Sicherheitslücke im macOS-Schlüsselbund: Entdecker übermittelt Apple einen Patch
Im Schlüsselbund von macOS klafft eine Sicherheitslücke. Darüber informierte der Entdecker Linus Henze Apple bereits vor vier Wochen. Allerdings gab er die Details zunächst nicht preis, da Cupertino keine Belohnungen für das Melden von Schwachstellen im Desktop-Betriebssystem zahlt. Jetzt hat er ein Einsehen: Im Interesse der Anwender schickte Henze dem kalifornischen Hersteller genaue Informationen und sogar einen Patch.
Auslesen aller Passwörter möglichDie Schwachstelle ermöglicht unter macOS Mojave bis hin zur aktuellen Version das Auslesen aller im lokalen Schlüsselbund gespeicherten Passwörter. Bislang hat Apple noch kein Update veröffentlicht, mit dem das Leck geschlossen wird. Linus Henze hatte die Existenz der Lücke zwar auf Twitter bekanntgegeben, gleichzeitig aber bemängelt, dass Cupertino im Unterschied zu anderen Herstellern kein Bug-Bounty-Programm für macOS anbietet. Weil er daher nicht mit einer Belohnung rechnen könne, wolle er Apple keine Details zur Verfügung stellen und so öffentlich gegen das Fehlen eines Belohnungssystems protestieren.
Eines der Schreiben von Linus Henze an Apple
Sinneswandel beim EntdeckerVor wenigen Tagen allerdings gab es offenbar einen Sinneswandel: Henze schickte
eigenen Angaben zufolge die technischen Einzelheiten zu dem von ihm "OhBehaveHack" genannten Fehler im Schlüsselbund an Apple. Außerdem sandte er dem Unternehmen einen Patch - kostenlos, wie er in seinem Tweet betont. Das geschehe im Interesse der macOS-Anwender, die nicht unter Apples Verhalten leiden sollten. Die Betriebssystem-Entwickler in Cupertino dürften somit jetzt in der Lage sein, den Fehler endlich zu beheben und ein Update zur Verfügung zu stellen.
Fehlen eines Bug-Bounty-Programms wird kritisiertDass Apple lediglich für iOS, aber nicht für macOS ein Bug-Bounty-Programm anbietet, stößt seit geraumer Zeit bei etlichen Sicherheitsforschern auf Kritik. Andere Software- und Hardwarehersteller wie beispielsweise Microsoft, Google oder Facebook verfügen über solche Belohnungssysteme und schütten zum Teil hohe Summen an die Entdecker von Schwachstellen aus.