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Sonys Musikchef plaudert Apple Music aus

Es galt zwar ohnehin als weitgehend sicher, dass Apple heute den neuen Streamingdienst namens Apple Music vorstellt, eine offizielle Ankündigung erfolgte hingegen noch nicht. In einem Interview hat nun allerdings der CEO von Sony Music jene Bestätigung vorgenommen. Recht offen plauderte Doug Morris gestern über große Neuerungen in der Musikbranche. Zum Thema "Apple Music" konnte er hinzufügen: "Das kommt morgen!" (Originalton: "It's happening tomorrow").

Da Sony Music als großes Label über eingehende Kenntnisse zum neuen Musikangebot von Apple verfügt, weiß Doug Morris natürlich auch, wann Apple die Markteinführung plant. Wenig erfreut über die Früh-Ankündigung auf einer ganz anderen Veranstaltung dürfte hingegen Apple sein - auch wenn Morris sich nicht zu konkreten Details äußerte.

Bislang kursierenden Berichten zufolge kostet Apple Music 10 Dollar pro Monat, bietet Zugriff auf die Inhalte des iTunes Stores, soll sich durch redaktionell betreute Inhalte und individuell gestalteten Bandseiten von den Mitbewerbern abgrenzen und geht weltweit an den Start. Eine Zusammenfassung zu den erwarteten Neuerungen finden Sie auch im Artikel "Was uns zur WWDC 2015 erwartet - Eine Zusammenfassung":

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Kommentare

o.wunder
o.wunder08.06.15 08:36
Schade wenn schon vor der WWDC stückweise vieles bekannt wird. Na der Sony Boss kann sich das ja erlauben, ein feiner Zug ist es nicht.
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Schweizer
Schweizer08.06.15 08:48
Wenn es wie Spotify über Tricks für 3,50 Euro monatlich zu bekommen ist, werde ich es mir mal anschauen.
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JoMac
JoMac08.06.15 09:00
@o.wunder
Ich finds auch blöd wenn vorher so viele Details bekannt sind. Ich denke dass in den letzten Jahren die Begeisterung über Produkt/Service-vorstellungen gesunken ist, weil so viele Details vorher schon bekannt wurden.
Freu mich aber schon auf heute abend !
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Moneying08.06.15 09:02
Schweizer

Man sollte sich deine Arbeit auch mal einen Monat für 3,50€ geben...
Leute bezahlt endlich für Musik und Filme!
Copy kills music
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chill
chill08.06.15 09:07
Man sollte sich deine Arbeit auch mal einen Monat für 3,50€ geben...
Leute bezahlt endlich für Musik und Filme!
Copy kills music

wie soll man etwas kopieren das drm verseucht und eh bloss in ner wolke verfügbar ist? als echtes file ggfs bloss temporär, den kaum ist der account weg, ist auch die dort "gekaufte" musik weg.
MBP M1 256/16 Monterey 12.1 . iPhone 11 128 GB, iOs 15.2
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mufti
mufti08.06.15 09:10
@chill: Schaut man sich so einige Musiker in den Gazetten an, dann bekommt man nicht den Eindruck, dass da Leute schlecht bezahlt sind - eher im Gegenteil.
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chill
chill08.06.15 09:11
das betrifft vielleicht ein par hundert bis 1000 auf der gesamten welt. der rest verdingt sich irgendwie anders seinen lebensunterhalt
MBP M1 256/16 Monterey 12.1 . iPhone 11 128 GB, iOs 15.2
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Hühnchen
Hühnchen08.06.15 09:14
Nicht dass ich das anzweifle, aber ich bin immer vorsichtig und mich nerven auch solche Schlagzeilen, die sich einzig aus einen nicht im ganzen Kontext gezeigten Satz gequetscht werden.
"It's happening tomorrow", könnte ja auch einfach mal bedeuten, "wenn dazu etwas gesagt wird, dann morgen"
Das ist echt wie Schwangerschaft- oder Trennungsgerüchten auf RTL-Explosiv-Niveau.
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Schweizer
Schweizer08.06.15 09:14
Moneying
SchweizerMan sollte sich deine Arbeit auch mal einen Monat für 3,50€ geben...
Leute bezahlt endlich für Musik und Filme!
Copy kills music

Jaja "Copy kills music" diesen Quatsch höre ich seit dem erscheinen der Kassette und das war vor 40 Jahren.

