Spendenbetrug: Apple-Mitarbeiter sollen höhere Summen einbehalten haben
Apple spendet derzeit für jeden Einkauf im lokalen oder Online-Store fünf US-Dollar an den Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria. Einzige Voraussetzung hierfür ist, dass die Bezahlung per Apple Pay erfolgt (siehe
hier). Wie viele andere große Unternehmen bietet Cupertino aber ein sogenanntes „Matching Gifts Program“ an, das sich an Mitarbeiter des Konzerns richtet. Die Idee dahinter ist einfach: Überweisen Angestellte Gelder an ausgewiesene Spendenorganisationen, verdoppelt Apple den Betrag. Sechs Mitarbeiter zwischen 31 und 39 Jahren sollen dieses System jedoch ausgenutzt haben.
Spenden wurden einbehaltenStaatsanwälte des kalifornischen Countys Santa Clara erheben Anklage gegen die Mitarbeiter und werfen ihnen unter anderem Diebstahl, Meineid sowie Steuerbetrug vor. Einem der Tatverdächtigen wird zur Last gelegt, seinen Zugang zur Buchhaltung zweier Wohltätigkeitsorganisationen („American Chinese International Cultural Exchange“ und „Hop4Kids“) ausgenutzt zu haben. Fünf Mitarbeiter von Apple seien dazu angewiesen worden, an diese beiden Einrichtungen zu spenden. Cupertino habe die Beträge entsprechend aufgestockt. Das Geld sei allerdings nicht bei den Organisationen angekommen: Der Hauptverdächtige habe Apples Zuschuss einbehalten und die restlichen Gelder an die „Spender“ ausbezahlt.
Diebstahl über 152.000 DollarFerner habe er angeboten, Steuererklärungen der anderen Mitarbeiter zu fälschen, um die eigentlich zurückerstatteten Spenden trotzdem von der Steuer abzusetzen. Insgesamt sei es von 2018 bis 2021 zu einem Diebstahl in Höhe von 152.000 US-Dollar gekommen. Den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge liegen gegen alle sechs Verdächtigen Haftbefehle vor, im Falle einer Verurteilung drohen Gefängnisstrafen. Die Strafverfolgungsbehörde lobt die Kooperationsbereitschaft von Apple: Der Staatsanwalt Jeff Rosen betont in einer
Stellungnahme das Engagement, Betrugsfälle dieser Art rigoros zu verfolgen. Apple habe sich gemeldet und aktiv mit der Behörde zusammengearbeitet, um den Fall aufzudecken.