Siri-Erfinder arbeiten am digitalen Assistenten der nächsten Generation
Die Spracherkennung und Sprachsteuerung Siri war eine der wesentlichen neuen Funktionen des iPhone 4S und hielt dann auch in den nächsten iPhone-Modellen sowie späteren iPads Einzug. Allerdings
stammen Name und grundsätzliche Funktionsweise der Software nicht von Apple. Siri stand bereits als normale App über den App Store zur Verfügung, 2009 übernahm Apple dann Siri für einen Kaufpreis von 200 Millionen Dollar. Die Siri-Gründer verließen Apple und haben ein neues Unternehmen namens Viv Labs gegründet. Dort soll die nächste Generation des digitalen Assistenten entstehen. Dag Kittlaus, Mitgründer von Siri: "Siri war nur das erste Kapitel einer viel größeren Geschichte".
Siri könne zwar im Kalender nachsehen oder via OpenTable in einem Restaurant nachfragen, ob noch Tische frei sind - die eigenständige Verknüpfung von Informationen beherrsche Siri aber nicht. Nach dem Geburtsort von Abraham Lincoln zu fragen funktioniere, auch die Einwohnerzahl von Hodgenville kenne Siri - doch der Sprachbefehl "Wie viele Menschen leben heute in Abraham Lincolns Geburtsort" stelle Siri vor unlösbare Probleme.
Kittlaus und das Team arbeiten daran, einen lernenden Sprachassistenten zu entwickeln, der aus einer
Vielzahl an Informationsquellen Daten intelligent verknüpft und daher viel komplexere Befehle ausführen kann. Beispielsweise sollen Aufgaben wie "Reserviere mir einen Tisch an meinem nächsten freien Abend" oder "Buche mir für nächsten Freitag das günstigste Ticket für einen Flug von San Francisco nach Paris mit Rückflug am darauffolgenden Montag" kein Problem darstellen.
"Viv" soll nicht nur für bestimmte Hardware zur Verfügung stehen, sondern für eine Vielzahl an Unternehmen zu lizenzieren sein. Ganz gleich ob
Hersteller von Fernsehern, Autos oder auch von Betreibern einer Webseite. Kittlaus nennt als Beispiel Dating-Seiten: So sorge ein großes Portal jeden Tag für rund 50.000 Treffen. Was das Portal bislang nicht könne, wohl aber Viv, seien sinnvolle Folgefragen wie "Soll ich einen Tisch buchen? Möchtest du ein Taxi schicken, um sie abzuholen? Und sollen auf dem Tisch gleich Blumen stehen?". Auch zum Finanzierungsmodell gibt es schon konkrete Gedanken: Viv Labs könnte einen bestimmten Prozentsatz der Umsätze als Provision erhalten. Die Pläne des jungen Unternehmens sind auf jeden Fall ambitioniert - es wird spannend, was das fertige Produkt dann tatsächlich leisten kann.
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