Geld ist genug da, anders sind die Million Gehälter/Gagen nicht zu erklären.
Nur die Um/Verteilung ist nicht gerecht doch das ist nicht mehr Problem.


chill
das betrifft vielleicht ein par hundert bis 1000 auf der gesamten welt. der rest verdingt sich irgendwie anders seinen lebensunterhalt

Na und? Trifft auch auf 99% der Arbeitnehmer zu, sollen wir jetzt alle rum heulen?
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haschuk08.06.15 09:37
>> "Na und? Trifft auch auf 99% der Arbeitnehmer zu, sollen wir jetzt alle rum heulen?"

Nö, aber es gibt Mechanismen, die zumindest versuchen, "normalen" Arbeitnehmern Rechte und ausreichend Einkommen zu verschaffen.
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subjore08.06.15 09:38
Er hat nur gesagt, dass Apple Music heute kommt, aber nicht was es ist. Vielleicht ist Apple Musik ja auch nur ein Albumabo. Man zahlt 10 Euro im Monat und erhält dafür zwei beliebige Alben im Monat bei 12 Monate Mindestlaufzeit.
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Ties-Malte
Ties-Malte08.06.15 09:49
DRM kills music!
Wenig erfreut über die Früh-Ankündigung auf einer ganz anderen Veranstaltung dürfte hingegen Apple sein

Sicher? Also viele User sind nicht begeistert, weil es die Spannung nimmt. Ich gucke mir den Stream daher i.d.R nicht mehr an, weil der wie ein Buch ist, dessen Ende einem schon verraten wurde. Und die Details kann man auch später noch nachlesen.

Gab es in den letzten 10 Jahren auch nur eine Veranstaltung, in der die „zufälligen, versehentlichen“ Leaks nicht ganz gezielt in die Marketing-Strategie eingebaut worden wären?
The early bird catches the worm, but the second mouse gets the cheese.
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[ezi0n]08.06.15 09:51
Moneying
SchweizerMan sollte sich deine Arbeit auch mal einen Monat für 3,50€ geben...
Leute bezahlt endlich für Musik und Filme!
Copy kills music

was ein unsinn - schau dir mal an wie musik bezahlt wird ... also künstler, komponist, lyriker etc ...

bei musik zählt heute noch was eigentlich immer schon galt, geld wird auf der strasse verdient (auftritte) das ist was einen künstler im endeffekt bezahlt - heute zudem werbung und andere begünstigungen die mit der musik im grunde wenig zu tun haben, sondern damit das eine person im bereitetem mittelpunkt steht ...
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MacBeck
MacBeck08.06.15 10:03
haschuk
>> "Na und? Trifft auch auf 99% der Arbeitnehmer zu, sollen wir jetzt alle rum heulen?"

Nö, aber es gibt Mechanismen, die zumindest versuchen, "normalen" Arbeitnehmern Rechte und ausreichend Einkommen zu verschaffen.

Stimmt. Sowas wie Tarifverträge, 8h-Tage, 30 Tage Jahresurlaub (wenn Tarif es zulässt). Aber dafür halt auch jeden Wochentag arbeiten, keine freie Zeiteinteilung, nicht unbedingt "kreative Freiheit", Weisungen von "oben", etc.

Wer Musiker wird, der weiß, woaruf er sich einlässt. Und wenn es eben nicht reicht, um davon leben zu können, dann sollte man sich eben beruflich umorientieren. Von den Fußballern schaffen es ja auch nur wenige, im Promillebereich, zu den Profis, der Rest macht eben nach der Jugend eine Ausbildung, studiert, etc.

