Sparkasse erklärt Verweigerung von Apple Pay
Die Sparkasse unterstützt den kürzlich gestarteten Bezahldienst Apple Pay nicht – nun hat sich der Dachverband zu den Gründen geäußert. In einer
Pressemitteilung legt er dar, der Nutzerkreis falle zu klein aus und wichtige Voraussetzungen fehlten. Zudem verhindere Apple die Implementierung der eigenen App für iOS-Geräte.
Ohne girocard keine DurchsetzungDer Deutsche Sparkassen- und Giroverband verweist auf seine eigene Lösung, die zur Zeit nur für Android-Smartphones verfügbar ist. Damit seien Kunden im Gegensatz zu Apples Lösung auch im Stande, ihre girocard zu nutzen. Darin liege im übrigen ein Grund, die Lösung abzulehnen. Die Implementierung des vormals EC-Karte genannten Zahlungsmittels hält der Verband für eine Voraussetzung, um mobile Bezahllösungen in Deutschland durchzusetzen. Zum anderen lässt eine Stellungnahme der Sparkassen auf Facebook verlauten, Apple Pay starte nun mit nur 12 Banken, die Sparkassen hätten hingegen seit einem halben Jahr ein gut funktionierendes System am Markt, zu dem Apple auch eingeladen worden sei.
Sparkassen-Finanzgruppe verhandelt über NFC-FreigabeIm Gegensatz zur Android-Plattform gibt Apple den NFC-Chip der iPhones für Drittanbieter nur im Lese-Modus frei. Daher war es der Sparkassen-Gruppe nicht möglich ihre App "Mobiles Bezahlen" auch für iOS zu entwickeln. In der heutigen Mitteilung betont die Dach-Organisation ihre Forderung nochmal, Apple möge doch die NFC-Schnittstelle zu "angemessenen Konditionen" öffnen. Mit Weigerung des iPhone-Herstellers bremse dieser die Weiterentwicklung mobiler Zahlungslösungen. "Letztendlich sollten Smartphone-Zahlungen auf allen Endgeräten möglich sein, ohne technische Hürden und Restriktionen, damit Kunden problemlos die für sie passende Lösung auswählen können," endet die Mitteilung im Wortlaut. Beobachter rechnen nicht damit, dass Apple die Einschränkungen für den Sparkassen- und Giroverband lockert. Eine Klage australischer Banken in dieser Richtung wies das zuständige Kartellamt 2017 ab.
Verband und Institute im WiderspruchWährend die Sparkassenleitung gerne mit ihrer eigenen Lösung punkten möchte (pro aktivierter Karte werden je nach Institut 25 Cent/Monat fällig, die Karten selbst kosten ebenfalls Gebühren), sperrt sich Apple dagegen, Drittanbietern das Geschäft zu überlassen. Etwas widersprüchlich sind die Aussagen des Finanzkonstrukts: Einige Quellen stellen eine
Unterstützung für Apple Pay Ende 2019 in Aussicht, der Verband hingegen tut so, als ob nichts dergleichen geplant sei. Derweil gibt es andere
Möglichkeiten, Apple Pay dennoch zu nutzen.