Siri in iOS 11 und High Sierra: Wo der Assistent schlauer wird
In den letzten Monaten wurde viel darüber diskutiert, wie praktisch die Nutzung von Siri im Alltag wirklich ist. Zahlreiche Umfragen zeigen, dass Siri in erster Linie für sehr einfache Sprachbefehle eingesetzt wird, also beispielsweise Erinnerungen oder Timer. Bei komplexeren Anfragen setzt hingegen oft Ernüchterung ein, dass Siri sich begriffsstutzig zeigt und der Nutzer daher auswendig lernen muss, wie exakt ein Befehl zu formulieren ist - was gegen das eigentliche Konzept einer intelligenten Spracherkennung geht. Mit iOS 11 wird Siri aber einen großen Sprung nach vorne machen, auf einige Themen besser reagieren und zudem auch ganz neue Fragen beantworten können - dies in natürlicherer und angenehmerer Stimmlage als zuvor.
MaschinenlernenApples Fokus bei der Entwicklungsarbeit lautete unter anderem, den Bereich "Maschinenlernen" in den Vordergrund zu stellen. Nicht nur reine Reaktion auf Sprachbefehle, sondern Vorwegnahme von Antworten durch Analyse des Nutzerverhaltens soll dabei erreicht werden. Beispielsweise kann der Browserverlauf wertvolle Rückschlüsse über die Interessen des Nutzers bergen - unter anderem in Form von Newsvorschlägen. Apple betont, sämtliche Daten so wirkungsvoll zu verschlüsseln, dass sich keine datenschutzrechtlichen Probleme ergeben.
KontextZum Thema "Siri wird schlauer" zählt auch eine Funktion, die ursprünglich schon beim Ur-Siri des Jahres 2011 genannt wurde: Einbindung von Kontext. In der Fragefolge "Wann wurde Angela Merkel geboren" und "Wie alt ist sie?" kann Siri jetzt bereits erkennen, dass mit "sie" die Bundeskanzlerin gemeint ist. Allerdings lauteten viele Nutzerbeschwerden, es handle sich eher um Glücksspiel, ob Siri den vorangegangenen Satz korrekt mit einbezieht. Die Zuverlässigkeit in iOS 11 wird erheblich besser und Siri beachtet frühere Fragen nun stärker.
Tippen, Übersetzen, MusikWie bereits berichtet fügte Apple in der dritten Beta von iOS 11 die diskrete Unterhaltung mit Siri ein - nämlich in Form der Option, auch schriftliche Anfragen verwenden zu können (siehe
). Dies ist dann praktisch, wenn der Nutzer nicht möchte, dass ihm zugehört wird. Praktisch ist zudem Siris neue Multilingualität. Lautet momentan die Antwort auf "Was heißt "Guten Morgen auf Italienisch" noch: "Ich kann leider nichts für dich übersetzen", so gibt es ab iOS 11 die korrekte Antwort und Siri fungiert als Wörterbuch. Gearbeitet hat Apple zudem an Siris Musiksteuerung - wohl auch aufgrund der bevorstehenden Einführung des HomePods Ende des Jahres. Fragen wie "Wer spielt in diesem Lied Gitarre" oder Aufgaben wie "Ich bin gerade sehr fröhlich, stelle mir eine Playlist für meine Stimmung zusammen" beherrscht Siri ab iOS 11.