Ich kann das Gejammer der Musiker nicht mehr hören. Ehrlich. Euch wäre es wohl am liebsten, wenn der Staat euch 3000+ Netto/Monat zahlt als "Kulturflatrate" und ihr dafür einmal im Monat nen Gig spielt... - Erfolg ist eben, was die Kasse füllt.

Und das ist auch in meinem Job so (Redakteur): Wenn du nicht gut genug schreiben kannst, dann wirst du Probleme bekommen. Als durchschnittlich guter Redakteur kommt man über die Runden, ohne Reich zu werden, ist man ein Ausnahmetalent (z.B. Grass), dann wird man damit reich.
It is what it is - don't make it what it isn't.
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bublik
bublik08.06.15 10:17
Moneying
SchweizerMan sollte sich deine Arbeit auch mal einen Monat für 3,50€ geben...
Leute bezahlt endlich für Musik und Filme!
Copy kills music

nur wenn man es für 3,50€ bekommen kann , heisst es nicht es ist nicht bezahlt !!!

und für Alle anderen "künstlerisch begabten" - das grösste Teil vom Produzierten ist einfach SCHROTT !!!
Nur weil jemand sich ausgewält hat in diese Richtung beruflich zu gehen, heisst es nicht der soll gleich millionen bekommen. Die Künstler sollten sich lieber über die ungerechte Verteilung beschweren.
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iMäck
iMäck08.06.15 10:30
Moneying
SchweizerMan sollte sich deine Arbeit auch mal einen Monat für 3,50€ geben...
Leute bezahlt endlich für Musik und Filme!
Copy kills music

Naja....das darf bezweifelt werden.
Waren eigentlich in den 60er, 70er, 80er....
alle Musiker wohlhabend und erfolgreich

MacBeck
haschuk
>> "Na und? Trifft auch auf 99% der Arbeitnehmer zu, sollen wir jetzt alle rum heulen?"

Nö, aber es gibt Mechanismen, die zumindest versuchen, "normalen" Arbeitnehmern Rechte und ausreichend Einkommen zu verschaffen.

Wer Musiker wird, der weiß, woaruf er sich einlässt. Und wenn es eben nicht reicht, um davon leben zu können, dann sollte man sich eben beruflich umorientieren. Von den Fußballern schaffen es ja auch nur wenige, im Promillebereich, zu den Profis, der Rest macht eben nach der Jugend eine Ausbildung, studiert, etc.

Ich kann das Gejammer der Musiker nicht mehr hören. Ehrlich. Euch wäre es wohl am liebsten, wenn der Staat euch 3000+ Netto/Monat zahlt als "Kulturflatrate" und ihr dafür einmal im Monat nen Gig spielt... - Erfolg ist eben, was die Kasse füllt.

Und das ist auch in meinem Job so (Redakteur): Wenn du nicht gut genug schreiben kannst, dann wirst du Probleme bekommen. Als durchschnittlich guter Redakteur kommt man über die Runden, ohne Reich zu werden, ist man ein Ausnahmetalent (z.B. Grass), dann wird man damit reich.

+++1
Sehe ich genauso!

Es kann nicht sein das jede "Kaste" glaubt, es liegt immer an den bösen "Anderen".
- Milchbauern werden ihre riesen Menge Milch nicht los Discounter sind natürlich schuld.
Der Gedanke das es zu viele Bauern gibt mit ihren Milchkühen, Fehlanzeige

-Musiker kann nicht richtig "leben" Downloader sind immer schuld.
Der Gedanke was anderes zu machen kommt denen nicht.

Wer nach 10 Jahren als Rock/Alternativ/XY - Band noch immer in der Fußgängerzone Flyer verteilen muß, um Leute zu einem Eintritt zu animieren...

