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Spotify baut weitere 1.500 Stellen ab: dritte Entlassungswelle in diesem Jahr

Spotify ist – was die Zahl der Abonnenten betrifft – der weltweit erfolgreichste Musikstreamingdienst. Andere Anbieter wie etwa Apple Music, Tidal oder Quboz rangieren im Hinblick auf die Nutzerzahlen mit großem Abstand hinter dem Spitzenreiter. Finanziell allerdings sieht es für Spotify allerdings traditionell alles andere als rosig aus: Das schwedische Unternehmen fährt seit Jahren Verluste ein. In den ersten neun Monaten dieses Jahres belief sich das Minus auf 370 Millionen US-Dollar. Daran konnte auch ein vergleichsweise bescheidener Gewinn im dritten Quartal nichts ändern. Immerhin war der Verlust geringer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.


Dritte Entlassungswelle in wenigen Monaten
Mit einer Reihe von Maßnahmen versucht Spotify seit geraumer Zeit, die wirtschaftlichen Probleme zu lösen. In einigen Ländern wurden erstmals die Preise erhöht, in Deutschland etwa zahlt man nunmehr 10,99 Euro für das Einzel-Abo, zuvor waren es 9,99 Euro. Aus manchen Ländern wie etwa Uruguay zieht sich das Unternehmen zudem ganz zurück (siehe ). Darüber hinaus trennte sich Spotify von mehreren hundert Mitarbeitern: Zu Beginn dieses Jahres erhielten 600 Angestellte die Kündigung, im Sommer weitere 200. Das reicht jedoch offensichtlich noch nicht, denn die Massenentlassungen gehen weiter: Kurz vor Weihnachten werden jetzt noch einmal 1.500 Stellen gestrichen. Das kündigte CEO Daniel Ek in einem Schreiben an die Belegschaft an, welches er auch im hauseigenen Blog veröffentlichte.

17 Prozent der Belegschaft verlieren ihren Job
Spotify hat derzeit rund 9.000 Mitarbeiter. Durch die betriebsbedingten Kündigungen verlieren folglich etwa 17 Prozent der Angestellten ihren Job. Ek begründet die Maßnahme mit einer zwingend erforderlichen organisatorischen Umgestaltung des Unternehmens. Kapital sei wegen der Zinsentwicklung erheblich teurer geworden, zudem habe sich das allgemeine Wirtschaftswachstum erheblich abgeschwächt. Von diesen Entwicklungen könne man sich nicht abkoppeln. Ziel der strategischen Neuausrichtung sei, Spotify profitabler und zukunftsfähiger zu machen. Dazu gehöre auch eine Senkung der Kosten auf eine angemessene Größenordnung. Die Entlassungen seien ein richtiger Schritt im Interesse des Unternehmens, schreibt Ek. „Mir ist aber auch bewusst, dass die Maßnahme unglaublich schmerzhaft für unser ganzes Team ist.“

Kommentare

MacSquint
MacSquint04.12.23 16:18
Wer halbwegs noch ein Gewissen hat, der sollte kein Spotify benutzen.
Unter allen Streamingdiensten ist er neben YouTube der unfairste und hinsichtlich der Geschäftspraktiken der fragwürdigste.
Nutzt, wenn es denn Streaming sein muß, was man an sich schon diskutieren könnte, wenigstens Tidal oder Apple, beides wesentlich fairere Partner für Musiker sowohl hinsichtlich Fairness wie Geschäftspraktiken und am besten kauft man entweder digital oder CD oder Vinyl, wenn man Musik wirklich wertschätzt und vor allem sicherstellen will, dass es auch in Zukunft noch eine große Vielfalt abseits des Mainstream und jenseits der auf Streaming „optimierten“ 2 bis 3 Minuten Tracks geben soll…
+4
te-c04.12.23 16:41
Bei 370 Mio. Miese nutzen auch keine 9.000 Mitarbeiter weniger etwas, oder was verdienen diese Leute da im Schnitt so? (gerade gesehen 68 K in der Personalabteilung als Mindestgehalt) Na wen wundert da noch...
Ich verstehe das bei Spotify ehrlich gesagt gar nicht. Weniger Auszahlungen an die Künstler, höhere Preise, niedrigere Ausgaben beim Personal.
WO werden denn die Kosten alle verursacht und wie trägt sich das Ganze denn überhaupt noch?
Und ich denke nicht, dass sich das Management keinen Urlaub mehr leisten kann...denn die haben jeder ca. 5 Milliarden auf der Kannte.

