Scott, Markkula, Sculley, Spindler, Amelio, Jobs und Cook - 45 Jahre Apple und 7 CEOs
Steve Jobs (CEO von 1997 bis 2011)Das Jahr 1997 stellte für Apple eine wichtige Zäsur dar; 12 Jahre nachdem Steve Jobs das Unternehmen verlassen hatte, kehrte er wieder zu Apple zurück. Die Grundlagen dafür wurden bereits im Dezember 1996 gelegt. Steve Jobs stand vor dem Problem, dass sich das Geschäft von NeXT nicht so entwickelte, wie er es gehofft hatte. Die Zeichen für einen Börsengang standen angesichts der schmalen Gewinne schlecht. Allerdings offenbarte sich eine Chance, die Steve Jobs dann nutzte. Apple befand sich in der fast schon verzweifelten Lage, keinen Nachfolger des klassischen Mac OS präsentieren zu können. Im Dezember 1996 fand ein Treffen zwischen Steve Jobs und Apples CEO Amelio statt, ebenfalls anwesend waren Ellen Hancock sowie Douglas Solomon. Ganz offenkundig ging das Treffen positiv aus und der Weg war frei: Wenige Monate später präsentierte Apple nicht nur den neuen Interims-CEO, sondern war auch in der Lage, die Arbeit am neuen Betriebssystem aufzunehmen. Dieses erschien wenige Jahre später in Form von OS X. Der erste öffentliche Auftritt von Steve Jobs fand zur MacWorld Boston 1997 statt. Unter tosendem Applaus trat jener Mann vor das Publikum, der viele Jahre zuvor das Unternehmen hatte verlassen müssen: Steve Jobs. Doch nicht nur diese wichtige personelle Änderung wurde auf der MacWorld Boston 1997 zum Thema gemacht, auch mit einer weiteren Neuerung schockierte Jobs einige Zuschauer (Minute 27:00).
Der einstige Feind wurde per Videokonferenz in die Veranstaltung geladen und dort zum wichtigen Partner ernannt, Bill Gates von Microsoft. Jobs machte klar, dass der so genannte "Desktop War" vorbei ist und man Microsoft als wichtigen Partner sehe. Neben Microsofts Investition in nicht stimmberechtigte Apple-Aktien brachte die Partnerschaft den Mac-Anwendern mit dem Internet Explorer auch einen neuen Standard-Browser ein. Insgesamt gehört die MacWorld Boston 1997 zu einer der geschichtsträchtigsten Großveranstaltungen von Apple. Von nun an ging es Schlag auf Schlag. Steve Jobs machte Schluss mit kaum noch zu überblickenden Portfolio mittelmäßiger Produkte. Der Newton starb, Clones waren Geschichte, der iMac wurde zu einem gewaltigen Erfolg, OS X entwickelte sich nach Startschwierigkeiten prächtig und Apples Marktanteile wuchsen. 2003 erschien der iTunes Music Store, der auch dem zwei Jahre zuvor präsentierten iPod mächtig Schub verlieh. Apple wurde zu einem der wichtigsten Spieler im Musikmarkt. 2007 kam das erste iPhone, 2010 das iPad. Heute steht Apple kerngesund da und zählt zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. Ob das Steve Jobs zu verdanken ist? Mit Sicherheit auch, aber nicht nur. Es sind nicht nur die Visionen und Überzeugungen von Steve Jobs, sondern auch das fähige Team, welches hinter ihm steht und die Idee tatsächlich umsetzte. Aus vielen Fehlern der 80er und 90er Jahre wurde gelernt (zum Beispiel die schier unüberschaubare Modellvielfalt, die John Sculley zu verantworten hatte), sodass Apple seit 2001 ein kaum noch für möglich gehaltenes Comeback hinlegte.