Aber egal laut der Werbung werden sie alle ja Rockstars und Hollywood-Schauspieler
mit Millionen auf dem Konto und 2 bisexuellen Model Freundinnen
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MacBeck
MacBeck08.06.15 10:33
bublik
nur wenn man es für 3,50€ bekommen kann , heisst es nicht es ist nicht bezahlt !!!

und für Alle anderen "künstlerisch begabten" - das grösste Teil vom Produzierten ist einfach SCHROTT !!!
Nur weil jemand sich ausgewält hat in diese Richtung beruflich zu gehen, heisst es nicht der soll gleich millionen bekommen. Die Künstler sollten sich lieber über die ungerechte Verteilung beschweren.

+1 !!!

Eben. Nehmen wir an, es gibt 1.,00.000 Abos, für 3,50/Monat. Das sind dann 3.500.000/Monat * 12 = 42.000.000 im Jahr! Nehmen wir mal den Durschnittslohn von sagen wir 46.000/Jahr für nen normalen Arbeitnehmer: Das reicht um 913 Musikern ein Einkommen zu sichern. Nehmen wir noch an, dass 50 Prozent des Einkommens von Auftritten kommt, dann reicht das für 1826 Künster...

Das Geld ist da, es wird nur ungerecht verteilt. Aber das ist nicht die Schuld der Käufer. Sondern der Musiker. Gründet doch ne Gewerkschaft, dann könnte ihr mehr rausholen. Oder glaubt ihr, die Löhne beim Daimler oder VW gibt es nur fürs Anwensend sein? Nein, die wurden hart rausverhandelt. Durch die IG Metall und die Beschäftigten!
It is what it is - don't make it what it isn't.
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MacBeck
MacBeck08.06.15 10:48
iMäck
+++1
Sehe ich genauso!

Es kann nicht sein das jede "Kaste" glaubt, es liegt immer an den bösen "Anderen".
- Milchbauern werden ihre riesen Menge Milch nicht los Discounter sind natürlich schuld.
Der Gedanke das es zu viele Bauern gibt mit ihren Milchkühen, Fehlanzeige

-Musiker kann nicht richtig "leben" Downloader sind immer schuld.
Der Gedanke was anderes zu machen kommt denen nicht.

Wer nach 10 Jahren als Rock/Alternativ/XY - Band noch immer in der Fußgängerzone Flyer verteilen muß, um Leute zu einem Eintritt zu animieren...

Aber egal laut der Werbung werden sie alle ja Rockstars und Hollywood-Schauspieler
mit Millionen auf dem Konto und 2 bisexuellen Model Freundinnen

Stimme dir voll und ganz zu.

Auf meinen Job bezogen: Wer als freier Journalist nicht genug Aufträge reinholen kann, der sollte es mit der Selbstständigkeit lassen. Und eben lieber als Angestellter arbeiten.

ich habe zuviele scheitern oder grade so überleben sehen als "Freier", dass ich für mich entschieden habe: Niemals. Auch wenn man als Angestellter natürlich nicht die Freiheiten hat, Zwängen unterlegen ist wie Anzeigenverkäufe, Chefredakteure, etc.

ich könnte jetzt auch schreien "Das böse Internet ist schuld". Ist es aber nicht. Man muss eben sich anpassen.

Und gerade heute können gute Musiker auch über andere Wege als den Plattenvertrag einnahmen generieren.

Wenn das nicht klappt berufliche Umorientierung. Auch ne Karriere als Musiklehrer ist doch aller Ehren wert. Nur als Beispiel.
It is what it is - don't make it what it isn't.
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iGod08.06.15 11:10
Und als nächstes fordern die Pfandflaschensammler, dass es pro Dose und Flasche 5€ Pfand gibt, damit sie davon leben können.
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MacBeck
MacBeck08.06.15 11:56
iGod
Und als nächstes fordern die Pfandflaschensammler, dass es pro Dose und Flasche 5€ Pfand gibt, damit sie davon leben können.