Die machen sich da die Taschen voll und das Unternehmen ist mehr als pleite.
Tolles Geschäftsmodell.

Ich war noch nie ein Freund von Spotify und habe mir damals einfach Apple Music abonniert. Mir wären keine Gründe eingefallen, die bei Spotify von Vorteil gegenüber Apple gewesen wären.
-1
tranquillity
tranquillity04.12.23 17:00
Apple hat einfach den Vorteil, dass sie fleißig quersubentionieren können. Den AM ist ja auch ein Vehikel für Apple Devices. Spotify ist wenigstens made in EU.
+6
te-c04.12.23 17:31
Das „made in EU“ hat dabei jetzt welchen Vorteil?
+2
deus-ex
deus-ex04.12.23 17:36
Spotify hat auf lange Zeit keine Chance. Für so gut wie alle ernst zunehmenden Konkurrenten ist Musik Streaming ein Produkt von vielen in ihrem Portfolio. Das kann notfalls quersubventioniert werden. Für Spotify ist das Kerngeschäft. Und selbst wenn die mal in die schwarzen Zahlen kommen sollten, die Investoren wollen ihr Geld auch irgendwann wieder haben.
+5
MacSquint
MacSquint04.12.23 18:32
te-c
Bei 370 Mio. Miese nutzen auch keine 9.000 Mitarbeiter weniger etwas, oder was verdienen diese Leute da im Schnitt so? (gerade gesehen 68 K in der Personalabteilung als Mindestgehalt) Na wen wundert da noch...
Ich verstehe das bei Spotify ehrlich gesagt gar nicht. Weniger Auszahlungen an die Künstler, höhere Preise, niedrigere Ausgaben beim Personal.
WO werden denn die Kosten alle verursacht und wie trägt sich das Ganze denn überhaupt noch?
Und ich denke nicht, dass sich das Management keinen Urlaub mehr leisten kann...denn die haben jeder ca. 5 Milliarden auf der Kannte.

Die machen sich da die Taschen voll und das Unternehmen ist mehr als pleite.
Tolles Geschäftsmodell.

Ich war noch nie ein Freund von Spotify und habe mir damals einfach Apple Music abonniert. Mir wären keine Gründe eingefallen, die bei Spotify von Vorteil gegenüber Apple gewesen wären.
es gibt einen Haufen Probleme, teilweise Spotify eigene, teilweise systemische bedingte.
Spotify eigene sind, dass sie letztendlich einen Haufen Kohle direkt an die BIG Player der Musikindustrie, u.a. Major Plattenfirmen durchreichen müssen.
Die geheimen Verträge dazu, wie hier viel Geld an den Künstlern und Spotify selbst vorbei geleitet wird, sind ja teilweise geleaked. Das allein ist schon genug Grund, diesen Stremingdienst besser nicht zu nutzen.
Dazu kommen dann noch die Duldung der Manipulation hinsichtlich mancher Akteure auf Spotify und die Duldung von Account Sharing, die allerdings im selben Atemzug genannt werden müssen wie das Spotify free Angebot, da beides einzig und allein darauf abzielt, die Konkurrenz zu zerstören.
Die Einnahmen aus den ganzen Free Accounts und die Duldung des Account Sharings reißen schon genug große Löcher, denn so rechnet sich das eh nie.
Und unterm Strich ist Musikstreaming in der derzeitigen Form eigentlich zu billig, um wirklich zu funktionieren.
Eigentlich kann es nur existieren, weil man einen großen Teil der Künstler quasi enteignet hat…
+3
Gu Wen Lang04.12.23 18:41
Als Musiker stehe ich da zwischen den Stühlen. Auf der einen Seite verdiene ich pro Stream extrem wenig, auf der anderen kommen 95% des Umsatzes über Spotify rein (dieses Jahr immerhin 500,- € v. St.). Was also tun?
+3
Dicone
Dicone04.12.23 19:18
Gu Wen Lang

darf man da mal fragen wie oft deine Stücke gehört wurden? Hab zuletzt gelesen dass die Ausschüttung nochmal deutlich gesenkt werden soll?
+2
AndreasDV04.12.23 19:22
Gu Wen Lang

