Spotify: 100 Millionen Abonnenten, aber weiterhin Verlustgeschäft
Spotify hat als erster Musikstreaming-Anbieter die Schallmauer von 100 Millionen Premium-Nutzern durchbrochen. Das schwedische Unternehmen verkündete den Meilenstein über die hauseigene Website. Dazu nennt Spotify einige Details und Ursachen zur Nutzerzunahme. Trotz der Abonnenten-Bestmarke dürfte bei dem Streaming-Platzhirschen aber keine uneingeschränkte Freude herrschen. Der Grund: Auch über 10 Jahre nach dem Start des Dienstes rentiert sich Spotifys Geschäft weiterhin nicht. Entsprechend musste das Unternehmen für das erste Quartal 2019 erneut Verluste verkünden.
32 Prozent mehr Premium-Nutzer als vor einem Jahr100 Millionen zahlende Spotify-Abonnenten
bedeuten im Vergleich zum Vorjahr ein Premiumkunden-Wachstum um 32 Prozent. Da Spotify zusätzlich zum kostenpflichtigen Service auch eine kostenlose, werbefinanzierte Variante anbietet, liegt die Gesamtzahl der Spotify-Nutzer weit höher als die genannten 100 Millionen. Dem Unternehmen zufolge verwenden weltweit inzwischen 217 Millionen Nutzer das Streaming-Angebot für Musik – das entspricht einem Anstieg im Jahresvergleich von 26 Prozent. Spotify zählt dazu alle Anwender, die mindestens einmal im Monat auf den Service zugreifen. Über zwei Millionen neue Anwender kamen im ersten Quartal allein in Indien hinzu, da Spotify dort erst im Februar dieses Jahres auf den Markt kam.
Spotify profitiert von SmartspeakernFür das Ende des zweiten Quartals 2019 erwartet Spotify einen abermaligen Anstieg der Abonnenten auf einen Wert zwischen 107 und 110 Millionen. Die Gesamtzahl der Anwender soll bis Ende Juni auf 222 bis 228 Millionen steigen. Als wichtigen Faktor für das starke Wachstum des Dienstes nennt Spotify sprachgesteuerte Lautsprecher wie Amazons Echo-Reihe oder Google Home. Im letzten Jahr gab das Unternehmen – im Rahmen einer Promo-Aktion in bestimmten Regionen – sogar einen kostenlosen Google Home mini zu jedem Familien-Abo hinzu.
Apple überholt Spotify in den USAWeltweit ist Spotify zwar der unumstrittene Musikstreaming-Marktführer, doch nur auf die USA bezogen sieht das Kräfteverhältnis zur Konkurrenz etwas anders aus. Apple Music konnte das schwedische Unternehmen dem Wall Street Journal zufolge im ersten Quartal vom Thron stoßen. Während Spotify es im Februar auf 26 Millionen zahlende Kunden brachte, gelang Apple mit dem hauseigen Dienst ein Wert von 28 Millionen.
Weiterhin VerlustgeschäftSpotify überzeugte in den vergangenen Monaten zwar erneut durch einen stetigen Nutzerzuwachs, doch die Geschäftszahlen lesen sich weniger gut. Mit einem Minus von 142 Millionen Euro war der Streamingservice – wie schon seit Beginn des Marktstarts vor mehr als 10 Jahren – erneut ein Verlustgeschäft. Doch das Unternehmen machte zwischen Januar und März zumindest weniger Verlust als im gleichen Vorjahresquartal (169 Millionen Euro).