Setapp: Erster alternativer iOS App Store in Sicht?
Abonnements halten in immer mehr Bereichen des Alltags Einzug: Vielfach müssen beispielsweise Auto-Besitzer einen monatlichen Obolus bezahlen, um auf spezielle Funktionen ihres Wagens zugreifen zu können. Für Software hat sich diese Geschäftspraxis in weiten Teilen ohnehin längst durchgesetzt: In vielen Fällen steht die App zum kostenlosen Download bereit, bietet allerdings nur einen eingeschränkten Funktionsumfang, sofern Nutzer kein Abo abschließen. Apple bedient sich dieser Logik etwa bei Final Cut Pro für das iPad. Manche Dienste warten mit einer Alternative auf und bündeln mehrere kostenpflichtige Apps für einen monatlichen Fixpreis. Hierzu zählt Setapp, das bald unter iOS durchstarten möchte.
iOS-Apps über alternativen Store mit monatlicher PauschaleWer Setapp auf dem Mac installiert, kann aus über 240 Anwendungen wählen. 9,99 US-Dollar kostet der Service monatlich, wer diesen auf ausgewählte iOS-Apps ausweiten möchte, muss 12,49 Dollar bezahlen. Als Reaktion auf den Digital Markets Act prescht das Unternehmen nun vor und möchte einen alternativen App Store für iOS-Nutzer in der EU anbieten, wie eine
Pressemitteilung verrät. Der Startschuss falle im nächsten Jahr, Interessierte können sich in eine
Warteliste eintragen lassen. Man habe bereits mehr als 30 Entwickler als Partner für iOS-Apps gefunden, so Setapp. Als Beispiele dienen unter anderem das beliebte Schreibprogramm Ulysses, die Aufgabenverwaltung Taskheat sowie der Texteditor und Taschenrechner Soulver.
Apple schweigt in puncto SideloadingAuf den ersten Blick wirken die Ausschüttungen, die Setapp den beteiligten Entwicklern zahlt, nicht attraktiver als bei Apple: 30 Prozent der Einnahmen gehen an Setapp. Schafft es ein App-Anbieter, neue Kunden zu gewinnen, reduziert sich dieser Anteil jedoch auf zehn Prozent. Wie genau die Ausgestaltung des alternativen App Stores für das iPhone aussieht, ist noch unbekannt. Apple hält sich in dieser Sache ebenfalls bedeckt: Im Vorfeld der diesjährigen WWDC rechneten einige Marktbeobachter zwar damit, dass iOS 17 eine Öffnung für Sideloading im EU-Raum mit sich bringen werde, bislang fehlen aber Hinweise auf einen solchen Schritt.