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Selbstkritisch: Craig Federighi gesteht Probleme mit Apples Betaprogramms ein

Seit fast acht Jahren gibt es ein öffentliches Betaprogramm für iOS, zuvor konnten lediglich registrierte Entwickler sowie ausgesuchte Apple-Mitarbeiter neue Versionen testen und Feedback geben. Greg Joswiak, damals noch in der Funktion als iOS-Marketingchef tätig, kritisierte allerdings damals schon die Verwertbarkeit der Ergebnisse. Man habe zwar einen großen Pool an Testern, die überwiegende Mehrheit sei aber nur neugierig auf neue Funktionen und liefere kein brauchbares Feedback. Mit der Ausweitung auf alle interessierten Anwender hatte sich Apple erhofft, frühzeitig Probleme zu identifizieren und somit die Qualität des Systems zu verbessern.


Noch immer ist Apple unzufrieden – auch mit sich
Seit dem Start der Public Beta von macOS und iOS sind zwar einige Jahre ins Land gegangen, die Situation hat sich aber noch immer kaum geändert. Blickt man auf die jüngste Aussage von Craig Federighi, seines Zeichens Softwarechef bei Apple, so hat man ein klares Déjà-vu. Dieser antwortet auf die Beschwerde eines Nutzers mit dem Eingeständnis, dass sich Apple der fortwährenden Probleme mit dem Betaprogramm bewusst sei. Der aktuelle Ansatz biete nicht, was man eigentlich erreichen wolle. Teilnehmer haben nicht das Gefühl, etwas beizutragen und gehört zu werden.

Tester werden nicht gehört
Viele dieser Nutzer, Federighi spricht von Millionen an Testern, würden sich sehr gerne einbringen und mithelfen, Apples Produkte zu verbessern. Noch immer habe man aber keinen guten Weg gefunden, wie dies in einer praktikablen und konstruktiven Art und Weise geschehen könne. Apple werde weiter darüber nachdenken, verspricht er allerdings. Etwas hat sich die Selbsteinschätzung dann aber doch gewandelt – nämlich von zu wenig auf viel zu viel Feedback.

Programm zeigt einige Schwächen
Jene ungewohnt selbstkritische Aussage zeigt, wie viel beim Betaprogramm im Argen liegt. Allerdings haben nicht nur Teilnehmer der öffentlichen Beta Zweifel an ihrer Rolle, Entwicklern geht es beim Melden von Fehlern oft nicht viel anders. Sicherlich wird Apple mit Abertausenden an Bug Reports überschwemmt und sinnvolles Feedback lässt sich nur schwer von weniger relevanten Beobachtungen trennen, der aktuelle Zustand ist dennoch alles andere als zufriedenstellend. Oft muss man direkte Kontakte bei Apple haben, um überhaupt Gehör zu finden, hört man oft.

Kommentare

spheric
spheric16.11.22 13:43
Ach. Dass man keinen vernünftigen Weg findet, bei Millionen „Testern“ zu unterscheiden zwischen kompetenten Anwendern und dem fünfzehntausendsten Vollhonk, der nur rumpöbelt, sein (noch nicht aktualisiertes) Lieblingsprogramm laufe ja nicht unter dem neuen Betriebssystem, was habe Apple da wieder für scheiße gebaut — das ist jetzt aber wirklich überraschend. War auch gar nicht absehbar.
Früher war auch schon früher alles besser!
+3
Rosember16.11.22 14:04
Oft muss man direkte Kontakte bei Apple haben, um überhaupt Gehör zu finden, hört man oft.
Wenn das wirklich der Fall sein sollte, finde ich die Nuller-Versionen dafür aber vergleichsweise hervorragend. Trotzdem fehlt auch mir eine gezielte Feedback-Möglichkeit. Selbst der Apple-Support, wenn auf wiederkehrende Probleme etc. angesprochen, erweist sich eigentlich erst ab dem zweiten Level in diesem Zusammenhang gelegentlich(!) als hilfreich. Und der Zeitaufwand, um überhaupt an einen solchen Mitarbeiter zu gelangen ist völlig unverhältnismäßig, denn vorher sitzen noch die Mitarbeiter des ersten Levels, die ausnahmslos jede ihrer unzähligen Störungsroutinen abarbeiten müssen.
+2
MacSquint
MacSquint16.11.22 14:06
Dieses Beta Programm wird ja leider überwiegend nur von Leuten benutzt, die einfach zu geil auf neue OS Versionen sind.
Wofür das eigentlich gedacht war, spielt dann kaum eine Rolle…
+11
Whizzbizz
Whizzbizz16.11.22 14:44
Ich kann mich jetzt nicht so wirklich beschweren. Einige der Eingaben, die ich in letzter Zeit zur Betaversion von Ventura gemacht habe, sind tatsächlich beherzigt worden. Da war ich sicher nicht der Einzige, und den Titel des "One and Only" beanspruche ich da auch nicht.

