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Snapdragon 8cx Gen 4: Qualcomm will Apples M3 Paroli bieten

Apple ist derzeit das weltweit einzige Unternehmen, welches extrem leistungsfähige Desktops und Notebooks mit ARM-Chips anbietet. Einige andere Hersteller haben zwar auch Geräte mit solchen Prozessoren im Portfolio, auf denen etwa Windows zum Einsatz kommt. Diese sind aber nicht in der Lage, beispielsweise den aktuellen MacBooks in Sachen Performance das Wasser zu reichen. Der Entwicklung, welche Apple mit den diversen Ausführungen von M1 und M2 losgetreten hat, kann sich die Konkurrenz jedoch nicht entziehen. Der ARM-Spezialist Qualcomm beispielsweise arbeitet derzeit an einer neuen SoC-Generation, welche Apples Niveau ebenbürtig sein soll.


Snapdragon 8cx Gen 4 basiert auf Nuvia-Kernen
Der künftige Desktop-Prozessor wird die Bezeichnung Snapdragon 8cx Gen 4 tragen und läuft derzeit unter dem Codenamen Hamoa. Das will der Entwickler und als zuverlässig geltende Leaker Kuba Wojciechowski in Erfahrung gebracht haben. Ihm zufolge basiert der neue Chip auf einem Design des vor einiger Zeit von Qualcomm übernommenen Unternehmens Nuvia, das 2019 von ehemaligen Apple-Mitarbeitern gegründet wurde (siehe ). Laut Wojciechowski verfügt die CPU über 12 Kerne (8 Performance-Cores, 4 Effizienz-Cores) und eine dem M1 von Apple sehr ähnliche Cache- und RAM-Konfiguration. Erste Testmuster laufen angeblich mit Taktfrequenzen von bis zu 3,4 Gigahertz. Einem Cluster von vier Kernen stehen jeweils 12 Megabyte L2-Cache zur Verfügung, zudem gibt es weitere 12 Megabyte System-Level-Cache und 4 Megabyte für grafische Prozesse.


Anbindung von SSDs und externen Grafikkarten möglich
Der integrierte Speichercontroller des Snapdragon 8cx Gen 4 unterstützt Wojciechowski zufolge maximal 64 Gigabyte LPDDR5x-RAM mit 8 Kanälen. Die integrierte Grafikeinheit Adreno 740 kommt mit Support für DirectX 12, Vulkan 1.3, OpenCL und DirectML. Zudem gibt es einen PCIe-4.0-Controller, mit welchem sich etwa NVME-SSDs und externe Grafikkarten anbinden lassen, beide Möglichkeiten bieten Apples M1 und M2 nicht. Bestandteil des kommenden ARM-Chips von Qualcomm ist außerdem ein Hexagon-Tensor-Prozessor, der für KI-Prozesse zuständig ist. Unterstützt werden darüber hinaus USB4/Thunderbolt 4 und DisplayPort 1.4a, der Chip erlaubt laut dem Leaker die gleichzeitige Nutzung von drei Displays (1 x 5K, 2 x 4K). Videos soll der Snapdragon 8cx Gen 4 mit bis zu 4K und 60 Hertz enkodieren können, der Codec AV1 wird hardwareseitig unterstützt.

Erste Geräte könnten 2024 auf den Markt kommen
Die ersten Notebooks und Desktops mit Qualcomms neuem Chip auf Nuvia-Basis könnten laut dem Leaker im Jahr 2024 erscheinen. Sie müssen sich dann aller Wahrscheinlichkeit hinsichtlich Performance und Effizienz an Apples M3 messen lassen. In Konkurrenz treten soll der Snapdragon allerdings auch zu aktuellen und kommenden Prozessor-Generationen von Intel (Meteor Lake) und AMD (Ryzen 7040/Phoenix). Angesichts der von Wojciechowski genannten technischen Daten darf man gespannt sein, wie sich die Geräte in Benchmarks und beim Alltagseinsatz im Vergleich zur Konkurrenz etwa aus Cupertino schlagen.

Kommentare

Semmelrocc
Semmelrocc24.01.23 09:06
Sollen sie machen, Wettbewerb schadet nie. Ob am Ende ein "M3-Killer" dabei herauskommt, sehen wir, wenn das fertige Produkt da ist.
+10
David_B
David_B24.01.23 09:08
Hoffentlich ist das Teil wirklich ein Konkurrent für den M3.
Bei einem ähnlichen Performance / Strombedarfprofil wird das mittelfristig jede Menge Stromeinsparung für die Menschheit bedeuten.
+8
Bitsurfer24.01.23 09:45
Aha, ein "M3-Killer". Weiss man schon was es da zu killen gibt?
Und was nützt der schnellste Prozzi wenn es keine Software dafür gibt.
+3
maculi
maculi24.01.23 09:47
Das sind unbestätigte Infos, die nicht vom Hersteller selbst kommen. Deshalb ist arg viel von soll und vermutlich... die Rede. Erst mal abwarten, bis was Finales vorliegt. Ursprünglich hieß es mal, mit ersten Testmustern sei für Ende 22 und mit fertigen Geräten für 23 zu rechnen, jetzt ist plötzlich von 24 die Rede. Was sich bis dahin noch alles ändern wird?
Dieses Konzept eines SoCs, bei dem sich nachträglich nichts ändern läßt hat Vor- und Nachteile. Hohe Leistung und Effizienz gehört auf die + seite, keine Erweiterbarkeit auf die -. Das vollständig aufgeben macht in meinen Augen keinen Sinn. Ein Mischbetrieb fest integrierter schneller RAM und deutlich langsamerer, der vom Anwender selbst für kleines Geld erweitert werden kann wäre wünschenswert. Ausschließlich RAM zum stecken wäre auch wieder nichts. Auch bei den SSDs und Grakas wäre eine Mischung wünschenswert. Wenn nichts integriert ist und alles gewechselt werden kann hätte das zu viele Nachteile bei der Leistung, das würde ich auch nicht wollen.
+1
awk24.01.23 10:30
David_B
Hoffentlich ist das Teil wirklich ein Konkurrent für den M3.

