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Sicherungskopien am Mac anfertigen: Strategien und Möglichkeiten

Egal, ob Fotosammlung, Steuererklärung oder Romanentwürfe: Jeder Computernutzer muss sich damit auseinandersetzen, wie er seine digitalen Inhalte vor Verlust schützt. Viele Mac-Anwender vertrauen auf Time Machine, die macOS-eigenen Backup-Routine. Sie sichert stündlich alle Dateiänderungen auf ein externes Laufwerk. Diese Methode deckt allerdings nur teilweise die Risiken ab, vor denen man sich schützen will: Time Machine glänzt dann, wenn eine Datei aus Versehen gelöscht wurde, oder wenn der Mac ausgetauscht werden muss. Wenn jedoch sowohl Mac als auch Backup-Laufwerk gleichzeitig betroffen sind, etwa bei einem Brand oder einem Diebstahl, hilft diese Methode nicht. Netzwerk- oder Cloud-Speicher bieten Abhilfe, sind aber aufwendiger.


Bestimmte Attribute des macOS-Dateisystems verlangen ein Laufwerk im HFS+- oder APFS-Format. Der Grund: Apple verwendet erweiterte Dateiattribute (xattr) für Metadaten, und diese können unterschiedlich viel Raum einnehmen. Überträgt man ein Bild, eine Filmdatei oder ein Dokument auf ein ExFAT-Laufwerk, bleiben diese oftmals nicht erhalten, erklärt Howard Oakley in einem Blogbeitrag zu Dateisicherungen. So bleibt der Dateiinhalt erhalten, aber Informationen wie letztes Änderungsdatum, Kommentare oder Finder-Etiketten fehlen bei der Kopie auf dem externen Laufwerk.

Dateien mit wenig oder gar keinem Inhalt
Zwei weitere Besonderheiten spielen ebenfalls eine Rolle: sogenannte Sparse Files reservieren einen Speicherplatz, die einer Datei maximal zur Verfügung stehen, ohne sie verpflichtend auszufüllen. Auf einem APFS-Volume nimmt etwa ein Sparse Image mit 5 GByte Speicherplatz nur wenige Kilobyte ein, solange darin nur eine Datei mit wenigen Kilobyte liegt. Beim Kopieren auf externe Laufwerke belegt dieses Image dann 5 GByte, unabhängig davon, wie viel Inhalt tatsächlich darin erscheint. Ähnliches gilt für "Dataless"-Dateien: Diese sind auf ein Cloud-Laufwerk ausgelagert – was der Mac lokal vorhält, ist ein Platzhalter mit Metadaten. Diese müsste ein Backup-Prozess erst vollständig laden, um sie anschließend extern zu sichern.

APFS-Laufwerk – oder Sparse Bundle
Um diese Besonderheiten auf dem Backup-Laufwerk abzubilden, sollte ein externes Laufwerk als APFS formatiert sein. HFS+ wird aktuell ebenfalls unterstützt, verliert aber nach nunmehr sieben Jahren APFS zunehmend an Bedeutung. Netzwerkspeicher (NAS) umgehen die Anforderung, indem sie meist ein "Sparse Bundle" anlegen, erklärt Oakley. Dieses simuliere dann die Eigenschaften des Ursprungslaufwerks. Das Backup bestünde dann aus einem Ordner mit mehreren "Band"-Dateien; im Falle einer Wiederherstellung werde dann der Zustand zum letzten Sicherungszeitpunkt rekonstruiert. Alternativ könne man auch ein Programm wie Carbon Copy Cloner nutzen, um seine Daten regelmäßig auf Netzwerk-Volumes zu sichern; dabei sollten Anwender aber die Hinweise des Herstellers beachten, was gesichert werde.

Cloud-Backup – langsam und mit beschränktem Metadaten-Erhalt
Dateibackups automatisch in die Cloud zu schreiben ist eine verlockende Ergänzung, denn auf diese Weise befinden sich die Sicherungskopien an einem physisch anderen Ort. Das schützt vor vielen Szenarien, vor denen Time Machine nicht schützen kann. Die Nachteile bestehen aus hohen Kosten, niedrigen Geschwindigkeiten und hohem Datentransferaufkommen. Dazu komme, dass Apple dafür keine macOS-native Lösung anbiete. Aktuell dürfen lediglich iPhones und iPads nativ auf iCloud-Servern Backups sichern. Lediglich der Inhalt des iCloud Drive lässt sich über den Browser oder einen zweiten Mac wiederherstellen; eine versehentlich gelöschte Datei wird dort immerhin 30 Tage vorgehalten.

