Spannender als sonst: Apple gibt heute Abend die Zahlen für das letzte Quartal bekannt
Die ungefähren Umsätze eines Quartals sind meist schon bekannt noch bevor ein Quartal überhaupt begonnen hat. Normalerweise gelingt es den Aktienunternehmen recht gut, eine verlässliche Prognose abzugeben – und sollte diese deutlich unterschritten werden, so gibt es eben vorab eine Gewinnwarnung. Im Dreimonatszeitraum April, Mai und Juni sieht es hingegen gänzlich anders aus, denn Apple gab auf der letzten Quartalskonferenz keinerlei Informationen über das erwartete Abschneiden preis. Die vorgebrachten Gründe sind nachvollziehbar, laut Apple sei es angesichts der Corona-Pandemie nicht einzuschätzen, wie sich der Geschäftsbetrieb entwickle. Am heutigen Abend lüftet Apple aber das Geheimnis – und da so ziemlich alles möglich ist, wird eine Quartalskonferenz ausnahmsweise mal wieder richtig spannend.
Viele unsichere FaktorenIm ersten Jahresquartal konnte Apple die Börsenwelt überraschen, denn der gefürchtete Einbruch blieb aus. Zwar unterschritt Apple die eigene Prognose deutlich, übertraf aber sogar das Vorjahresergebnis minimal. Marktbeobachter blicken bei den bevorstehenden Quartalszahlen auf mehrere Aspekte – unter anderem steht im Mittelpunkt des Interesses, wie sich die Dienstesparte in Zeiten von Home-Office sowie Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen entwickelte. Pessimistischen Stimmen zufolge profitierte Apple nur geringfügig, denn weder zog Apple TV+ viele Kunden an, noch gewann Apples Newsdienst neue Nutzer.
Marktbeobachter tendenziell zuversichtlichIm Hardware-Bereich hieß es von Marktforschern, die Nachfrage nach Notebooks sei gestiegen. Obwohl der April ein schwacher Monat war, könnte es Apple dennoch gelungen sein, dies durch stärkere Verkaufszahlen im Mai zu kompensieren. Die Ankündigung, dass Intel-Macs ab Ende des Jahres nach und nach von ARM-basierenden Macs abgelöst werden, erfolgte erst Ende Juni. Dies dürfte keine spürbaren Auswirkungen im zweiten Jahresquartal nach sich gezogen haben. Bleibt noch das iPhone: Mehreren Berichten zufolge verzeichnete Apple hohen Absatz beim iPhone SE. Katy Huberty von Morgan Stanley geht angesichts der genannten Aspekte von einem Umsatz in Höhe von 55 Milliarden Dollar aus – 1,2 Milliarden Dollar mehr als im Vorjahr. Goldman hatte indes gerade erst die
Ansicht vertreten, Apples Wertpapier sei derzeit zu riskant.