Das wird er nicht und ist auch sicher nicht beabsichtigt. Es wird ein Konkurrent für die Intel und AMD Prozessoren. Die Frage wird sein, in wie weit unterstützt Microsoft diesen Prozessor. Kommt ARM Windows aus den Startlöchern?
+4
RyanTedder24.01.23 10:53
Finde ich super. Hoffentlich kann ich mir dann in 5 Jahren einen Leistungsstarken ARM PC kaufen
0
ThorsProvoni
ThorsProvoni24.01.23 11:45
awk
[...] Die Frage wird sein, in wie weit unterstützt Microsoft diesen Prozessor. Kommt ARM Windows aus den Startlöchern?
Da würde ich auf Golem verweisen, die regelmäßig darüber berichten. Allerdings gibt es da offensichtlich unterschiedliche Meinungen:
  • Mit einem Arm in der Entwicklungshölle: "Microsoft steht damit aber erst am Anfang einer Entwicklung, die wohl analog zu den Arbeiten im Apple-Ökosystem noch einige Jahre benötigen wird, bis sie als vollwertig betrachtet werden kann."
  • Thinkpad und ARM sind ein sonderbares Match: "Es ist auch erfreulich, dass Microsoft mit Windows 11 ein Betriebssystem baut, das endlich auch ARM-Architekturen ohne große Kompromisse unterstützt."
Dabei muss man bedenken, dass viele Windows-User auch Windows 11 strikt ablehnen und bei Windows 10 bleiben. Das größte Hindernis ist zur Zeit jedoch die Hardware - kostet deutlich mehr und leistet viel weniger. Vermutlich läuft Windows on Arm auf einem M2 mit Parallels schneller als nativ auf den zur Zeit verkauften Laptops mit einem Qualcomm Prozessor.
+1
jmh
jmh24.01.23 14:06
Semmelrocc
Sollen sie machen, Wettbewerb schadet nie. Ob am Ende ein "M3-Killer" dabei herauskommt, sehen wir, wenn das fertige Produkt da ist.
also der name killt schon mal – sehr leicht zu merken!
wir schreiben alles klein, denn wir sparen damit zeit.
0
Modnerd24.01.23 16:49
ThorsProvoni
Vermutlich läuft Windows on Arm auf einem M2 mit Parallels schneller als nativ auf den zur Zeit verkauften Laptops mit einem Qualcomm Prozessor.

Das kann ich indirekt bestätigen. Ich mache in ARM-Windows (mit einer X86-Anwendung in der Windows-eigenen Emulation!) Audioschnitt und das Teil ist das schnellste Stück Windows, das ich je gesehen haben. Sogar das Scrolling ist unkontrollierbar (zu) schnell. Das hatte ich schon lange nicht mehr. Ganz früher mal, als sich Windows Apps auf langsamere Rechner bezüglich Timing verlassen hatte. Echt wild.
+3
gfhfkgfhfk25.01.23 14:24
Bitsurfer
Und was nützt der schnellste Prozzi wenn es keine Software dafür gibt.
Linux und Android sind sehr etlichen Jahren auf ARM portiert, der Windows Port ist auch durchgeführt. Was fehlt sind die Windows Applikationen. Was die Portierung von Linux Applikationen betrifft: die sind meist durch einen simplen Recompile portiert, da die Byte Order auf ARM64 und Intel64 die gleiche ist, und man meistens keine Intrinsics oder Assembler nutzt.

nVidia liefert zum Beispiel seit Jahren den kompletten Developer Stack sowohl für Linux Intel64 wie auch ARM64 aus.

Wenn Microsoft und deren ISVs es nicht auf die Reihe bekommen, kann das ganz schnell gehen und Windows verschwindet halt vom Markt.
+1
SMP26.01.23 10:59
Soweit ich es beurteilen kann, geht es QCT bei WoS (Windows on Snapdragon) primär darum, Intel (und AMD) Marktanteile abzunehmen, nicht Apple.
Geräte mit den neuen Chipsätzen der Oryon-Familie (erste Erwähnung fand Ende 2022 auf dem Snapdragon Summit auf Hawaii statt) und integriertem 5G Modem werden ab 2024 gegen Intel i7 positioniert und zwar hauptsächlich im Segment der ultraportablen Geräte. Es wird daher weder >=15“ Laptops noch Desktops oder „All-in-one“ Modelle seitens der grossen OEMs geben.
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