Als ambitionierter Computer-Spieler hat man es am Mac nicht einfach. Es gibt eine geringe Auswahl an Top-Spielen und diese verlangen dann für den vollen Spielspaß auch noch oftmals ein High-End-System. Eine günstigere Alternative bietet seit einigen Tagen Sony an - in Form der kleinen Mac-App "PS4 Remote Play". Mit der App und einer zusätzlichen PlayStation-4-Konsole lassen sich hochkarätige Spiele wie "The Witcher 3" am Mac spielen. Der PlayStation-4-Controller wird mittels USB am Mac angeschlossen.


PS4 Remote Play im Test
Wir haben in einem Test geprüft, ob und wie gut das Konzept funktioniert, mittels Live-Stream über das Internet zu spielen. Zentrale Rolle übernimmt das PlayStation Network, dort muss man sich registrieren, um PlayStation 4 und Mac miteinander verbinden zu können. Nach der Anmeldung auf beiden Geräten kann es dann auch schon losgehen - in den meisten Fällen.


Sofern sich beide Geräte nämlich nicht im gleichen Netzwerk befinden, die Verbindung also über das Internet erfolgt, müssen gegebenenfalls noch Einstellungen am DSL-Router vorgenommen werden. Unproblematisch ist dagegen der Ruhezustand der PlayStation 4, denn die Konsole wird von der App automatisch geweckt, sofern dies der Nutzer nicht deaktiviert hat.

Internet-Streaming nur mit offenen Router-Ports
Damit die PlayStation 4 über das Internet direkt dem Mac das Video-Signal übermitteln kann, ist eine Öffnung der drei UDP-Ports 9296, 9297 und 9303 notwendig. Bei den Systemanforderungen ist Remote Play dagegen toleranter, als Sony auf der Webseite kommuniziert. So wird dort ein DSL-Anschluss mit mindestens 12 Mbit/s Bandbreite in beide Richtungen sowie ein Mac mit mindestens 2,4 GHz Core-i5-Prozessor aufgeführt.


PlayStation-4-Titel auch an alten Macs und über UMTS
In unserem Test zeigt sich aber, dass das Spielen sowohl an alten Macs von 2008 als auch über UMTS verzögerungsfrei möglich ist. Bei Bedarf kann man auch noch die Auflösung in den Einstellungen reduzieren oder die Bildwiederholfrequenz erhöhen, wenn Leistung und Bandbreite ausreichen.

Einstellungen für Auflösung und Bildfrequenz
In den Standardeinstellungen mit 960 x 540 Pixeln liegt die Transferrate je nach Bildbewegung zwischen 2,4 Mbps (300 kB/s) und 5,6 Mbps (700 kB/s). Alternativ lässt sich dies mit 640 x 320 Pixeln auch nochmal stark reduzieren oder Qualität und Transferrate mit 1280 x 720 Pixeln erhöhen - eine schnelle DSL-Verbindung oder lokales Netzwerk vorausgesetzt.


Testaufbau im Video
Wie im Video zu sehen ist, können die PlayStation-4-Spiele auch mobil über Funkverbindung am MacBook gespielt werden. Mit UMTS ist dies bei ausreichender Netzabdeckung auch unterwegs möglich. Im Video wird PS4 Remote Play übrigens mit den Standardeinstellungen gezeigt.


Fazit
Hier in der Redaktion konnte das Konzept bei den meisten überzeugen. Für Reaktionsspiele wie Rennsimulation und Multiplayer-Shooter empfiehlt sich aber die erhöhte Bildfrequenz, um die Verzögerung auf unter 200 Millisekunden zu reduzieren. Insgesamt ist die Einrichtung kein Hexenwerk, wenn der Router denn mitspielt. Auch die Anschaffungskosten für eine PlayStation 4 halten sich mit 350 bis 400 Euro im Preisrahmen einer besseren PC-Grafikkarte.

Weiterführende Links:

• PS4 Remote Play für OS X
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