So schlug sich das iPhone: Kein Rekordabsatz, aber Rekordumsatz
Nachdem Apple nun die offiziellen Konzernzahlen für die Geschäftstätigkeit im letzten Kalenderquartal 2017 bekannt gegeben hat, lohnt sich ein Blick zurück auf die Sorgen und Zweifel von Marktbeobachtern am iPhone X. Zuletzt tauchten immer mehr Berichte auf, denen zufolge der Erfolg des neuen OLED-iPhones unter den gigantischen Erwartungen bleiben würde. Nun stellt sich heraus: Apple hat in Sachen Umsatz die eigene, ambitionierte Prognose sogar leicht übertroffen. Natürlich liegt das nicht einzig und allein am iPhone X, so verzeichnen etwa auch die Bereiche Dienste und "Andere Produkte" massives Wachstum. Aber es wirft ein Schlaglicht darauf, wie Apple in Zeiten von zunehmend saturierten Märkten weiterhin große Umsatzsteigerungen generieren kann.
Durchschnittspreis stieg um 100 DollarDenn in absoluten Zahlen ist die Verkaufsmenge beim iPhone sogar leicht gefallen: Waren es im Weihnachtsquartal 2016 noch 78,3 Millionen Geräte, meldete Apple gestern 77,3 Millionen Verkäufe. Das hatte sich schon in letzten Marktanalysen abgezeichnet und dürfte der Grund für die Sorgen der Analysten gewesen sein. Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass das betrachtete Quartal diesmal nur 13 statt 14 Wochen umfasste. Außerdem ist die Menge nicht das einzig entscheidende: So war der durchschnittliche Verkaufspreis dieser iPhones im Vergleich massiv gestiegen, nicht zuletzt dank des Tausend-Dollar-iPhone X: Statt 695 Dollar sammelte Apple mit jedem Verkauf im Schnitt 796 Dollar ein. Rechnerisch erreichte Apple also einen Rekordumsatz von 61,5 Milliarden Dollar allein mit dem iPhone; das sind etwa 70 Prozent des Gesamtumsatzes des abgelaufenen Quartals, den Apple mit 88,3 Milliarden Dollar angab.
Reaktionen am MarktAls Gesamtsparte feiert das iPhone also trotz stagnierender Verkäufe neue Umsatzrekorde. Zwar schlüsselt Apple traditionell nicht nach einzelnen iPhone-Modellen auf, doch Tim Cook bestätigte, dass das OLED-iPhone das häufigst verkaufte Modell gewesen sei, wenn man nur den Zeitraum November/Dezember rechne, also seit das iPhone X auf dem Markt ist. Das gibt Hinweise, dass auch das kleinere der neu vorgestellten Smartphones, das iPhone 8, starke Werte in das Ergebnis einfließen lassen konnte. Ob die Marktteilnehmer nun zufrieden sind, lässt sich noch nicht abschätzen. Denn es gibt bereits einen neuen Grund, als Analyst enttäuscht zu sein: Apples Umsatzprognose für das erste Kalenderquartal 2018 liegt bei 60 bis 62 Milliarden Dollar. Das wäre zwar wieder ein Rekord für diesen Dreimonatszeitraum, aber weniger als am Markt bisher prognostiziert. Die Anleger dagegen belohnten Apple nachbörslich mit einem Kursplus der Aktie von drei Prozent.