Spotify baut Vorsprung aus: Mehr Nutzer und Einnahmen als je zuvor, aber weiterhin Verlustgeschäft
Spotify bleibt weiterhin der unangefochtene Marktführer im Musikstreaming. Das geht aus den Ergebnissen des zweiten Jahresquartals des schwedischen Unternehmens hervor. Demnach bewegen sich die Zuwächse bei Nutzern und den Kunden des kostenpflichtigen Premium-Angebots am oberen Ende der zuvor verkündeten Erwartungen. Der Streamingdienst erwirtschaftete aber trotzdem erneut einen Nettoverlust in dreistelliger Millionenhöhe.
Erholung von Corona-Tief des ersten Quartals„Unsere Geschäfte verliefen im zweiten Quartal gut und bewegen sich weiterhin auf hohem Niveau – trotz der immer noch unsicheren Lage aufgrund der Corona-Pandemie“, so
Spotify in einer Stellungnahme gegenüber den Aktionären. Nach einem leichten Abfall des Konsums im ersten Quartal (der auf Corona zurückgeführt wird), sei die durchschnittliche Anwendungsdauer je Nutzer bis zum 30. Juni wieder auf Normalniveau zurückgekehrt. Nur in Lateinamerika liege die Rate immer noch 6 Prozent unterhalb der üblichen Werte.
Mehr Nutzer und Premium-Kunden, aber trotzdem VerlusteDie Zahl aktiver Nutzer stieg im zweiten Quartal auf 299 Millionen weltweit, was einer Steigerung um 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zugleich abonnierten 138 Millionen zahlende Kunden den Dienst – im gleichen Vorjahresquartal waren es noch 27 Prozent weniger. Auch bei den Einnahmen erzielte Spotify Fortschritte: 1,89 Milliarden Euro bedeuten einen Zuwachs von 13 Prozent im Jahresvergleich. Das Unternehmen verkündete zudem den Start des Dienstes in Russland und 12 weiteren europäischen Märkten.
Die guten Nachrichten ließen den Aktienpreis in die Höhe schnellen, was ironischerweise für Spotify auch negative Auswirkungen hat, da dadurch die Aktien-bezogenen Ausschüttungen an Mitarbeiter ebenfalls stiegen. Da sich Spotify zudem teure Zukäufe wie den Podcast „The Joe Rogan Experience“ (100 Millionen US-Dollar) leistete, stieg der Nettoverlust auf 356 Millionen Euro. Im gleichen Vorjahreszeitraum lag er bei 76 Millionen Euro.