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Sonoma im Rückblick: macOS wird größer und verschlossener

In den letzten fünf Jahren hat sich macOS stark verändert: Einerseits schreitet der Umstieg von Intel-Prozessoren auf Apple Silicon voran; andererseits sichert Apple durch Einführung der Boot Volume Group Macs stärker gegen Manipulation ab. Die Umstrukturierungen sind mannigfaltig. Howard Oakley versucht, Änderungen numerisch zu erfassen. Er registriert seit macOS 10.14 (Mojave) die Zahl installierter Bundles und zieht daraus Schlüsse zur Tendenz in der macOS-Entwicklung. Sein aktuelles Fazit: Die Zahl der Bundles in macOS steigt immer weiter, nutzen kann sie jedoch überwiegend nur Apple selbst.


Was sind Bundles?
Der Begriff "Bundle" (englisch für Bündel) steht für eine standardisierte Ordnerhierarchie. Viele Bestandteile von Apples Betriebssystemen sind als Bundle gestaltet; das Konzept stammt aus NeXtSTEP-Zeiten. Die für Anwender geläufigste Bundle-Form stellen App-Bundles dar. Darin sind alle Programmbestandteile in einem Ordner mit vorgeschriebener Unterordnerstruktur zusammengefasst. Durch die Endung .app wird der Ordner zu einem Paket; dessen Erscheinungsform wird durch eine Datei mit der Endung ".icns" im Pfad „Contents/Ressources/“ bestimmt. Die Zahl der App-Bundles blieb in den letzten fünf Jahren überschaubar – von Mojave bis Sonoma stieg sie lediglich von 54 auf 59; der neueste Zugang stellte die Freeform-App dar. Andere Bundle-Typen unter macOS sind Bildschirmschoner, Frameworks und Kernel Extensions.

Ein Bundle hat eine vordefinierte Struktur, die Anwender über den Kontextmenübefehl „Paketinhalt zeigen“ durchstöbern können.

Sprunghafter Anstieg bei Boot Volume Group, M1 und M3
Wichtigste Bezugsgröße für die Bundle-Entwicklung stellt dabei das Jahr 2019 dar, als sämtliche aktuellen Macs mit Intel-Prozessoren liefen. Nach Oakleys Beobachtungen stieg seitdem die Gesamtzahl der Bundles von 4774 auf 8392. Große Sprünge löste dabei die Einführung der Boot Volume Group sowie der M1- sowie der M3-SoCs aus. Beim Betrachten der Untergruppe der Kernel-Extension-Bundles korrelierte ein Anstieg vor allen Dingen mit Apple-Silicon-Generationen M1 sowie M3. Insgesamt stieg die Zahl der Kernel Extensions von 680 auf 772 in fünf Jahren, gleichzeitig erschwerte Apple Drittanbietern die Installation solcher Systemerweiterungen.

Tendenz: Frameworks immer öfter privat
Mit dem Bundle-Typ „Framework“ stellt macOS programmübergreifende Ressourcen zur Verfügung. Auch hier ist in den letzten Jahren eine deutliche zahlenmäßige Steigerung zu beobachten. Leider beschränkt diese größtenteils auf „PrivateFrameworks“ – auf sie darf lediglich Apple mit seinen Systemkomponenten und hauseigenen Apps zugreifen. Während die Zahl öffentlicher Frameworks von 600 auf 772 stieg, vermehrten sich die privaten von 2055 auf 3803. Nennenswerte Neuzugänge brachte zuletzt macOS 14.4; hier erschienen erstmals interessante Namen wie "DendriteIngest" oder "SemanticPerception".

Die Entwicklung über die letzten fünf Jahre zeigt einen massiven Anstieg der privaten Frameworks. (Quelle: Howard Oakley)

Kommentare

Jannemann21.08.24 10:34
Sehr interessant 👍
+3

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