So lassen sich die eigenen Informationen abrufen, die Apple gespeichert hat
Durch gesellschaftlichen und nicht zuletzt politischen und juristischen Druck sind die großen Technologiekonzerne immer stärker dazu angehalten, sich über die Schultern schauen zu lassen. Mit dem Artikel 15 der neuen Datenschutz-Richtlinie (DSGVO) erhalten nun Bürger der EU ein neues Auskunftsrecht. Sofern personenbezogene Daten gespeichert wurden, müssen die Unternehmen auf Anfrage dem Kunden offenbaren, welche das sind.
Simple Anfrage über KontaktformularAuch Apple-Nutzer können sich nun selbst einen Eindruck davon verschaffen, welche personenbezogenen Daten der Technologiekonzern über ihn/sie speichert. Dazu verwenden interessierte Kunden das
Kontaktformular auf Apples Datenschutzseiten. Die Frage nach der Frage beantwortet man mit "Datenschutzprobleme" – in Ermangelung einer besseren Alternative. Die Region sollte klar sein. Nach dem Vor- und Nachname trägt man die E-Mail-Adresse ein, die zu dem Apple-Konto (Apple ID) passt, um das es gehen soll. Will der Kunde Daten aus mehreren Konten erhalten, empfiehlt es sich, mehrere Anfragen auszufüllen.
Im Betreff kann er etwa "Informationsabfrage" eintragen. Im Kommentarfeld formuliert der Interessent die Anfrage, etwa "Bitte senden Sie mir eine Kopie aller persönlichen Daten, die Apple über mich zu diesem Konto gespeichert hat". Die Anfrage und der Betreff lassen sich selbstverständlich auch in Englisch stellen, eventuell beschleunigt das den Prozess.
Eine Woche Warten Nach einigen Tagen meldet sich ein Mitglied des Apple Privacy Response Teams beim Kunden, um zur eindeutigen Identifikation einige Daten abzugleichen. Dazu können etwa Seriennummern der eigenen Apple-Geräte gehören oder die Fallnummer einer Support-Abfrage. Dann gilt es, Geduld zu wahren. Im Gegensatz zu Facebook etwa, wo eine solche Anfrage nach etwa 48 Stunden mit einem Link zum Datenpaket beantwortet wird, braucht Apple zum Teil über eine Woche. Schließlich landet ein verschlüsseltes ZIP-Archiv im Posteingang. Das Passwort versendet das Privacy Response Team separat.
Paket ohne viele ÜberraschungenDie Datei enthält alle Hardware-Käufe samt Seriennummern sowie alle Downloads aus Apples diversen Diensten: Etwa Musik, Filme und Apps inklusive aller geladenen Updates. Darin finden sich außerdem alle Support-Anfragen, Reparatur-Aufträge und deren Details. Die iCloud-Daten gehören nicht dazu, denn Apple hält sie nach
eigenen Angaben nur vor, bis sie auf allen zugehörigen Geräten synchronisiert wurden. Zudem seien diese verschlüsselt und daher könne Apple nicht an ihre eigentlichen Inhalte gelangen. Das gilt auch für iMessage-Nachrichten und Facetime-Chats. Andere Daten, etwa Standortkoordinaten aus der Karten-App anonymisiert Apple vor der Speicherung.