Senator will Apple kriminalisieren; Tech-Firmen an Apples Seite - neue Entwicklungen im Apple-FBI-Konflikt
Ursprünglich hatte das Gericht Apple nur bis zum kommenden Dienstag Zeit gegeben, um Argumente gegen das Urteil vorzubringen. In der Nacht zum Mittwoch war der Konzern zur Erstellung einer Software verpflichtet worden, die dem FBI beim Knacken eines iPhone 5c des Attentäters von San Bernardino hilft. Jetzt ist die
Reaktionsfrist auf kommenden Freitag verlängert worden. Unterdessen erhält Tim Cook in seinem Widerwillen weitere prominente Unterstützer, diesmal aus den Häusern Facebook und Twitter. Gleichzeitig arbeitet der Senat angeblich an einem Gesetz, das ein Verhalten wie das von Apple kriminalisieren würde.
Technologiekonzerne sammeln sich hinter CookDie Zahl der öffentlichen Stellungnahmen zu dem Thema, insbesondere aus dem Silicon Valley, steigt weiter rasant an. Nach
Edward Snowden und den CEOs von Google und WhatsApp haben sich nun auch Facebook und Twitter zu Wort gemeldet.
Die Gerichtsentscheidung stelle einen „abschreckenden Präzedenzfall“ dar, heißt es von Facebook. In dem
Statement betont das Gemeinschaftsnetzwerk, dass man legalen staatlichen Anliegen, die der Terrorismusbekämpfung dienen, selbstverständlich nachkomme - aber gegen die Versuche des Staates, die Sicherheit von Technikprodukten zu schwächen, müsse „aggressiv gekämpft“ werden.
Kürzer drückte sich Jack Dorsey, Chef von Twitter, aus. „Wir stehen bei Tim Cook und Apple (und danken für seine Führung)“,
tweetete er.
Gesetzesinitiative zur Unterstützung des FBIAuf der anderen Seite des Konflikts bereitet der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im US-amerikanischen Senat angeblich
einen Gesetzentwurf vor, der ein Nichtentsprechen richterlicher Anordnungen zur Entschlüsselung von Smartphones kriminalisieren würde. Informationen des Wall Street Journal zufolge befindet sich der Entwurf des Republikaners Richard Burr noch in einer frühen Planungsphase. Außerdem sind die Mehrheitsverhältnisse im Senat noch nicht eindeutig - eine Verabschiedung eines solchen Gesetzes wäre also keinesfalls sicher.
Es ist kaum anzunehmen, dass Apple der richterlichen Anordnung zur Entwicklung eines iOS mit Hintertüren zustimmt. Der Konzern hat nun also
bis Freitag Zeit, um juristische Gegenargumente vorzubringen. In einer ersten Reaktion auf das
Urteil hatte Apple bereits einen
offenen Protestbrief geschrieben und sich gegen die Anordnung gewehrt.