was passiert, wenn man iOS 17.4 verwendet aber noch macOS 13.x
Wird es dafür auch einen Update geben, wird es dann nicht aktiviert oder ist man an Geräten mit älterem OS dann ausgesperrt?
+7
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck21.02.24 16:20
ssb
Ich gehe stark davon aus, dass dann der ältere Algorithmus aus 2019 zum Einsatz kommt.
+7
ssb
ssb21.02.24 16:46
Davon gehe ich auch aus - oder dass wenigstens gefragt wird, ob der neue Algorithmus angewendet werden soll - womit ältere Geräte dann ausgeschlossen wären. Aber gesagt wird davon nichts.
+3
Frank Tiger
Frank Tiger21.02.24 22:43
Ich denke für die noch unterstützten älteren macOS-Versionen wird es ein Update geben.
+1
Nebula
Nebula21.02.24 22:47
Worauf bezieht sich die Verschlüsselung? Allein auf die Speicherung? Und wo? Bei Apple oder sich auf meinen Geräten? Und was ist mit der Übermittelung der Nachrichten, vor zu Altgeräten hin?
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+1
Deppomat22.02.24 01:06
👣💻
-1
Krispo9922.02.24 07:36
Wenn Apple es wirklich ernst meint, dann bringen sie Security Updates für alle Versionen ihrer Betriebssysteme die iMessage unterstützen heraus.
Der Invest der dafür nötig wäre würde in der Dividende nicht wahrnehmbar sein und würde am Ende den Aktienkurs steigern, was Investoren also begrüßen würden.

Also Apple, macht es mal richtig!
-2
Peter Eckel22.02.24 09:38
ssb
Davon gehe ich auch aus - oder dass wenigstens gefragt wird, ob der neue Algorithmus angewendet werden soll - womit ältere Geräte dann ausgeschlossen wären. Aber gesagt wird davon nichts.
Es gibt für derlei grundsätzlich drei mögliche Vorgehensweisen:

1. Alte Systeme werden ausgesperrt. Das ist dann blöd für die Anwender.

2. "Opportunistic encryption". Mit neuen Systemen wird also mit den neuen Verfahren verschlüsselt, bei alten erfolgt ein Fallback auf die alten Verfahren. Nachteil: Das öffnet die Tür für Downgrade-Attacken.

3. Upgrades für alle nicht allzu alten Systeme. Das ist natürlich die beste Variante, aber leider wird sowas nur selten wirklich weit rückwärts gemacht - oder das auch nur möglich sein. Dafür sind nicht immer Marketinggründe verantwortlich, sondern oft auch technische wie Prozessoren, die bestimmte Befehlssätze nicht haben, oder ältere TLS-Libraries, deren Upgrade ein umfangreiches Systemupgrade nach sich zöge (manchmal kommen nicht nur Verschlüsselungs- und Signaturalgorithmen hinzu, sondern es werden auch welche entfernt - was dann eine ganze Kaskade von Problemen bei Altsystemen nach sich ziehen kann).

Ganz einfach ist das Thema also nicht.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+3
MacSquint
MacSquint22.02.24 10:35
Es wird wohl ein Fall Back geben. Ein Ausschluss älterer Systeme ist nicht möglich, weil es dann die Kommunikation via iMessage total zerstören würde. Man stelle sich vor, man könnte all den Kontakten keine Nachrichten mehr schreiben, die ein älteres iPhone oder iPad besitzen. Unvorstellbar! Also wird es dann wohl eher so sein, dass Nachrichten, die an Leute gehen, die ältere Geräte mit älteren Softwareversion benutzen, mit dem alten Verschlüsselungverfahren verschickt werden und diese Nachrichten dann etwas weniger sicher sind. Bei Geräten mit aktuellen Versionen kommt dann die höchste Verschlüsselung zum Tragen Anders ist das in so einem Ökosystem nicht umsetzbar, wenn man die Leute nicht scharenweise in Richtung WhatsApp treiben will
+1
SparklesJD22.02.24 12:10
Wird die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung einer mit dem erweiterten Datenschutz geschützten iCloud auch, wie iMessage, für zukünftige Gefahren abgesichert?
0
Mad Doc
Mad Doc22.02.24 12:19
Etwas OT
Native speaker End-to-end encrypted conversation

https://www.facebook.com/reel/918351983302189

(sorry, ich habe es nur als FB-Reel vorliegen)
Diese Nachricht wurde umweltfreundlich aus wiederverwerteten Buchstaben und Wörtern weggeworfener eMails geschrieben. Sie ist daher voll digital abbaubar.
0
tk69
tk6922.02.24 17:56
Signal hatte sowas zuerst…
-2

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