Schwerer Taifun Yagi: Evakuierungen auch nahe Apples Produktionsstätten
Das Sommerhalbjahr bedeutet für die Pazifikküste Südostasiens eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Extremwetterereignissen. Tropische Wirbelstürme (Taifune) entstehen über dem Pazifik und bauen dort über längere Zeit hinweg Geschwindigkeit auf. Bewegen sie sich aufs Festland zu, bringen sie häufig sintflutartige Regenfälle, kombiniert mit extrem hohen Windgeschwindigkeiten. Die Auswirkungen von
Taifun Yagi hat bereits am 3. September zwölf Menschen auf den Philippinen das Leben gekostet. In der Zwischenzeit hat sich die Windgeschwindigkeit des Taifuns verdoppelt – und er bewegt sich auf die chinesische Insel Hainan zu. China stuft den Sturm als den stärksten des Jahres ein und ergreift Vorsichtsmaßnahmen.
Die Gefahr, welche vom jüngsten tropischen Wirbelsturm ausgeht, veranlasste die chinesische Regierung, die Küsten der vorgelagerten Insel Hainan zu evakuieren. 400.000 Menschen seien davon betroffen,
berichtet BBC. Regionale Flughäfen hätten den Betrieb eingestellt, und auch die Brücke, die das 1200 Km nordöstlich gelegene Hongkong mit der chinesischen Provinz Guangdong verbindet, sei derzeit für den Verkehr gesperrt. Die Region ist zentral für die weltweite Produktion moderner Elektronik: Nördlich von Hongkong befindet sich die Sonderwirtschaftszone Shenzhen, eine der wichtigsten Produktionsstätten des Auftragsfertigers Foxconn, mit dem Apple seit Langem zusammenarbeitet.
Auswirkungen auf LieferzeitenÜblicherweise lässt Apple große Mengen einer neuen Gerätegeneration erst kurz vor der offiziellen Präsentation produzieren. Per Schiff und Luftfracht machen sich dann die ersten Chargen auf den Weg zu den größten Übersee-Zielmärkten USA und Europa. Je nachdem, wie lange See- und Flugverkehr eingeschränkt bleiben, kann der Tropensturm einen negativen Einfluss auf Lieferzeiten des iPhone 16 haben. Meteorologen gehen davon aus, dass sich Taifun Yagi über die Insel Hainan hinweg in nordwestlicher Richtung bewegen wird. Samstag gegen 6:00 Uhr Ortszeit soll er die Küste Vietnams erreichen. Sofern Produktionsstätten selbst in Mitleidenschaft gezogen sind, können langfristige Lieferengpässe entstehen. Als Thailands IT-Produktion im Jahr 2011 durch Extremwetterereignisse massiv beeinträchtigt wurde, wirkte sich dies über Monate auf die
Liefersituation von Festplatten aus.