Sicherheitsexperte: App-Store-Zwang sollte bleiben
Apple wehrt sich seit geraumer Zeit gegen Bestrebungen, auf iPhone und iPad die Installation von Apps erlauben zu müssen, welche nicht im hauseigenen App Store angeboten werden. Das kalifornische Unternehmen betont in diesem Zusammenhang immer wieder, eine Öffnung und damit die Möglichkeit von Sideloading gefährde die Sicherheit der Nutzer. Aktuell veröffentlichte Apple beispielsweise eine Statistik zur Betrugsabwehr, der zufolge etwa allein im vergangenen Jahr 157.000 nicht vertrauenswürdige Apps aus dem digitalen Softwareladen entfernt und 800.000 Entwickler mit betrügerischen Absichten gesperrt wurden (siehe
). Argumentative Unterstützung erhält der Konzern jetzt von einem ausgewiesenen Sicherheitsexperten.
Hyppönen: Sideloading führt zu vermehrten AngriffenMikko Hyppönen, Chief Research Officer von F-Secure, hält einem Bericht des
SC Magazine zufolge nichts davon, Apple per Gesetz den App-Store-Zwang zu verbieten. Auf einer Pressekonferenz im Vorfeld der Konferenz „Sphere22“ sagte der 52-jährige Finne, die Einführung von Android und iOS stelle den größten Sicherheitsgewinn der vergangenen 15 Jahre dar. Monopole seien zwar von Übel und er verstehe die Motivation der Europäischen Union, dagegen etwas zu unternehmen. „Das Ergebnis wäre aber schlecht im Hinblick auf die Sicherheit“, so Hyppönen. Eine gesetzlich verordnete Zulassung von Sideloading auf iPhones und iPads führe zwangläufig zu vermehrten Angriffen mit Schadsoftware, ist er überzeugt.
Entscheidung zwischen Monopol und MalwareEinen sinnvollen Kompromiss und somit einen gangbaren Ausweg aus dem Widerstreit von Sicherheit und Wettbewerb sieht Hyppönen nicht. „Wir mögen weder Monopole noch Malware, aber für eins von beiden müssen wir uns entscheiden“, sagte der Sicherheitsexperte. Er findet daher keinen Gefallen an den aktuellen Bestrebungen der EU im Zusammenhang mit Apples App Store. Ganz im Gegenteil: Das Prinzip des „Walled Garden“ sei vielmehr eine wesentliche Komponente künftiger Sicherheitsmaßnahmen etwa in Unternehmen. Der Trend zu iPads und Chromebooks als Ersatz für herkömmliche Notebooks zeige, dass Firmen großen Wert darauf legten, ihren Mitarbeitern die unwissentliche Installation von Schadsoftware unmöglich zu machen.