Nee, die fordern, dass Glasmüll verboten wird und man Flaschen nur noch bei seinem Sammler im Bezirk abgeben darf, ohne das Pfand von 10 Euro zurückzugeben, versteht sich. Es muss ein Ende haben mit der Wegwerfgesellschaft. Und ein Ende mit Plastik-Verpackungen. Nur noch Glas. Und selbstverständlich muss das Pfand so sein, dass man gut davon Leben kann...
It is what it is - don't make it what it isn't.
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Eventus
Eventus08.06.15 12:14
iMäck
MacBeck
iGod
+1 an alle! Cooler Thread!
Live long and prosper! 🖖
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Mia
Mia08.06.15 12:52
Wenn es das heute Abend gibt, dann werde ich Spotify kündigen und bei Apple weitermachen. Schade zwar um meine Playlisten, aber im iTunes Store gibts nunmal fast alles.
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haschuk08.06.15 12:52
@MacBeck:


Punkt 1:

Als selbstständiger Redakteur solltest du wissen, dass 46.000 € Bruttolohn eines unselbstständigen Arbeitnehmers im nicht produzierenden Bereich durch einen Umsatz von 100.000 - 130.000 € netto generiert werden. Gleiches gilt für einen selbstständigen Musiker. Daher kannst Du Deine Zahlen oben durch 2 oder drei teilen. Oder anders gesagt, 913 Musikern würde durch Dein Bespiel nach Abzug aller Kosten/Steuern/Abgaben ca. 14.000 € im Jahr netto bekommen. Oder 9130 Musiker würden 1.400 € netto im Jahr bekommen. Oder 91.300 Musiker 140 € netto im Jahr.

Punkt 2:

Gerne wird übersehen, dass in der Musik (egal ob E oder U), die Kosten der Produktionskette (Technik, Produktion, Tourpersonal) ohne Marketing und Overhead deutlich höher ist als z.B. im schreibenden Bereich. Daher, Vergleich hinkt noch mehr.

Punkt 3:

Defakto sind 100% der Berufsmusiker selbstständig, daher läuft der Aufruf zur Gründung einer Interessensgemeinschaft zur Vertretung unselbstständiger Arbeitnehmer ins Leere. Im Gegensatz im Übrigen zur Filmindustrie, dort sind defakto alle, die kein unternehmerisches Risiko tragen, gewerkschaftlich organisiert, aber auch Angestellte der Studios.

Punkt 4:

Umorientierung. Sorry, Geschwafel, 80 - 90% aller Berufsmusiker verdienen bereits einen nicht unerheblichen Teil ihres Geld als Musiklehrer.
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Rosember08.06.15 13:12
MacBeck
Dann schlage ich vor, dass wir die Urheberrechte an Texten jetzt auch nur noch pauschal abgelten, um mal anzufangen. So eine Art Textify. 10 Millionen Klicks für 3000,- €.
Höre ich da einen Aufschrei?

