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Sennheiser HDV 820: Spitzen-Kopfhörerverstärker mit neuen Anschlussmöglichkeiten angekündigt

Mit der "High End" (18.-21. Mai in München) steht in diesem Monat die weltweit bedeutendste Messe für hochwertiges HiFi-Equipment an. Im Gegensatz zu Großveranstaltungen wie der IFA in Berlin geht es dort zwar deutlich beschaulicher und übersichtlicher zu, dafür muss man sich in München nicht durch Hallen voller Waschmaschinen oder Mikrowellen kämpfen. Alles konzentriert sich in den Messehallen des M.O.C. (Munich Order Center) auf gepflegte Musikwiedergabe, wobei für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas geboten wird. Es dreht sich also keineswegs nur um abgedreht teure Lautsprecher oder Verstärker für Superreiche. – Auch wenn derartige Eye-and-Ear-Catcher natürlich ebenfalls zum Programm gehören. Vom Mobil-Player über Bluetooth-Lautsprecher, Netzwerk-Audio, Multiroom-Komponenten bis hin zu exklusiven Verstärkern, Lautsprechern und selbstverständlich auch Plattenspielern wird auf der "High End" alles in konzentrierter Form geboten, was den Spaß am Musikhören erhöht.



Dazu gehören natürlich auch Kopfhörer aller Art. Eines der Highlights wird in diesem Jahr für anspruchsvolles Head-Fi der neue Sennheiser HDV 820 DAC und Kopfhörerverstärker sein – der Nachfolger des seit Jahren sehr erfolgreichen HDVD 800. Dabei haben sich die Kopfhörerspezialisten von Sennheiser alle Mühe gegeben, den ohnehin schon ausgezeichneten DAC, Kopfhörer- und Vorverstärker an allen Ecken und Kanten zu verbessern.


An vorderster Front gibt es eine aktualisierte Digitalsektion. Darin liegt eine gewisse Schwäche integrierter DAC/Amps: Während analoge Schaltungen über viele Jahre hinweg up-to-date und konkurrenzfähig bleiben können, ist im Digitalsektor nach wie vor viel Bewegung. Nicht, dass die 24Bit/192kHz-Wandler des bisherigen Sennheiser HDVD 800 total überholt und urplötzlich unbrauchbar wären, aber der digitale Fortschritt verlangt inzwischen nach mehr Auflösung und Formatunterstützung. So kommt der neue HDV 820 jetzt mit einer Wandlersektion basierend auf einem ESS Sabre Chip, die Auflösungen bis 32 Bit, Samplingraten bis 384 kHz und auch DSD (Direct Stream Digital) bis 12.3 MHz (=DSD256) unterstützt.

Kompakt
Marke Sennheiser
Bezeichnung HDV 820
Art DAC/Kopfhörerverstärker
Empf. Preis (€) 2399
Verfügbarkeit Juli
Aber natürlich wäre es inkonsequent, wenn man die Gelegenheit nicht dazu nutzen würde, auch in anderen Bereichen Verbesserungen anzubringen. So besitzt der HDV 820 eine überarbeitete vollsymmetrische Signalverarbeitung mit nochmals reduziertem Klirrfaktor.

Auch die Anschlussmöglichkeiten wurden dem Zeitgeist angepasst. So findet sich neben einer unsymmetrischen kombinierten XLR3-/6,3-Millimeter NEUTRIK-Buchse auch ein symmetrischer XLR4-Anschluss und zwei symmetrische 4,4-Millimeter Pentaconn-Buchsen. Mit Pentaconn hat die Japan Electronics and Information Technology Industries Association (JEITA) einen Standard für symmetrische Kopfhörerverbindungen geschaffen, der die derzeitige Unübersichtlichkeit nicht-standardisierter Verbindungsoptionen reduzieren will. Mit einem Durchmesser von besagten 4,4 Millimetern können Pentaconn-Verbindungen sowohl für mobile als auch stationäre Anwendungen verwendet werden. Sennheiser verspricht zudem einen "unmodulierten, sehr niedrigen Kontaktwiderstand der Pentaconn-Verbindung", was eine verzerrungsfreie Signalübertragung ermöglichen soll.
Wie bei neuen Schnittstellen im Computerbereich wird erst die Zeit zeigen, ob sich der Pentaconn-Anschluss auf breiter Front durchsetzen kann, oder ob er doch eher eine von nur wenigen Herstellern unterstützte Speziallösung bleibt. Zumindest lassen sich Kabel mit diesen Steckern relativ leicht selbst konfektionieren.


Passend dazu stellt Sennheiser als Zubehör das symmetrische Anschlusskabel CH 800 P vor. Es verfügt auf der Verstärkerseite über eine vergoldete Pentaconn-Verbindung sowie auf der Kopfhörerseite über zwei (L/R) ODU-Steckverbindungen. Damit können Sennheisers Kopfhörermodelle HD 800 und HD 800 S an Geräte mit Pentaconn-Outputs wie den neuen HDV 820 angeschlossen werden.

