Spielemarkt: Smartphones beliebteste Plattform, Abo-Umsätze verdoppelt, In-App-Käufe stagnieren
60 Prozent der Deutschen im Alter von sechs bis 69 Jahren spielen Computer- und Videogames. Dieser Wert hat seit 2019 kontinuierlich zugenommen und stieg insbesondere während der Corona-Pandemie stark an. Das bescherte der Branche in den Jahren 2020 und 2021 starke Umsatzzuwächse in Höhe von 32 beziehungsweise 17 Prozent. 2022 stabilisierte sich der Spielemarkt auf diesem hohen Niveau und konnte um gut ein Prozent zulegen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres verzeichnete die Branche in Deutschland sogar ein Plus von vier Prozent.
Smartphones sind am häufigsten genutzte Spieleplattform9,873 Milliarden Euro wurden 2022 in Deutschland für Computer- und Videospiele ausgegeben, im Vorjahr belief sich der Umsatz auf 9,756 Milliarden Euro. Das geht aus dem Jahresbericht hervor, welchen der Verband der deutschen Games-Branche (game) jetzt veröffentlichte (
PDF-Datei). Der deutsche Markt ist damit der umsatzstärkste in Europa und liegt weltweit auf Platz fünf. Smartphones stellen dabei die am häufigsten genutzte Plattform dar: 22,8 Millionen Spieler nutzen ihr iPhone oder Android-Gerät zum Spielen. Auf Platz zwei liegen Konsolen (18,9 Millionen), gefolgt von Notebooks und Desktoprechnern (12,9 Millionen). Letztere werden allerdings von Jahr zu Jahr weniger für Games eingesetzt. Seit 2018 ziemlich stabil ist die Zahl der Spieler, die ein Tablet verwenden, im vergangenen Jahr lag sie bei 10,2 Millionen.
Erlöse durch Abo-Gebühren verdoppelten sichWeit stärker als der Gesamtmarkt wuchsen im vergangenen Jahr die Umsätze beim Online-Gaming. Die Erlöse der Anbieter stiegen 2022 auf 866 Millionen und somit um 20 Prozent im Vergleich zu 2021. Die Umsätze mit Abo-Gebühren für Smartphone-Games lagen weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau, allerdings verzeichnet die Branche in dieser Sparte eine Verdoppelung von 12 Millionen Euro auf 24 Millionen Euro. Die Erlöse durch In-App-Käufe hingegen wuchsen nur leicht, und zwar auf 2.783 Milliarden Euro (2021: 2.760 Milliarden Euro). Game-Käufe spielen auf iPhone und Android-Smartphones keine Rolle mehr, während sie bei Computern und Konsolen 15 beziehungsweise 41 Prozent der Umsätze ausmachen.
Vier Prozent Umsatzwachstum im ersten Halbjahr 2023Von Januar bis Juni 2023 verzeichnete der Branchenverband der Spielehersteller ein Umsatzwachstum von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Erlöst wurden rund 4,7 Milliarden Euro. Die Steigerung führt game einer
Mitteilung zufolge unter anderem auf das Interesse an „hochklassigen Blockbuster-Titeln“ sowie die starke Nachfrage nach Konsolen zurück. Federn lassen mussten hingegen die Online-Gaming-Services, nach dem 2021 verzeichneten starken Umsatzanstieg gingen die Erlöse in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um ein Prozent zurück.