Virtualisierung ist beliebt bei Testern, Systemadministratoren und Software-Entwicklern. Bei der aktuellen Version von macOS Sonoma zeigt sich hierbei jedoch ein hartnäckiges Problem: Geteilte Ordner funktionieren nicht. Das Problem tauchte erstmals in macOS 14.2 auf und wurde mit dem jüngsten Update auf 14.2.1 nicht behoben. Das berichtet Howard Oakley auf seinem Blog.


Alle Virtualisierer betroffen
Oakley bietet drei kostenlose macOS-Virtualisierer für Apple-Silicon-Macs zum Download an: Viable und Vimy sind dafür gedacht, macOS-Versionen in virtuellen Maschinen zu betreiben. Liviable wendet sich an diejenigen, die Linux virtualisieren wollen. Obwohl Viable und Vimy beim Einrichten unter macOS 14.2 geteilte Ordner einrichte und dabei keine Probleme beanstande, ständen diese bei laufender virtueller Umgebung nicht zur Verfügung. Existierende virtuelle Maschinen verlören beim Update den Zugriff auf bestehende Ordnerfreigaben. Nachdem er anfangs den Fehler in seinen eigenen Virtualisierern beobachtete, hat er mittlerweile weitere Angebote überprüfen können. In einem X-Post bestätigte er, dass sich das Problem nicht auf Viable und Vimy beschränkt. Auch im Anwenderforum von Parallels Desktop schreiben Anwender über die gleichen Probleme in ihren Virtuellen Maschinen.


Virtualisierung spart Zeit und Hardware
Das zugrunde liegende Konzept bei Virtuellen Maschinen (VMs): Eine komplette Betriebssysteminstallation wird in einer Archivdatei untergebracht. Mithilfe einer Virtualisierungsumgebung starten Anwender das so verpackte OS und betreiben es in einem Fenster. Datentransfers, etwa Netzwerkverkehr, Tastatureingaben oder Speicherzugriffe, reicht der Virtualisierer vom übergreifenden Betriebssystem an den simulierten Rechner durch. Eine laufende Virtualisierung fordert recht viel Arbeitsspeicher und läuft meist langsamer als eine native Installation. Die Leistung dedizierter Grafikchips steht in einer virtuellen Maschine nicht bereit, und in inaktiver Form braucht eine VM mindestens eine Handvoll Gigabyte an Speicherplatz auf der SSD. Doch überwiegen die Vorteile: Über Virtualisierung kann man Software in verschiedenen Betriebssystemversionen testen, ohne jedes Mal neu zu starten, eine zusätzliche Boot-Partition einzurichten oder einen zusätzlichen Rechner zu betreiben. Da VMs jedoch ihre eigene interne Dateiverwaltung haben, benötigen sie geteilte Ordner, um Dateien zwischen VM und Host-Betriebssystem auszutauschen.

Aktualisierung: temporäre Abhilfe - und baldige Reparatur in 14.3
In einem weiteren Blogbeitrag liefert Oakley weitere Details zu dem Fehler. Dabei empfiehlt er auch einen Workaround. Nach dem Hochfahren der VM können Anwender mit zwei Terminal-Befehlen innerhalb der Virtualisierungsumgebung die freigegebenen Ordner von Hand reaktivieren:


(Dies sind zwei Befehle, sie beginnen jeweils mit "sudo" – bitte den zusätzlichen Zeilenumbruch ignorieren). Diese Prozedur ist nach jedem Start einer VM mit macOS 14.2.x notwendig und erfordert die Eingabe des Administratorpassworts. Glücklicherweise wird dieser Fehler bald Geschichte sein: Beta-Versionen von macOS 14.3 aktivieren geteilte Ordner in einer VM wieder ohne Probleme.