Smartphone-Margen: Apple vs. Samsung vs. Huawei
iPhones sind nicht die einzigen Smartphones auf dem Markt, die vergleichsweise hohe Bruttomargen beim Verkauf im Einzelhandel erzielen. Marktexperten des Finanz-Unternehmens Cowen zufolge steigern Android-Anbieter die Margen insbesondere bei ihren High-End-Smartphones mehr und mehr. Teilweise befinden sie sich schon auf iPhone-Niveau – obwohl sie bei Displays und Kameras immer kostspieligere Komponenten verbauen.
Margen von 60 Prozent auch bei Android-SmartphonesApple erzielte laut Hochrechnungen bei den iPhones der letzten Jahre im Endverkauf zwischen 60 und 65 Prozent an Margen. Das iPhone X mit 256 Gigabyte Speicher kam 2017 beispielsweise für 1.149 US-Dollar in die Läden. Der Herstellungspreis für Apple betrug etwa 430 US-Dollar, so damalige Schätzungen. Hinzu addierten sich weitere Kosten für das Unternehmen, darunter die Entwicklung und der Vertrieb.
Samsung erreicht laut des
Berichts mit dem aktuellen Topmodell Galaxy S10+ eine Marge zwischen 57 und 60 Prozent. Huawei bringt es den Daten des Finanzinstituts zufolge beim P30 Pro sogar auf 63 bis 65 Prozent. Der Trend hin zu iPhone-artigen Margen bei Android-Geräten ist insofern verwunderlich, als dass auch Anbieter von Android-Smartphones auf immer teurere Bauteile für Kamera und Co. zurückgreifen, um Kunden von ihren Mobilgeräten zu überzeugen. In dem Zusammenhang gilt es jedoch zu beachten, dass Android-Produkte meist nicht so preisstabil wie iPhones sind – entsprechend sinken die Margen durch fallende Endkunden-Preise im Laufe der Zeit.
Kamera zählt zu den teuersten KomponentenAm meisten zu den zuletzt gestiegenen Produktionskosten für Smartphones tragen die immer ausgefeilteren Kamerasysteme bei, so Cowen. Das Samsung Galaxy S10+ etwa verfügt über zwei Front- und drei Hauptkameras, die den südkoreanischen Konzern 44 US-Dollar pro Gerät kosten. Die vier Kameralinsen auf der Rückseite des Huawei P30 Pro sollen zusammen mit der Selfie-Cam sogar mit 56 US-Dollar für den Anbieter zu Buche schlagen.
Apple gibt dagegen weniger für die Kameras des iPhones aus. Das Unternehmen aus Cupertino soll sich das Kamerasystem 34,50 US-Dollar kosten lassen – der Betrag bezieht sich auf verbauten Kameras beim iPhone XS. Mit der kolportierten Dreifach-Kamera für einige Modelle der 2019er iPhones dürften die entsprechenden Apple-Ausgaben aber steigen.
Displays auch bei Android-Modellen immer kostspieligerBei den Displaykosten bewegt sich Apple laut der Daten von Cowen zwischen dem Huawei P30 Pro und Samsung Galaxy S10+. Apple muss für das OLED-Display des iPhone XS demnach 120 US-Dollar ausgeben. Der Wert beim P30 Pro liegt bei 110 US-Dollar, beim Galaxy S10+ sind es 125 US-Dollar.
Cowen ist sich nicht sicher, wie gut Apple in Zukunft gegen die Android-Konkurrenz abschneidet: „Die Android-Konkurrenz konzentriert sich auf immer hochwertigere Display und Kameras – es ist aber noch zu früh, um beurteilen zu können, ob diese Hinwendung zu Social-Media-Powerusern zu weiteren Verkaufseinbrüchen beim iPhone führt.“ Apple biete etwa noch immer eine sehr enge und gute Verknüpfung von Hard- und Software, die sich nur schlecht mit Statistiken zu Produktionspreisen ausdrücken lässt.