Allerdings kann ich mir vorstellen, dass es andersherum sehr schwer ist, die Spreu vom Weizen zu trennen, vor allem wenn man sich nicht einmal die Mühe machen muss, einen Entwickleraccount anzulegen.

Außerdem ist es ja Arbeit, eine vernünftige Eingabe zu schreiben. Und selbstkritisch muss man auch noch ein bisschen sein...
Reflect. Repent. Reboot. - Order Shall Return
+2
t.stark16.11.22 14:50
Was für ein Weichei! Ein Scott Forstall hätte sowas nie gesagt - und es wäre auch nie etwas schief gegangen
-5
Bodo_von_Greif16.11.22 15:12
@Rosember

völlig richtig.
Auf meine Kommunikation mit cable-sync Fotos ist nie eine Lösung rausgekommen.
Mache jetzt iCloud, ein Schelm wer das Absicht vermutet.
gestern einen Call aufgemacht.
Kurz darauf Nachricht erhalten dass ich nicht erreichbar wäre und kein weiterer
Versuch unternommen.
Ich war definitiv on-line. Ist mir schon öfters passiert
[x] nail here for new monitor
+1
Rosember16.11.22 15:39
Bodo_von_Greif
@Rosember
völlig richtig.
gestern einen Call aufgemacht.
Kurz darauf Nachricht erhalten dass ich nicht erreichbar wäre und kein weiterer
Versuch unternommen.
Ich war definitiv on-line. Ist mir schon öfters passiert
Diese Verhalten kenne ich so gut, dass ich es inzwischen als Regelfall betrachte. Von ca. 30 Fällen hat der (fest vereinbarte und terminierte) Rückruf vielleicht in 5 Fällen geklappt. Vor ein paar Tagen erst wurde mir zugesichert, bei Nichterreichbarkeit würde ich eine E-Mail erhalten, um einen neuen Rückruf zu vereinbaren. Eine entsprechende Mail kam nie und war auch in sämtlichen SPAM Filtern auf meinem Rechner oder bei meinem Provider nicht zu finden ...
0
Oceanbeat
Oceanbeat16.11.22 19:16
Wozu gibts denn die KI um die Eingaben wenigstens ein bißchen zu filtern…?
Sage ich als absoluter Endkunde. Das läuft aber wahrscheinlich schon…
Wenn das Universum expandiert, werden wir dann alle dicker...?
0
LeFeudel16.11.22 20:26
Moin Loide!

So wie die meisten Systeme für Rückmeldungen von Kunden angelegt sind, muss das ja prinzipiell scheitern.

Just my 0.02€:
Sinnvoll wäre das Verfahren eigentlich nur mit einem Ticketsystem, wie es z.B. aus der Softwareentwicklung bekannt ist.
Beispiel: ein Fehlerszenario [F] wird von vielen Anwendern bemerkt und natürlich jeweils mit dem persönlichen Empfinden geschildert.
Das führt zu zahlreichen unterschiedlich anmutenden Fehlerbeschreibungen, die Apple dann eher nicht als "Oha, [F] tritt aber sehr häufig auf, die Konfiguration spielt dabei keine Rolle, da müssen wir schnell etwas unternehmen" einordnen kann, sondern erstmal vor einer massiven Anzahl von "da geht was schief" steht. Das muss dann erst einmal eingeordnet werden. Das sehe ich bei der aktuellen Arroganz von Apple nicht, tendenziell wird das dann eher als PR Text "Einzelfälle, man kann ja nicht alles abdecken" abgetan, wenn es nicht gerade ein fancy klicky bunti consumer feature ist.
Die/der ambitionierte FehlermelderIn könnte sich mit einem Ticketsystem erst einmal nach den Stichworten orientieren und dann z.B. entweder "ja, tritt bei mir genauso auf, mit folgender anderer Konfiguration" oder "bei mir auch, mit identischer Konfiguration" das Problem melden. Ansonsten eben ein neuer Eintrag mit einem gänzlich neuem Fehlerbild.
So kann die Häufigkeit und die Relevanz der Konfiguration schnell erkannt werden. Weiterhin trennt sich dabei die "nur den neuesten heissen Scheiss haben wollen" Fraktion von der "ich nehme mir Zeit und melde seriös einen Fehler" Fraktion.

