Spam bei weniger als 50% Anteil, digitale Lösegelderpressung nimmt zu, die häufigsten Mac-Trojaner
2009 war in einer Disziplin ein unerfreuliches Rekordjahr. Einer Symantec-Studie zufolge überschritt
der Anteil von Spam-Mails am Gesamtaufkommen erstmals die Marke von 90 Prozent. Wurden 2003 erstmals mehr Spam-Mails als erwünschte Nachrichten versendet, stieg der Anteil in den folgenden Jahren kontinuierlich an. Obwohl Mailprogramme und Anbieter über immer ausgeklügeltere Filter verfügen, hielt dies professionelle Spammer nicht davon ab, weiterhin Abermillionen Börsenreichtum und allerlei andere Dinge versprechender E-Mails zu verschicken. Zunehmend beliebt wurden auch Phishing-Mails, die dem Nutzer vorgaukeln, er müsse sich nun mit seinen Daten bei einer Bank, seinem Spiele-Account oder auch im Apple Store anmelden.
Starker Rückgang seit 2009Der monatlich von Symantec aktualisierte Bericht weist für das laufende Jahr allerdings eine erfreuliche Tendenz aus. Erstmals seit 12 Jahren sank die Spam-Quote auf einen Wert von weniger als 50 Prozent. Auch Phishing-Versuche gingen stark zurück. Nur noch bei jeder 2448. Mail erfassten handelte es sich um Phishing, 2009 war dies noch bei jeder 400. Nachricht der Fall. Weiterhin bringt jede 319. Mail einen potenziell schädlichen Dateianhang oder Downloadlink mit, der tunlichst nicht geöffnet werden sollte. Die absolute Anzahl sank, der Anteil unter Spam-Mails blieb seit Jahren ungefähr gleich.
Neue Malware und LösegelderpressungAus dem "Monthly Thread Report" gehen noch zahlreiche weitere Statistiken hervor. So wurden allein im Juni 57,6 Millionen neue Malware-Varianten entdeckt - ein starker Anstieg im Vergleich zu den Vormonaten. Wachsender Beliebtheit erfreut sich auch die so genannte "Ransomware". Es handelt sich dabei um digitale Lösegeld-Erpressung - ist ein System infiziert, werden essenzielle Daten verschlüsselt und somit für den Nutzer unbrauchbar gemacht, bis er einen bestimmten Betrag bezahlt. Fast 500.000 Versuche weist der Symantec-Bericht für Juni aus und spricht von stark zunehmender Verbreitung.
Gründe für den Spam-RückgangLaut Symantec ist der Rückgang von Phishing und Malware-Spam auch damit zu erklären, dass Angreifer vermehrt andere Methoden wählen, um illegal an Nutzerdaten zu gelangen und in Systeme einzubrechen. Nicht Schutz gegen Spam oder verbesserte Abwehrtaktiken seien dafür verantwortlich, Angreifer haben lediglich das Interesse an der klassischen Spam-Mail verloren und wandten sich stattdessen anderen Wegen zu.
Die beliebtesten Mac-TrojanerAuf dem Mac ist weiterhin der Trojaner OSX.RSPlug.A mit einem Anteil von 23 Prozent unter allen erfassten Infektionen am häufigsten verbreitet. OSX.RSPlug.A gibt sich als erforderlicher Download eines Video-Codecs auf Porno-Plattformen aus und ändert nach manueller Installation durch den Nutzer die DNS-Einstellung. Ein auf diese Weise infiziertes System lässt sich von Angreifern beispielsweise verwenden, um Daten abzugreifen und Passwörter in Erfahrung zu bringen. Der am zweithäufigsten verbreitete Mac-Trojaner namens "OSX.Keylogger" stammt aus ähnlichen Quellen und will ebenfalls Nutzerdaten abgreifen. Dies geschieht, indem die Malware Tastatureingaben protokolliert und an die Angreifer sendet.
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