Sicherheit bei Apple findet in Paris statt – Experten versuchen täglich das eigene System zu infiltrieren
Das kalifornische Unternehmen sah sich in den vergangenen Jahren immer mehr dazu gezwungen, die Sicherheitsmaßnahmen des Unternehmens zu verschärfen. Neben iOS und macOS unterhält der iPhone-Konzern einige Cloud-Lösungen, die es zu schützen gilt. Mit Ansätzen, wie dem im Jahre 2022 eingeführten „Lockdown Mode“, sagt man Hacking-Angriffen den Kampf an. Mit der Verbreitung der Hardware aus Cupertino werden diese zunehmend lukrativer. In Paris sitzen hierfür Apples fähigste Ingenieure und nehmen sich tagtäglich den Sicherheitsproblemen an.
Sicherheit fängt bei der Hardware anWie
Independent berichtet, reagiere man verschieden auf die unterschiedlichen Bedrohungen gegen Journalisten, Aktivisten und Politikern. Hierbei spielt neben der Software nämlich auch Apples Hardware eine entscheidende Rolle, was oftmals nicht für jeden auf den ersten Blick ersichtlich scheint. Apples Sicherheitsingenieure in Paris arbeiten daher mit verschiedenen Mitteln, um zu versuchen, die Gerätesicherheit aktueller, aber ebenso zukünftiger Hardware zu umgehen. Um diese vor der Veröffentlichung so sicher wie möglich zu gestalten, scheue man keine Mühen. Es kommen unter anderem auch Laser und „fein abgestimmte Sensorik“ zum Einsatz. Der Grund ist einleuchtend: Während man Software relativ einfach mit Sicherheitsupdates korrigieren kann, können die Geräte selbst nur in absoluten Ausnahmefällen von einem Komponententausch Gebrauch machen.
Gut ausgestattet – Sicherheitsequipment im Pariser Labor
Quelle: Apple
Massive Investitionen in den DatenschutzDabei ist einer der wichtigsten Aspekte, die Möglichkeiten auszuloten, ob das Innenleben der Geräte selbst mögliche Sicherheitsmängel preisgibt. In Paris beschäftige das kalifornische Unternehmen die „fähigsten und bestausgestattesten Hacker“ – und das mit Erfolg. Dieser motiviere jedoch zu immer größeren Bemühungen, die Schranken zu durchbrechen, woraufhin Apple sich wiederum noch mehr dazu gezwungen sehe, in Cybersicherheit zu investieren. Laut Ivan Krstić, Leiter des Bereichs Sicherheitstechnik des Unternehmens, sei die Zahl der Datenschutzverletzungen in den vergangenen zehn Jahren explodiert. Allein in der Zeit zwischen 2013 und 2021 hat sie sich mehr als verdreifacht. Er sieht die Gefahr in den „staatlichen Söldner-Spionageprogrammen“, welche sich nur allzu gut missbrauchen lassen, um für die oben genannte Zielgruppe gefährlich zu werden. Würde man hier nicht bereits umfangreich investieren, sickerten die Angriffe nach unten durch und wären alsbald für eine breitere Masse verfügbar.
Digital Markets Act und SideloadingAuf die Öffnung des App Stores ging der Sicherheitschef im Rahmen des Interviews ebenfalls kurz ein. Prinzipiell sei es eine falsche Vorstellung, den Menschen eine Wahlmöglichkeit zwischen App Store und Drittanbieter-Vertrieb geben zu wollen. Krstić ist überzeugt, dass der alternative Vertrieb nur dazu führt, dass private, wie auch geschäftliche Software an vielen Stellen nur noch außerhalb des App Stores zur Verfügung steht. Dem Nutzer wird dann wiederum die Wahl genommen, sich für die sichere, hauseigene Variante zu entscheiden.