Sechs Gründe, warum Smartphones nach wie vor kein Ersatz für richtige Kameras sind
Nummer 6: HandhabungKlein und kompakt ist gut für die Mobilität und das Reisegepäck, aber zu klein kann schlecht für die Ergonomie sein. Und genau das ist bei Smartphones der Fall, wenn fotografiert oder gefilmt werden soll. Nicht nur, dass man einen flachen Riegel wie das iPhone nicht besonders sicher mit der Hand führen kann, es fehlt auch der Platz für direkte Bedienelemente. Jede Steuerung muss über das Display vorgenommen werden, wodurch das Sucherbild behindert und eine ruhige Haltung erschwert wird.
Auf den Komfort und den enormen Nutzen eines Durchsichtsuchers muss man aus selbigem Grund bei Smartphones ebenfalls verzichten. Das Framing über das Display ist aber, wie jeder erfahrene Fotograf weiß, nicht immer das Nonplusultra.
FazitBevor jemand die alte Behauptung in den Raum stellt, dass letztlich nur der Fotograf zählt: Nein, dem ist nicht so. Die Technik ist und bleibt ein wesentlicher Bestandteil dessen, was generell fotografisch machbar ist. Kein noch so begnadeter Fotograf kann mit einem Smartphone-Objektiv qualitativ hochwertige Tele-Aufnahmen machen. Auch die im Zubehörmarkt erhältlichen Aufsteck-Optiken sind dafür nur ein Notbehelf.
Wer jedoch erstmal an dem Punkt angelangt ist, dass seine fotografischen Ambitionen den Einsatz zusätzlicher Hilfsmittel erfordern, ist mit dem Kauf einer guten Systemkamera ohnehin besser beraten als mit Krücken für das Smartphone.
Letztendlich ist alles in der Fotografie bzw. in der Optik eine Kompromissfrage. Alles hängt vom persönlichen Bedarf und dem Anspruch ab. Um mit Bikini-Selfies auf Instagram geliked zu werden, braucht man keine 5.000-Euro-DSLR. Auch für die meisten Gelegenheitsaufnahmen oder gar für bestimmte anspruchsvollere Aufgaben reicht die Qualität heutiger Smartphone-Kameras oft aus. Doch die Grenzen sind nach wie vor eng gesteckt. Schon das Fotografieren der Kids auf dem Fußballplatz ist eine Herausforderung, die Smartphones allein schon wegen ihrer Weitwinkel-Optiken praktisch nicht adäquat meistern können.
Und das wird auch noch eine ganze Weile so bleiben, denn die Physik setzt Grenzen, die sich mit cleveren Apps und Rechenleistung nicht einfach so aushebeln lassen. Aber wer weiß schon, was sich die Entwickler noch alles einfallen lassen, um diese Grenzen zumindest weiter verschwimmen zu lassen. Denn wer hätte vor 15 Jahren gedacht, welch beeindruckende Aufnahmen mal mit einem „Mobiltelefon“ möglich sein werden? Noch aber braucht sich die Foto-Industrie zumindest über die Zukunft höherklassiger Kameras keine ernsthaften Sorgen zu machen. Die klassische Einsteiger-Kompaktkamera wird bis auf Weiteres das einzige Opfer der Smartphone-Fotorevolution bleiben.