Spezialisierte Moped-Diebe haben es verstärkt auf AirPods Max abgesehen
Diebstahl mit Zweiradunterstützung ist kein neues Phänomen. Warnungen vor motorisierten Straßenräubern existieren seit mindestens fünf Jahrzehnten. Nur scheint sich die aktuelle Generation der kriminellen Kavallerie auf neue Beute zu spezialisieren, wenn man einem Bericht aus New York Glauben schenken mag. Vier Frauen berichten gegenüber dem New Yorker Reportage-Format „Inside Edition“, wie ihre Kopfhörer im Vorbeifahren
entrissen wurden. Ein Aspekt vereint die Opfer: Sie alle trugen AirPods Max, die Over-Ear-Variante von Apples Kopfhörern.
Bei drei der porträtierten Opfer näherten sich Diebe motorisiert. Ein Duo fuhr auf einem Moped heran; während eine Person das Zweirad lenkte, riss eine zweite dem Opfer die AirPods Max vom Kopf. Ein weiterer Fall wurde mit einem per Muskelkraft betriebenen Zweirad ausgeübt; die Bestohlene verfolgte daraufhin zusammen mit Polizeikräften den Dieb. Durch das ikonische Design der hochwertigen Kopfhörer und die drahtlose Verbindung zum iPhone haben es Diebe leicht, Ziele zu identifizieren und ihnen ihre Geräte zu entreißen. Aktive Geräuschunterdrückung könnte dazu beitragen, dass potenzielle Opfer ein heranknatterndes Tatfahrzeug erst spät wahrnehmen.
Aufenthaltsort über „Wo ist?“ bestimmenDer verbaute H1-Chip kann allerdings auch beim Aufspüren der gestohlenen Kopfhörer helfen: Über das Netzwerk „Wo ist“ lokalisieren rechtmäßige Besitzer ihre Geräte. Beim ersten Einrichten der AirPods Max werden Nutzer aufgefordert, ihr neues Gerät mit der Apple-ID im Wo-ist-Netzwerk anmelden. Um sie später aufzuspüren, starten Anwender die gleichnamige App auf dem gekoppelten iPhone oder rufen
icloud.com/find über einen beliebigen Browser auf. Auch wenn Apple betont, dass „Wo ist“ nicht zur Verbrechensaufklärung gedacht ist, kann die Funktion Ermittlern dennoch helfen, Geräte und/oder Täter aufzuspüren.
Polizei in London rammt Mopeds„Inside Edition“ berichtet von der amerikanischen Ostküste, wo ein gezieltes Entwenden von AirPods Max anscheinend in letzter Zeit gehäuft auftrat. Hier scheint zweiradgestützte Straßenkriminalität derzeit ein begrenztes Phänomen zu sein. Die Londoner Polizei hingegen kämpft gegen eine deutlich höhere Anzahl derartiger Überfälle, wenngleich ohne Fokus auf hochwertige Kopfhörer. Vielmehr verzeichnen britische Behörden hauptsächlich das Entwenden von Smartphones, vereinzelt zudem koordinierte Einbrüche in Ladengeschäfte. Bis zu 20.000 Überfälle wurden jährlich verübt, oftmals mit kurz zuvor gestohlenen Mopeds. Vor über fünf Jahren entschied sich die Londoner Polizei, drastische Maßnahmen zu ergreifen: Sie begann, Fluchtfahrzeuge mit ihren Einsatzfahrzeugen durch gezieltes Auffahren zu stoppen. Laut einem Bericht von 2018 reduzierte die gut sechzig Mal angewendete Taktik die Zahl gemeldeter Überfälle mit Mopedbeteiligung um rund ein Drittel.