Siri-Erfinder stellen konkurrierende Lösung nächste Woche offiziell vor
Als Apple das intelligente Sprachsystem Siri übernahm, waren dessen Erfinder Dag Kittlaus und Adam Cheyer noch zuversichtlich, ihrer Vision einer mobilen sprachgestützten Einkaufshilfe näher zu kommen. Doch schon bald zeigte sich, dass Siri von Apple auf eine sprachgestützte Informationshilfe zurechtgestutzt wurde, die nur ausgesuchte Bereiche wie Kurznachrichten, Termine und Tickets mit einer geringen Interaktionstiefe abdeckt. Schon bald verließen Gründer und Entwickler das Siri-Team bei Apple, um sich dem
Projekt Viv und der ursprünglichen Vision zu widmen.
Viv soll Dialoge auf Alltagsniveau beherrschen, indem Informationen verknüpft werden, wie dies für ein normales Gespräch unter Menschen notwendig ist. Das Bestellen von "Kino-Tickets für den aktuellen Blockbuster am nächsten freien Tag zusammen mit einer Flasche Wein und Blumen" ist damit kein Problem mehr. Viv soll die verschiedenen Anforderungsebenen erkennen und passende Nachfragen stellen, um der Aufforderung nachkommen zu können.
Seit 2003, zunächst als Forschungsprojekt des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums, arbeiten die Siri-Erfinder an einer Architektur, um letztendlich beliebige Anweisungen und Fragen korrekt zu verstehen und umzusetzen. Bei der Entwicklung von Siri war dies zunächst gar nicht das Ziel, doch offenbarten sich im Entwicklungsverlauf die komplexen Anforderungen an einen intelligenten Sprachassistenten, um natürliche Dialoge führen zu können.
Mit Viv soll nun eine offene Plattform geschaffen werden, die dies alles bietet und eine vermittelnde Rolle zwischen Angebote und Kunden einnimmt. Facebook und Google hatten bereits Angebote für eine Übernahme von Viv unterbereitet, auf welche die Siri-Erfinder nach der Erfahrung mit Apple aber nicht eingegangen sind. Stattdessen wird kommenden Montag auf einer Industrie-Konferenz die erste Live-Demonstration vollführt, um potente Kooperationspartner zu finden. Wann auch Endanwender in der Lage sein werden, Viv auszuprobieren, steht dagegen noch nicht fest, ist aber möglicherweise auch nur noch eine Frage der Zeit.
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