Speicherplatz sparen: iOS-Speicherfresser finden und beseitigen
Fotos und Kameraeinstellungen optimierenAufgrund der hohen Kameraqualität sind Fotos und Videos eine Paradedisziplin der iPhones. Die hochauflösenden Aufnahmen belegen jedoch eine beträchtliche Menge an Speicherplatz, was 16-GB-Modelle bei einer Fülle an gespeicherten Bildern und Videos schnell an die Grenze des Fassungsvermögens bringt. Apple bietet unter „Einstellungen > Fotos & Kamera“ mehrere Möglichkeiten, dem Speicherbedarf selbsterstellter Medien Herr zu werden.
Die einfachste Option ist das Übertragen von Fotos beziehungsweise Videos auf den Mac oder PC; anschließend können die Medien vom iOS-Gerät gelöscht und dadurch Speicherplatz freigegeben werden. Diese Lösung ist zwar simpel und effektiv, hat jedoch einen entscheidenden Nachteil: Nutzer können die Aufnahmen nur noch am Rechner betrachten und müssen unterwegs darauf verzichten. Die Lösung für dieses Problem lautet „iCloud-Fotomediathek". Wenn der Nutzer besagte Funktion aktiviert, lädt iOS alle erstellten Aufnahmen automatisch zu iCloud hoch und speichert lokal auf Wunsch nur noch speicheroptimierte Fotos und Videos („iPhone-Speicher optimieren“). Eine fast 10 GB große Sammlung an Bildern und Videos belegt dadurch auf einem iPhone 6 (64 GB) nur noch 640 MB; auf einem iPhone 4s mit 16 GB benötigt die gleiche Fotosammlung sogar lediglich 225 MB. Erst wenn der Nutzer ein Foto zum Betrachten auswählt, lädt es iOS in voller Qualität.
Apple stellt allerdings nur 5 GB an freiem iCloud-Speicher zur Verfügung, was für viele Foto- und Video-Sammlungen zu wenig sein dürfte. Für 99 Cent pro Monat lässt sich das Speicherkontingent auf 50 GB aufstocken, was schon deutlich mehr Anwendern ausreichen dürfte. Noch höhere iCloud-Speichermengen kosten entsprechend höhere Beträge. Nach der Aktivierung der iCloud-Fotomediathek kann die Option „An ‚Mein Fotostream' senden“ deaktiviert werden, da die Fotomediathek Inhalte ohnehin auf allen angemeldeten Apple-Geräten zur Verfügung stellt und Fotos innerhalb des Fotostreams zusätzlich Speicherplatz belegen.
Eine Alternative zur iCloud-Fotomediathek sind Cloud-Dienste von Drittanbietern wie
Dropbox,
OneDrive und
Google Drive. Die Apps besagter Anbieter bieten jeweils eine Auto-Upload-Funktion, die jede Aufnahme automatisch zur jeweiligen Cloud hochlädt und auf Wunsch die lokal gespeicherte Fotodatei im Anschluss löscht. Übrigens sind Dropbox und Co. auch gut geeignet für sämtliche anderen Dateien, die zwar auch unterwegs zur Verfügung stehen sollen, aber nicht ständig lokal griffbereit sein müssen.
iOS sichert bei HDR-Aufnahmen standardmäßig auch das normal belichtete Foto. Wer auf das normale Bild verzichten kann, deaktiviert die Option „Foto behalten“ und spart dadurch Speicherplatz. Ein weiterer möglicher Speicherplatzfresser lauert in Foto-Apps von Drittherstellern. Wegen der integrierten Editier-Funktion speichern entsprechende Anwendungen Bilder oftmals gesondert ab; die Lightbox in Camera+ ist ein gutes Beispiel dafür. Daher lohnt sich die genaue Überprüfung besagter Apps nach eventuell zusätzlich gespeicherten Fotos und Videos, um wirklich alle speicherintensiven Medien aufzuspüren.
Apropos Videos: iOS erlaubt es Nutzern, die Auflösung und FPS (Bilder pro Sekunde) von Videoaufnahmen zum Zwecke des verringerten Speicherbedarfs zu senken. Für normale Filmaufnahmen findet sich die Option unter „Video aufnehmen“; eine Videominute belegt in 1080p und mit 60 FPS 200 MB Speicher, in 720p und mit 30 FPS dagegen nur noch 60 MB. Ähnliches gilt für Zeitlupen: In „Slo-Mo aufnehmen“ legt der Nutzer fest, ob das iPhone Zeitlupenvideos mit 120 FPS (230 MB/Minute) oder 240 FPS (300 MB/Minute) erstellt. Wer auf die maximale Auflösung und geschmeidigeren Bewegungen der höheren FPS verzichten kann, spart einiges an Speicherplatz.