Sicherheitsexperte schweigt zu Hack von Face ID
Auf Bitten seines Arbeitgebers Ant Financial hat der chinesische Cybersicherheitsforscher Wish Wu den geplanten Auftritt bei "Black Hat Asia" abgesagt. Auf der Hackerkonferenz, die im März in Singapur stattfindet, wollte er unter dem Motto "Bypass Strong Face ID: Everyone Can Deceive Depth and IR Camera and Algorithms" eigentlich detailliert darstellen, wie es ihm gelungen ist, Apples Gesichtserkennung Face ID auszutricksen.
Der Titel des jetzt zurückgezogenen Vortrags suggeriert zwar, dass die Umgehung von Face ID für jedermann einfach möglich sein könnte, ganz so simpel scheint das jedoch in Wirklichkeit nicht zu sein. In der Begründung seiner Absage erklärte Wu nämlich gegenüber
Reuters, das seine Forschungen noch nicht abgeschlossen seien. Darüber hinaus sei ihm die Umgehung von Apples Gesichtserkennung bislang nur unter ganz speziellen Voraussetzungen und ausschließlich auf einem iPhone X gelungen. Auf den aktuellen Geräten iPhone XS und iPhone XS Max hat sein Verfahren nicht funktioniert.
Für Wus Arbeitgeber Ant Financial hätte der Vortrag auf der Hackerkonferenz negative Auswirkungen haben können. Das Unternehmen setzt nämlich bei seinem Zahlungsdienst Alipay für die Nutzerauthentifizierung unter anderem auch Gesichtserkennungssysteme wie Face ID ein. Es ist daher zu vermuten, dass die Verantwortlichen den Cybersicherheitsexperten aus diesem Grund zu einer Absage bewogen haben.
Im Vorfeld hatte Wu auf der Website der "Black Hat Asia" einen kurzen Abriss seiner Arbeit veröffentlicht. Darin führte er aus, dass er Face ID angeblich mit einfachen Mitteln wie einem Schwarz-Weiß-Ausdruck eines Gesichts und ein wenig Klebeband ausgetrickst habe. Mittlerweile wurde das Dokument von den Seiten entfernt.