Spahn: Corona-Warn-App erscheint in Kürze
Um der Corona-Pandemie Einhalt zu gebieten, setzen immer mehr Staaten auf eine entsprechende App. In Deutschland arbeiten die Telekom und SAP an einer solchen. Die Anwendung sendet mittels Bluetooth LE ID-Codes und prüft, ob im Umfeld eines Geräts Codes empfangen werden können. Bei einer positiv auf COVID-19 getesteten Person schlägt die App Alarm. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gibt nun Details zur Veröffentlichung der Corona-Warn-App bekannt: Bereits in den kommenden Tagen wird diese vorgestellt.
Verspäteter StartEigentlich war die Veröffentlichung einer entsprechenden Kontakt-Tracing-App bereits für April angedacht. In einem Interview mit der
Rheinischen Post verweist Spahn auf die "hohen Anforderungen" an die Software. Die Applikation solle auf allen Geräten genutzt werden können und müsse den hohen Standards beim Datenschutz und der Energieeffizienz Genüge tun. Niemand nutze eine App, die binnen wenigen Stunden den Akku entleert, so der Gesundheitsminister. Mit einer allzu großen Nachfrage scheint Spahn allerdings nicht zu rechnen: "Wenn wir in den kommenden Wochen einige Millionen Bürger von der App überzeugen, dann bin ich schon zufrieden."
Release steht unmittelbar bevorSpahn erklärt weiter, dass die App in der kommenden Woche vorgestellt werde. Die Bundesregierung begleite den Release mit einer breit angelegten Werbekampagne. Die Software wird sowohl über Apples App Store als auch Google Play zu beziehen sein. Um die Funktionsweise der App zu gewährleisten, greift diese auf die neu entwickelten Schnittstellen namens "COVID-19 Exposure Notifications" zu. Der Quellcode für die Anwendung ist für alle auf
Github frei zugänglich. Auch
Screenshots können bereits eingesehen werden. Die API steht nur offiziellen Apps von Behörden zur Verfügung, die Kontakte selbst werden dezentral gespeichert. Eine Identifikation der Anwender ist nicht möglich, auch eine Ortung ist ausgeschlossen.
Andere Länder, andere AppsAndere Länder arbeiten an separaten Apps, die sich in der Zielsetzung nicht wesentlich vom deutschen Gegenstück unterscheiden. So ist die italienische Corona-Warn-App bereits verfügbar, Frankreich bietet seit knapp einer Woche eine entsprechende Anwendung an. Laut des französischen Staatssekretär für Digitales, Cédric O, sei die "StopCovid"-App innerhalb von vier Tagen bereits eine Million Mal aktiviert worden.