Sicherheitslücke: Jedes beliebige Passwort entsperrt Systemeinstellungen zum App Store
Die wohl schwerwiegendste Sicherheitslücke in der Geschichte von Mac OS X/OS X/macOS wurde Ende November bekannt - auch ohne Kenntnis des Passworts war es möglich, sich Vollzugriff auf den Mac zu verschaffen. Dazu musste die "Benutzer & Gruppen"-Seite in den Systemeinstellungen geöffnet, danach auf das Schloss unten rechts geklickt und als Benutzer "root" angeben angegeben werden - nach mehrmaligem Klick auf den "Schutz aufheben"-Knopf verschwand der Abfrage-Dialog und es ließen sich sämtliche Benutzereinstellungen verändern. Apple schloss die Lücke in der ersten Dezemberwoche.
Jetzt ist erneut eine Sicherheitslücke aufgetaucht, bei der die Passwortabfrage nicht funktioniert. Diese ist zwar ebenfalls peinlich, allerdings bei weitem nicht so kritisch wie der Root-Bug. Konkret geht es um die Einstellungen zum App Store. Wer dort Änderungen vornehmen möchte, wird nach dem System-Passwort gefragt. Allerdings ist es völlig egal, welches Passwort nun zum Einsatz kommt - die Freischaltung funktioniert ungeachtet des eingegebenen Codes immer. Damit lässt sich zwar nur wenig Unheil anrichten, allerdings gibt es ein ganz offensichtliches Problem bei der Verifizierung der Accountdaten. In der Werkseinstellung gibt es übrigens gar keine Passwortabfrage. Nur wer die Sektion manuell per Klick auf das Schloss links unten sperrt, muss die Login-Daten eingeben.
Apple schritt bereits zur Tat. Unter macOS 10.13.2 ist das Problem zwar noch vorhanden, nicht aber in der aktuellen Betaversion von macOS High Sierra 10.13.3. Wer sich auf dieselbe Weise Zugang zu den Einstellungen unter macOS 10.13.3 verschaffen möchte, scheitert. Es ist davon auszugehen, dass Apple die neue macOS-Version zügig freigeben wird, da die Sicherheitslücke nun an die Öffentlichkeit gelangte. Andere Sektionen der Systemeinstellungen sind übrigens nicht betroffen.
Phil Schiller hatte sich in einem Interview Ende Dezember zur "sehr schlechten Woche" geäußert, in der es gleich eine ganze Reihe an Pannen und Sicherheitsproblemen gab. Schiller versprach, alle Prozesse sowie Arbeitsweisen im Detail zu überprüfen. Apple müsse "tief in sich gehen" und verhindern, dass so etwas noch einmal passiere. Die aktuelle Meldung zeigt, dass es wohl wirklich einiger Anpassungen bedarf.