Erscheint beim Speichern von just bearbeiteten Dokumenten eine Fehlermeldung, die das Sichern unterbindet, baut sich schnell Panik auf. Meistens akzeptiert macOS in diesem Fall den aktuell ausgewählten Ablageort nicht. Die Ursache liegt in der komplexen Volume-Struktur von macOS bgegründet. Mit wenigen Klicks können Mac-Anwender die Fehlermeldung umgehen oder die Ursache beheben. Manchmal muss man zuerst einen zweiten Ablageort suchen und dann die entsprechende Einstellung ändern, um zukünftige Fehlermeldungen zu vermeiden.
Schritt 1: Mehr ÜbersichtRuft man den Speicherdialog eines Programms erstmalig auf, erscheint er in reduzierter Form. Die übersichtliche Darstellung genügt, um Dateinamen, Tags und programmspezifische Einstellungen vorzunehmen. Der Zielort beschränkt sich in dieser Ansicht auf eine Auswahlliste. In dieser Form übersieht man schnell, wenn hier ein falscher Ort im Dateisystem eingestellt ist. Klicken Sie deshalb auf den Button mit der nach unten weisenden Pfeilspitze (⌄), um die erweiterte Dialogansicht zu erhalten. Einmal eingestellt, merkt sich macOS für dieses Programm, dass Sie diese Ansicht bevorzugen.
Der vereinfachte Speicherdialog erschwert die Auswahl des richtigen Ablageorts. Mit dem Pfeil-Button wechseln Sie zur erweiterten Ansicht (und zurück).
Schritt 2: Zielort überprüfenWenn Sie den gewünschten Ort gefunden haben, aber macOS Sie trotzdem nicht speichern lässt, liegt es eventuell an den Zugriffsrechten. Diese können Sie im Finder einsehen und reparieren. Dafür lassen Sie das Dokument (und den Speichern-Dialog) des betroffenen Programms geöffnet und wechseln in den macOS-Datei-Browser. Mit ihm navigieren Sie zum gewünschten Ablageziel Ihres Speichern-Dialogs. Bei angewähltem Zielordner wählen Sie „Informationen“ des Ablage-Menüs (Tastenkürzel:
+I). Im Bereich „Teilen & Zugriffsrechte“ klicken Sie auf das Schloss-Icon in der rechten Ecke und geben Ihr Kennwort ein; dann setzen Sie die Zugriffsrechte des mit „(Ich)“ gekennzeichneten Nutzers auf „Lesen und Schreiben“.
Im Finder-Inspektor des Zielordners blenden Sie zunächst den Bereich „Teilen & Zugriffsrechte“ aus (1), authentifizieren sich (2) und schalten auf „Lesen & Schreiben“ (3). Wenn Ihr Zielordner Unterordner aufweist, wählen Sie bei Bedarf noch „Auf alle Unterobjekte anwenden“.
Schritt 3: Programmrechte überprüfenObwohl die Zugriffsrechte passend gesetzt sind, verhindert macOS teilweise das Speichern. In diesem Fall blockieren die TCC-Richtlinien (Transparency, Consent & Control), dass das Programm am Zielort etwas verändern darf. Im Normalfall kann ein Programm Zugriff auf bestimmte Ordner (z.B. Dokumente, Downloads oder Filme) einfordern – selbst Ordner vorschlagen dürfen Anwender nicht. Alternativ kann eine App um Festplattenvollzugriff bitten. Die entsprechende Einstellung nehmen Nutzer dann in den Systemeinstellungen vor. Um die neue Erlaubnis in Kraft zu setzen, muss das Programm allerdings beendet und neu gestartet werden. Also sollte man die aktuell bearbeiteten Dateien anderswo sichern – zumindest zeitweilig.
In den Einstellungen unter „Datenschutz & Sicherheit“ kann man Programmen Zugriff auf „Dateien & Ordner“ oder „Festplattenvollzugriff“ erteilen.
Schritt 4: Anderswo sichernHindert macOS das entsprechende Programm hartnäckig daran, die Datei am Zielort abzulegen, muss man auf Ersatzorte ausweichen. Ein mögliches Ziel ist der iCloud-Ordner des jeweiligen Programms – auf diesen sollte es in jedem Fall Zugriff haben. Doch nicht alle Apps legen einen solchen an. Manchmal hilft es, einen zusätzlichen Ordner anzulegen, etwa im Dokumente- oder Downloads-Ordner. Dafür gibt es direkt einen Button im (erweiterten) Speichern-Dialog. Meckert der Mac bei jedem Versuch zu speichern, weil das Programm einen früheren Schreibzugriff auf den bisherigen Zielort verloren hat, führt nichts um eine Sicherungskopie herum: Wenn Sie bei gedrückter
-Taste das Menü „Ablage“ auswählen, erscheint der Befehl „Speichern unter …“. Damit sichern Sie eine Dateikopie an einem anderen Ort, der keine Probleme bereitet. Weichen Sie notfalls auf einen USB-Stick, eine SD-Karte oder anderes externes Laufwerk aus, bei dem macOS nicht dazwischenfunkt.
Bei gedrückter Wahltaste () erscheint der Befehl "Speichern unter …" im Ablage-Menü.
Hintergrund: „Macintosh HD“ ist ein Konstrukt aus zwei VolumesEine mögliche Ursache, weshalb Speichern in einem Ordner scheitert, ist die besondere Form, wie ein APFS-Startvolume unter APFS zusammengesetzt ist, erklärt Howard Oakley im Blog-Beitrag „
What is Macintosh HD now?“. Was im Finder als „Macintosh HD“ erscheint, ist in Wirklichkeit eine Konstruktion aus einem (unveränderlichen) Schnappschuss des Signierten System-Volume (SSV) und dem Daten-Volume „Macintosh HD – Data“. Nur die Teilbereiche, die auf dem Daten-Volume liegen, dürfen von Anwendern verändert werden. Wer zu früheren Zeiten von Mac OS X oder gar Mac OS Classic gewohnt war, eigene Ordner auf der obersten Volume-Ebene anzulegen, wird unweigerlich scheitern. Oakley dokumentiert in drei zunehmend detaillierten Diagrammen, wie über Hardlinks, Symlinks und Firmlinks eine virtuelle Volume-Struktur entsteht.
Das Festplattendienstprogramm gibt einen Hinweis darauf, dass „Macintosh HD“ aus mehreren Teilen besteht, die im Finder als durchgehendes Laufwerk erscheinen.