Sechs Gründe, warum Smartphones nach wie vor kein Ersatz für richtige Kameras sind
Nummer 4: AutofokusBei diesem Kriterium sind Smartphones eigentlich sogar im Vorteil gegenüber Kameras mit größeren Sensoren. Und zwar deshalb, weil sie, wie zuvor beschrieben, aufgrund ihrer kleinen Sensoren/Optiken grundsätzlich mehr Tiefenschärfe abbilden. Und das heißt nichts anderes als: Nur ungefähr fokussiert reicht meistens aus. Je enger begrenzt die Tiefenschärfe und je höher die Sensorauflösung, desto genauer muss das optische System auf den gewünschten Punkt im Motiv fokussiert werden. Die Fokussierung von Smartphone-Cams ist daher deutlich weniger anspruchsvoll. Dennoch sind heutige Topkameras iPhone & Konsorten auch in diesem Punkt noch deutlich überlegen.
Beim Fokus geht es nicht (immer) nur darum, einen bestimmten, feststehenden Punkt scharfzustellen. Die große Herausforderung lautet heute, sich schnell bewegende Motive fokussieren
und verfolgen zu können. Und das möglichst auch bei schlechtem Licht. Spitzenkameras, wie die neue Sony A7R III, sind hierbei ein gutes Stück weiter als die besten Smartphones.
Nummer 5: BlitzlichtDie künstliche Ausleuchtung des Motivs per Blitzlicht ist ein weiteres Manko von Smartphone-Kameras. Heute werden dafür aus Gründen des Energiebedarfs fast ausschließlich LED-Lampen eingesetzt. LEDs sind ein weiteres Beispiel von unglaublich rasantem technischen Fortschritt in nur wenigen Jahren, doch auch hier ist noch lange kein Gleichstand mit Elektronenblitzgeräten abzusehen. Selbst kleine, in den Kameras fest eingebaute Blitzlicht-Systeme erzeugen deutlich mehr Licht als selbst die besten LED-Blitze. Von aufsteckbaren Systemblitzgeräten ganz zu schweigen.
Hinzu kommt, dass LED-Blitze sehr klein sind und praktisch nur eine punktförmige und relativ stark gerichtete Lichtquelle bilden. Das sorgt für unnatürliche Schlagschatten. Indirektes Blitzen oder die Arbeit mit Diffusoren ist damit ebenfalls kaum machbar. Immerhin haben die Hersteller inzwischen das Problem mit der schlechten Farbwiedergabe bei LED-Blitzlicht einigermaßen in den Griff bekommen, indem sie mehrere, unterschiedlich farbige LEDs einsetzen, die je nach Belichtungsmessung unterschiedliches Mischlicht abgeben.