Was ich hier vor allem wahrnehme, ist eine ungeheure Verachtung vor dem Lebensentwurf und der Arbeit von Musikern. Aber auf Musik verzichten will von den damit angesprochenen in diesem Thread natürlich auch keiner. Ihr habt keine Ahnung von den Voraussetzungen (Instrumente, Übungsräume, Fahrtkosten, Übungszeit) und dem Arbeitsaufwand, die für diesen Beruf notwendig sind, aber die Musik, die ihr von morgens bis abends hört deshalb bezahlen? Ihr tut geradezu so, als würdet ihr von irgendwelchen Sozialschmarotzern ständig genötigt, ihre dämlichen Lieder zu hören, ihr Ärmsten. Ihr solltet auch nicht zu laut danach schreien, dass Musiker nur noch Musik machen sollten, die sich rechnet. Es gibt nämlich tatsächlich eine Sparte in der Musik, in der massenhaft und selbsterklärter Maßen Musiker Unterschlupf finden, denen der Aufwand für die Verwirklichung musikalischer Vorstellungen etc. zu beschwerlich geworden ist: die Volksmusik (und nein, diese Aussage ist nicht blöd dahergeredet, sondern durch zig O-Töne belegt, auch wenn ihr die nicht in der Presse finden werdet).
Ich wünsche viel Vergnügen beim Warten auf die nächst geile Nummer und den nächsten Star, der vom Himmel fällt, ohne dass er durch hunderte Locations mit billiger Life-Musik und tausende von ihm selbst bezahlte Übungsstunden etc. gegangen ist und trotzdem auf einmal als Könner vom Himmel fällt. Ihr denkt sicher auch, wofür denn die Scheißvierteliga und der Breitensport, ich brauche nur Championsleague? Oder genauer: Ich brauche doch den ganzen Scheißfußball nicht, so lange es nur Mittwoch und Samstags Messis regnet.
Was für eine beschissene Mischung aus Geiz, Ahnungslosigkeit, Arroganz, Frust(!) und Misanthropie. Wie sagte Dieter Nuhr so schön: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!
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haschuk08.06.15 13:17
Und noch kurz zur Klarstellung. Es geht mir weder um ein Recht für ein bedingungsloses Musikereinkommen, noch darum, dass jeder Gitarrenschraddler das Recht auf die erste Million hat. Auch nicht darum, dass jeder Musiker das Recht hat, von seiner Musik auskömmlich bis an Lebensende zu leben, am besten noch mit einem einzigen Song.

Jedoch sollte man schon kritisch in den Raum geworfene Zahlen hinterfragen. Und sich fragen, ob man eine Ahnung von der Arbeit eines Musikers hat.
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MacBeck
MacBeck08.06.15 13:29
haschuk
@MacBeck:

Punkt 1:

Als selbstständiger Redakteur solltest du wissen, dass 46.000 € Bruttolohn eines unselbstständigen Arbeitnehmers im nicht produzierenden Bereich durch einen Umsatz von 100.000 - 130.000 € netto generiert werden.
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil
MacBeck
Auf meinen Job bezogen: Wer als freier Journalist nicht genug Aufträge reinholen kann, der sollte es mit der Selbstständigkeit lassen.

ich habe zuviele scheitern oder grade so überleben sehen als "Freier", dass ich für mich entschieden habe: Niemals.
Ich bin bewssut angestellter Redakteur. Mein Beispiel war ein grobes Rechenbeispiel.
haschuk
Punkt 2:

Gerne wird übersehen, dass in der Musik (egal ob E oder U), die Kosten der Produktionskette (Technik, Produktion, Tourpersonal) ohne Marketing und Overhead deutlich höher ist als z.B. im schreibenden Bereich. Daher, Vergleich hinkt noch mehr.
Klar, Musiker hätten es wohl gerne: Lied einmal aufnehmen, Millionär sein. Oder? Komm schon, ein Lied einmal aufnehmen, dann Hundertausend - Millionen Tonträger/MP3/Radioplays? Da sollen die Kosten höher sein, als wenn ich für meinen Chef einen Text schreibe, den mal 1x nutzen kann?
haschuk
Punkt 3:

