Sony warnt: Nutzt unseren Content nicht für KI!
Vergleiche zwischen dem menschlichen Gehirn und seinem Lernverhalten sowie Modellen für Künstliche Intelligenz hinken zwar oft, eine Sache ist aber für beide eine wichtige Voraussetzung: Man braucht sehr viele Beispiele und Vorbilder, um Dinge zu verstehen, nachzuahmen und weiterzuentwickeln. Nun sind aktuelle KIs bei Weitem nicht so "intelligent", wie sie es vorgeben, daher benötigen sie extrem viel Anschauungsmaterial. Eine Bild-KI muss mit Abermillionen an Fotos trainiert werden – oder wenn es die Aufgabe ist, Melodien zu komponieren, hat man dem Modell vorab ebenfalls Millionen Titel vorzuspielen. Jüngstes Beispiel für so einen Dienst ist "
Udio", das der Generierung von KI-Musik dient.
Mehr als 700 Abmahnungen verschicktEs ist zwar schwer nachvollziehbar, welches Material dafür zum Einsatz kam, in den meisten Fällen dürfte es sich aber um urheberrechtlich geschützten Content handeln. Genau davor warnt Sony Music jetzt aber sehr deutlich und gibt die
Devise aus, man solle tunlichst die Finger von den Inhalten des Labels lassen. Wenn Tech-Unternehmen ihre Modelle mit Musik des Labels trainieren, wolle man in Zukunft dagegen vorgehen. Mehr als 700 Anbieter erhielten daher bereits Post mit einer Unterlassungsaufforderung, die sowohl auf Kompositionen, Texte als auch auf Cover-Gestaltung abzielt. Nicht öffentlich dokumentiert ist indes, wer zum Kreis der Abgemahnten zählt.
Derzeit kein Lizenzmodell für KI-TrainingUngeachtet der Tatsache, wie teuer die Lizenzierung des gesamten Sony-Kataloges wäre, gibt es derzeit gar keine Intention, Rechte für KI-Training einzuräumen. Das Label erklärt diesbezüglich, momentan sei "AI Modelling" kein Bestandteil des bestehenden Lizenzmodells. Ob man diese Politik dauerhaft einhält, lässt sich natürlich schwer sagen. Größen wie Apple hätten wahrscheinlich ausreichend finanzielle Mittel, Sony zum Umdenken zu bewegen – und eine Motivation, ihre Musikdienste um KI-Funktionen zu erweitern. Erst in dieser Woche gab es beispielsweise die
Ankündigung, mit iOS 18 Musik "fühlbar" machen zu wollen, wenn Nutzer über kein Hörvermögen mehr verfügen.