Siri wie ChatGPT? Apple investiert "Millionen pro Tag" – hat andere Pläne als einen "Siri-Chatbot"
Als ChatGPT auf den Markt kam, wurde die Branche kalt erwischt. Wie es in einem Magazin hieß, markierte ChatGPT das "Ende der irrelevanten künstlichen Intelligenz" und führte allen Anbietern knallhart vor Augen, was ihre Produkte nicht konnten. Ob es um die Art und Weise geht, wie Suchmaschinen funktionieren oder wie Sprachassistenten in Betriebssystemen ihren Dienst verrichten, ChatGPT demonstrierte ein vollständig anderes Level konversationeller KI. Im Juli kursierten konkrete Berichte, auch Apple arbeite fieberhaft daran, Siri um derlei ausgefeilte und natürlich wirkende Sprachfunktionen zu erweitern. Angeblich befindet sich eine Art "
Apple GPT" bereits in interner Erprobung.
Viele Millionen für TrainingWie es vom Branchenmagazin
The Information heißt, pumpt Apple momentan Millionen Dollar in Forschung sowie Training neuer Sprachmodelle – und zwar Tag für Tag. Um große KI-Modelle zu trainieren, ist sehr viel Hochleistungs-Hardware erforderlich. Beispielsweise kostete das Training für GPT-4 rund 100 Millionen Dollar, wie OpenAI angibt. Bei Apple arbeitet ein 16-köpfiges "Foundational Models"-Team an sehr ähnlichen Konzepten, wenngleich Apples KI-Chef John Giannandrea als kein großer Fan von Chatbots gilt.
Siri intelligenter und menschlicher wirken lassenDennoch sind die Fähigkeiten eines Chatbots wie ChatGPT das, was Siri seit jeher fehlt. Auch 2023 kann Siri noch kaum, was bei der Vorführung im Herbst 2011 demonstriert wurde – kontextbasierte Antworten, bei denen die Unterhaltung von vorab getätigten Aussagen abhängt. Würden Spracheingabe und Ausgabe mit den systemseitigen Siri-Schnittstellen zur Steuerung vieler Funktionen zusammengeführt, könnte Siri erstmals wie ein kompetenter, natürlich wirkender Assistent auftreten.
Apple will aber nicht den Siri-ChatbotWas Apple jedoch als nächsten Schritt vorhat, ist nur bedingt mit der Funktionalität von ChatGPT zu vergleichen. Anstatt beliebige Unterhaltungen mit Siri zu führen, soll der Assistent viel mehr in die Lage versetzt werden, auf Nutzerwunsch Abläufe zu automatisieren. Momentan lässt sich das bereits per Shortcuts-App lösen, soll in Zukunft jedoch per simpler Spracheingabe funktionieren. Wenn alles nach Plan verläuft, könnte die kommende Siri-Generation schon mit iOS 18 in einem Jahr an den Start gehen. Die Veröffentlichung eines "Apple GPT" erscheint daher wenig wahrscheinlich – Siri mit ausgeprägten Sprachfähigkeiten und Fähigkeit zu komplexen Handlungen sei hingegen Apples klares Ziel.