Auf icloud.com/iclouddrive können Anwender Dokumente wiederherstellen, die in den letzten 30 Tagen gelöscht wurden.

Keine Empfehlung von der Stange
In den umfangreichen Kommentaren offenbart Oakley auch, warum er sich beim Empfehlen einer Cloud-Lösung zurückhält: Die Erwartungen der Nutzer an ihr Backup weichen stark voneinander ab. Stattdessen appelliert er an die Vernunft der Leser und rät zur sorgfältigen Planung. Je nach Wichtigkeit der Daten (und deren Metadaten) sollten Anwender strukturiert vorgehen und am besten mehrere Backup-Strategien kombinieren. Ein Kommentator rät zu Arq Backup – dies sichere auf verschiedenste Cloud-Speicherlösungen, erspare dank Deduplikation unnötigen Platzverbrauch und könne mit macOS-Attributen umgehen. Doch auch diese Lösung sei nicht perfekt: Sparse Images würden über Arq Backup allerdings in teilweise unnötig aufgeblähter Dateigröße wiederhergestellt.

Kommentare

Tomboman14.06.24 10:11
Ich verstehe einfach nicht, wieso Apple das nicht anbietet. Time Machine backup in iCloud. Meine Hoffnung war eine Ankündigung zur WWDC, leider nein

Jetzt gibt es 6TB oder 12TB Pläne für iCloud - ich würde 6TB sofort abonnieren, dass alle meine Macs Time Machine Backups machen. Aber so halt nicht
+5
froyo5214.06.24 10:18
Ich nutze schon lange pCloud.
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esc
esc14.06.24 10:25
Mit Time Machine habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, vor allem das automatische Löschen von alten Daten um Platz für neue Daten zu schaffen, passt mir nicht.
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dam_j
dam_j14.06.24 10:51
Tomboman
Ich verstehe einfach nicht, wieso Apple das nicht anbietet. Time Machine backup in iCloud. Meine Hoffnung war eine Ankündigung zur WWDC, leider nein

Jetzt gibt es 6TB oder 12TB Pläne für iCloud - ich würde 6TB sofort abonnieren, dass alle meine Macs Time Machine Backups machen. Aber so halt nicht

Vielleicht haben die auch einfach die Petabytes an Speicher gerade nicht über mit der ganzen KI Geschichte?!
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
+2
FlyingSloth
FlyingSloth14.06.24 11:47
So ein spannendes Thema, bei welchem jeder so seine eigenen Workflow hat und pflegt. Persönlich halte ich mich seit Jahten an die 3-2-1 Regel und bin bisher damit gut gefahren. Drei Datensätze auf Zwei verschiedenen Medien und Ein Datensatz Offsite.
Fly it like you stole it...
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sudoRinger
sudoRinger14.06.24 12:16
FlyingSloth
Drei Datensätze auf Zwei verschiedenen Medien und Ein Datensatz Offsite.
Wäre nicht "... mit zwei verschiedenen Backup-Programmen ..." sinnvoller?
Ich sehe eher eine Gefahr, dass ich ein Backup-Programm fehlkonfiguriert habe (z.B. TM auf NAS) als dass das Medium Ursache eines Problems ist.
+2
pocoloco15.06.24 18:37
esc
Mit Time Machine habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, vor allem das automatische Löschen von alten Daten um Platz für neue Daten zu schaffen, passt mir nicht.

Es steht dir frei, von dem TimeMachine-Sparsebundle regelmäßig (einmal im Monat?) eine Kopie auf einem weiteren Datenträger abzulegen. Ein schöner Hinweis ist die Anzeige in den Time-Machine Einstellungen: Backups [von] - [bis]

Die jüngste Kopie des Sparsebundles sollte dann jünger sein als das [von] Datum. Dann kannst du aus diesem (echten) Backup erstmal den Rechner wiederherstellen, und dann mit der aktuellen TimeMachine Sicherung wieder auf den aktuellen Stand bringen.

Das ist nicht idiotensicher, und es braucht neben dieser sehr einfachen Strategie auch noch etwas Tuning, damit es wirklich funktioniert. Aber das musst du selber machen, denn nur wenn du verstanden hast, was du da tust, wird es funktionieren.

Eine solide Backup-Strategie macht Arbeit. Da stolpern sogar erwachsene IT-Abteilungen von Firmen gerne mal. Oder sie kaufen Veeam, und einen Consultant...
+1

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