Defakto sind 100% der Berufsmusiker selbstständig, daher läuft der Aufruf zur Gründung einer Interessensgemeinschaft zur Vertretung unselbstständiger Arbeitnehmer ins Leere.
Selber schuld. Ihr müsst nicht selbst ständig sein. Oder ihr gründet eben einen Verband. Gibt ja z.B. auch Verlegerverbände, die die Interessen der selbstständigen Verleger und Verlage vertreten.
haschuk
Punkt 4:
Umorientierung. Sorry, Geschwafel, 80 - 90% aller Berufsmusiker verdienen bereits einen nicht unerheblichen Teil ihres Geld als Musiklehrer.
Ja, und? Ich sag immer: Man wird nicht gezwungen, Musiker zu sein. Entweder man kann davon leben, oder man sucht sich was anderes... Ein Ex-Kollege hat semiprof. Musik gemacht, wurde zu Firmenevents und so gebucht. Irgendwann musste er sich entscheiden: Ihm war Familie, geregeltes Einkommen und Angestelltenverhältnis wichtiger, also wurde er Grafiker.
It is what it is - don't make it what it isn't.
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Rosember08.06.15 13:44
MacBeck
Ich bin bewssut angestellter Redakteur. Mein Beispiel war ein grobes Rechenbeispiel.
Selbst mit deinen schnuckeligen 35 Lenzen solltest du aber wissen, dass diese Wahlfreiheit im Journalismus schon lange nicht mehr existiert.
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MacBeck
MacBeck08.06.15 13:47
Rosember
MacBeck
Dann schlage ich vor, dass wir die Urheberrechte an Texten jetzt auch nur noch pauschal abgelten, um mal anzufangen. So eine Art Textify. 10 Millionen Klicks für 3000,- €.
Höre ich da einen Aufschrei?
Rechnen wir das mal um: 10.000.000 = 3.000 Euro? Das sind dann: 10.000 Klicks = 3 Euro? Nett. Träum weiter. Eher Tagessatz um die 400 Euro, fertig. Egal, ob der Text noch in 5 Jahren klicks generiert.

Ich bin angestellter Redakteur. Mit meinem Monatslohn sind sämtliche Rechte abgegolten. Wäre das was für Musiker? Eher nicht, oder? Dann hätte man nix mehr von, wenn die Musik noch Jahrzehnte abgespielt wird.

Was ich hier vor allem wahrnehme, ist eine ungeheure Verachtung vor dem Lebensentwurf und der Arbeit von Musikern.
Ich wünsche viel Vergnügen beim Warten auf die nächst geile Nummer und den nächsten Star, der vom Himmel fällt, ohne dass er durch hunderte Locations mit billiger Life-Musik und tausende von ihm selbst bezahlte Übungsstunden etc. gegangen ist und trotzdem auf einmal als Könner vom Himmel fällt. Ihr denkt sicher auch, wofür denn die Scheißvierteliga und der Breitensport, ich brauche nur Championsleague? Oder genauer: Ich brauche doch den ganzen Scheißfußball nicht, so lange es nur Mittwoch und Samstags Messis regnet.
Was für eine beschissene Mischung aus Geiz, Ahnungslosigkeit, Arroganz, Frust(!) und Misanthropie.
[/quote]

Nehmen wir dein Beispiel mit dem Fussball:
Beschweren sich die, die es nicht zum Profi geschafft haben, dass sie als Amateure zu wenig verdienen? Nein! Entweder es reicht auch in Liga 3 oder 4 zum Leben, oder sie arbeiten. Vollzeit. Und betreiben den Sport als Hobby. So wie es manche Frauen aus der DFB-Elf! immer noch tun. Tag für Tag.

Frust höre ich immer nur bei den Musikern. Ich bin mit meinem Leben und meinem Job zufrieden.

Die Bedingungen sind wie sie sind. Entweder ihr Musiker verändert das, dann wendet euch an Plattenfirmen, oder ihr lebt mit den Bedinungen. Entweder man hat dann das Talent und verdient Geld damit. Oder man sucht sich, wie zig Millionen andere auch, einen Job und betreibt Musik weiter als Hobby. Genau wie Breitensportler, Theaterlaiendarsteller, Briefmarkensammler, Taubenzüchter, Geocacher, Taucher, etc...


Und heute werden wie viele "Stars" durch Casting-Shows gemacht? Billige, auf massentauglichkeit getrimmte "Musik", die möglichst billig herzustellen sein soll, aber trotzdem fett vermarktet wird. Oder hat eine Casting-Band bisher wirklich Musikgeschichte geschrieben? Nein.