AVM bietet ja auch eine Feedback Option für die Labor Versionen der Fritz Box an, die ich auch als eher nervig einstufe. Hier gilt das o.g. genauso, es wird viel Rauschen erzeugt, das erstmal verstanden und eingeordnet werden will.

Wie schon geschrieben, just my 0.02€

Grüße ans Forum vom
Klaus
+2
PinchePasta
PinchePasta17.11.22 06:47
MacSquint
Dieses Beta Programm wird ja leider überwiegend nur von Leuten benutzt, die einfach zu geil auf neue OS Versionen sind.
Wofür das eigentlich gedacht war, spielt dann kaum eine Rolle…
Und?
Natürlich wollen die Leute das neue OS ausprobieren, und nicht kostenlos für Apple arbeiten und Bugs dokumentieren.
Kein Plan wie du dir das vorstellst, aber den meisten Leuten bedeutet ihre Lebenszeit noch etwas.
Falls dann allerdings ein Fehler auftritt, kann man das Dings da ja ausfüllen, und schon hat Apple nen kostenlosen report, ganz ohne Mühe.

Wenn die meinen, dass es ihnen so nicht passt, sollen sie halt ne closed beta draus machen oder mehr Leute einstellen, die dann gegen Bezahlung die Softwareentwicklung und Dokumentierung von Fehlern erledigen.

Heute esse ich sehr wahrscheinlich was mit Hühnchen, aber ich weiss noch nicht so genau wo ich das kaufen soll, hier ist alles so teuer geworden, und ganz billige Hühner sind eklig und werden so grausam gehalten. Ich kenne mich da aus, bin selber Hühnerhalter, aber nur halbjährlich, wenn das ein echtes Wort ist.
Lieber arm als ab
-5
Weia
Weia17.11.22 23:45
PinchePasta
Natürlich wollen die Leute das neue OS ausprobieren
Was ist daran natürlich? macOS ist zum Arbeiten da und je weniger Änderungen, desto effizienter – vorausgesetzt, die gegenwärtige Version funktioniert einwandfrei, was sie leider de facto nie tut. Mich nerven neue macOS-Versionen.
und nicht kostenlos für Apple arbeiten und Bugs dokumentieren.
Es zwingt sie doch niemand, das zu tun, wenn sie es nicht wollen?
Kein Plan wie du dir das vorstellst, aber den meisten Leuten bedeutet ihre Lebenszeit noch etwas.
Da gibt es zwei Varianten:
  • Man findet Lebenszeit, die zur Verbesserung eines Werkzeugs dient, mit dem man arbeitet, gut investiert und beteiligt sich
  • Man findet das nicht und nutzt daher keine unfertige Software
Wo ist das Problem?

Ich habe in den 0er Jahren bis Anfang der 10er in einer geschlossenen, internen Betatest-Gruppe von Apple mitgearbeitet. Das waren idyllische Verhältnisse, Ingenieure und Betatester haben sich ausführlich ausgetauscht, es gab einen persönlichen Ansprechpartner etc. Tim Cook hat das Programm dann leider beendet.

Ich habe da viele 1000 Stunden unentgeltliche Arbeitszeit investiert, aber aus meiner Sicht war das eben eine gute Investition.

Doch vor diesem Erfahrungshintergrund würde ich definitiv ein Betaprogramm befürworten, aus dem man fliegt, wenn man nicht genügend qualitativ gute Bug-Reports schreibt, die Bugs mit den Ingenieuren zusammen nachverfolgt etc. Leute, die Betas als spannende Abendunterhaltung verstehen, braucht kein Mensch bei einem Betatest.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+1

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