An der Rückseite bietet der HDV 820 alle wichtigen digitalen und analogen Anschlussmöglichkeiten. Darunter USB, optisch und koaxial für digitale Quellen (AES/EBU entfällt), symmetrische und unsymmetrische Analogeingänge und ein symmetrischer Analog-Ausgang, mit dem sich der Sennheiser als Vorverstärker für Endstufen oder analoge Aktivlautsprecher nutzen lässt. Ebenfalls an der Rückseite findet sich ein GAIN-Regler, der es erlaubt, den Eingangspegel der angeschlossenen Analog-Quelle anzupassen. Eine Anpassung an unterschiedliche laute Kopfhörer ist damit nur bedingt möglich, wenn die Musik analog zugespielt wird. Es lässt sich jedoch keine Anpassung des "globalen" Verstärkungsfaktors vornehmen, wie es beispielsweise einige Kopfhörerverstärker von Lehmann Audio bieten.


Beim Design hat Sennheiser nur leichte Detailveränderungen angebracht. Der Formfaktor bleibt weitgehend derselbe, aber das Gehäuse ist minimal weniger tief, etwas flacher und dafür etwas breiter, als der HDVD 800. Das Fenster an der Oberseite entfällt und die Gehäusefarbe ist jetzt schwarz statt silber. Andere Farbvarianten sind (derzeit) nicht geplant.


Auf der High End in München wird der HDV 820 natürlich schon zu bestaunen und zu hören sein. In den Handel kommt das Gerät aber voraussichtlich erst im Juli – zu einem Preis von 2.399 Euro.

Kommentare

teorema67
teorema6706.05.17 10:22
Toll wäre gewesen, wenn diese Pentaconn-Anschlüsse 3,5 mm und abwärtskompatibel geworden wären, sich also normale Klinkenstecker einstöpseln ließen und das Gerät das erkennt

BTW: Das Teil sieht super aus, besonders in silber
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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sonorman
sonorman06.05.17 10:26
Einen normalen Klinkenstecker kann man doch anschließen. Dafür gibt es die kombinierte XLR/Klinkenbuchse ganz links. Ist zwar 6,3 mm, aber dafür hat ja fast jeder einen Adapter von 3,5 auf 6,3 rumliegen.
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teorema67
teorema6706.05.17 10:59
Ja, aber ich dachte wieder ans Smartphone und die von Apple ungeliebte Klinke: So ein 3,5 mm High Quality Anschluss könnte in ein dünnes Telefon oder einen portablen Player mit sehr gutem DAC eingebaut werden. Daran ließen sich gute wie billige Hörer anschließen, ganz nach den Vorlieben des Nutzers.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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jdbryne06.05.17 13:30
Meine Motu 624 hat auch einen ESS Sabre verbaut. Gibts nix zu mekkern
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TorstenW06.05.17 14:36
Ja, aber die hat nicht diese fancy proprietären Pentaconn Buchsen, an die du bisher nur eine Handvoll Kopfhörer anschließen kannst, die aber sicher ganz bald der Standard in allen Audioanwendungen sind, falls das mit USB-C oder Lightning da nicht hinhaut..
Nicht, dass man einfach zwei Stereoausgänge hätte verbauen können, die exakt dasselbe könnten.. (bzw, könnte man an die XLR-Outs entsprechende Kabel hängen..
Gut, die müssten dann natürlich auf der anderen Seite fancy proprietäre ODU-Connectors haben, damit sie in die Kopfhörer passen. Schwein gehabt, dass Sennheiser da ein passendes Kabel anbietet, das sicherlich nicht mehr als 400€ kosten wird (CH 800 S ist 3 Jahre als und kostet 300€..).
Für ein analoges, symmetrisches Kabel ist das sicherlich nicht zu viel verlangt. Es hat ja auch vergoldete Anschlüsse.. ich meine.. Gold.. Gold is best!

Außerdem kostet die Motu nur ein Drittel, sieht nicht so schick aus und hat auch noch ungefähr 60 Ein- und Ausgänge mehr.. kann also per se schonmal nicht richtig Audio-Highend sein

Lustig fand ich auch die Einführung zum Artikel: "Auf der 'High End' gibt es nicht nur superteures Angeberzeug... und hier heutiges Beispiel: ein oller DAC für 2400€"

Aber ich les es ja gerne. Krieg immer gute Laune
+1
teorema67
teorema6708.05.17 07:34
TorstenW
... falls das mit USB-C oder Lightning da nicht hinhaut..
Das sind gar keine Audio-Anschlüsse
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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