Und was ist mit der ganzen Einheitsbrei-Musik, die einem im Radio entgegen schallt? Furchtbar. Ich KAUFE meine Musik noch auf CD (HipHop, z.B. Liricas Anales, Fanta 4, Blumentopf) oder als MP3. Und bin gerne bereit für ein gut gemachtes Album auch mal 20-30 Euro auszugeben. Nur das noch zum Thema Geiz.

ich habe vor kurzem einen Vortrag vom 4-fachen Grammy-Gewinner Christian Gansch gehört. Dirigent und Produzent, kennt also beide Seiten.

Sein Fazit: Professionelle Musik ist ein knallhartes Geschäft. Auf beiden Seiten wird hart verhandelt, gerade um die Kohle. Nicht um die Kunst.

Als er Lang Lang produziert hatte, ist die erste CD gefloppt. Man hat es dann noch einmal probiert. Und es hat geklappt. Wenn nicht, dann hätten wir heute keinen Lang Lang. Schade für die Musik, aber normal im Business. Und Lang Lang würde eben was anderes machen.

ich höre immer nur die Musikindustrie jammern. Erst waren es die Kassetten, dann die CD-Brenner, dann die MP3, dann jetzt die Streams...

Tja, wenn irgendwann Print wegbricht, muss ich mich neu orientieren. Lamentieren, dass das "böse Internet" meine Einkünfte stiehlt? Nee, warum auch.
It is what it is - don't make it what it isn't.
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MacBeck
MacBeck08.06.15 13:51
Rosember
MacBeck
Dann schlage ich vor, dass wir die Urheberrechte an Texten jetzt auch nur noch pauschal abgelten, um mal anzufangen. So eine Art Textify. 10 Millionen Klicks für 3000,- €.
Höre ich da einen Aufschrei?
Rechnen wir das mal um: 10.000.000 = 3.000 Euro? Das sind dann: 10.000 Klicks = 3 Euro? Nett. Träum weiter. Eher Tagessatz um die 400 Euro, fertig. Egal, ob der Text noch in 5 Jahren klicks generiert.
[/quote]
Dann hätte ich bis heute mit einem Artikel knapp 30 Euro verdient. Und in Realität? War eine Hospitanz. Also gratis. Nix Bezahlung.

Wenn meine ehemaligen Arbeitgeber mit meinen Texten mal ein Buch veröffentlichen, damit einen Bestseller landen. Was bleibt mir davon? Nix. Weil man als angestellter Texter seine Urheberrechte, anders als in der Musik, nicht behält.
It is what it is - don't make it what it isn't.
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haschuk08.06.15 13:54
MacBeck

Ich bin bewssut angestellter Redakteur. Mein Beispiel war ein grobes Rechenbeispiel.

Klar, Musiker hätten es wohl gerne: Lied einmal aufnehmen, Millionär sein. Oder? Komm schon, ein Lied einmal aufnehmen, dann Hundertausend - Millionen Tonträger/MP3/Radioplays? Da sollen die Kosten höher sein, als wenn ich für meinen Chef einen Text schreibe, den mal 1x nutzen kann?

Selber schuld. Ihr müsst nicht selbst ständig sein.

Ich kürz mal ab:

- Leider ist Dein Rechenbeispiel nicht mal grob, sondern fernab der Realität.

- Leider ist dein Text, der 1x verwendet wird, gerade mal von den Einspielumsätzen vergleichbar mit dem Werbejingle der Fassblubberbrause aus Usbekistan. Da dürften sich die Produktionskosten auch die Waage halten. Dein Vergleich hinkt.

- Würdest Du als Redakteur für 30 verschiedene Blätter schreiben (Normalfall als Studiomusiker oder Philharmoniker), müsstest Du selbstständig sein. Du hättest gar keine andere Wahl, weil dich der Gesetzgeber dazu zwingt.
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