Nur bei Spotify, oder auch auf anderen Streamingdienste? Spotify, zahlt ja am wenigsten
+2
Gu Wen Lang04.12.23 19:32
Dicone
Gu Wen Langdarf man da mal fragen wie oft deine Stücke gehört wurden? Hab zuletzt gelesen dass die Ausschüttung nochmal deutlich gesenkt werden soll?
150k Streams, 28k Accounts/Personen.
+4
jmh
jmh04.12.23 19:32
ich weiss nicht, ob das in einem zusammenhang steht, aber die spotify mac app war hier in der letzten zeit auf zwei macs komplett unbenutzbar. neuinstallation, cache-loeschung, neueinrichtung – nichts funktionierte. erst das kuerzliche update schaffte abhilfe. das hat aber wochen gedauert ...
wir schreiben alles klein, denn wir sparen damit zeit.
+1
Gu Wen Lang04.12.23 19:33
AndreasDV
Gu Wen LangNur bei Spotify, oder auch auf anderen Streamingdienste? Spotify, zahlt ja am wenigsten
Bei den restlichen 5% kleckern ein paar Euros rein, aber Spotify ist der Löwenanteil. Paradox, aber wahr. Das liegt natürlich auch daran, wo man seine eigenen Marketing-Maßnahmen konzentriert. Bei anderen Diensten sind die Möglichkeiten dafür aber sehr begrenzt.
+3
ÄNDY
ÄNDY04.12.23 22:10
Gu Wen Lang
... auf der anderen kommen 95% des Umsatzes über Spotify rein (dieses Jahr immerhin 500,- € v. St.). Was also tun?
Nicht vergessen dies in der Steuererklärung auch zu berücksichtigen
Aber im Ernst, was willst du tun. Nimm mit die Piepen, schließlich gibt es ja auch Musik von dir.
0
Krispo9905.12.23 05:43
Die Aktion riecht sehr nach Aufhübschen der Braut vor dem Verkauf.
Da scheint jemand sehr daran interessiert zu sein, seine eigene Abonnentenzahl durch Akquise nach oben treiben zu wollen.
Oder Ek und Co reicht es und sie wollen aussteigen.
+1
skepster06.12.23 13:25
Ich nutze sowohl Spotify als auch Apple Musik und obwohl ich sehr großer Apple-Fan bin, muss ich sagen, dass für mich Spotify sehr viel besser funktioniert: Musikvorschläge sind gefühlt immer gut und treffen genau meinen Geschmack. Davon ist Apple Music leider meilenweit entfernt. Ich habe mich auch schon gefragt warum das so ist.
Eine "THESE" von mir zielt genau auf die "Herkunft" der Anbieter bzw. Musik-kulturellen Hintergründe US vs EU. Bei Apple Music habe ich ständig solche US-Mainstream-Highschool-Vocoder-Rap-Mist-Musik als Musikvorschläge passend zu meinem Profil. Bei Spotify bekomme ich richtige Musik angeboten (übrigens oft von EU/UK-Bands/Artists) die 100% in USA sehr viel weniger konsumiert werden.

Was ich auch gut finde:
Spotify ist der einzige Marktführer im Consumer-BigTech aus Europa! Ich finde es eigentlich sehr gesund, wenn nicht alles aus dem SiliconValley oder Redmond kommt.
0
MacSquint
MacSquint09.12.23 13:18
skepster

da muss man sich aber auf der Zunge zergehen lassen, dass der einzige „europäische“ Player der mit den schlechtesten Bedingungen für die Musiker daherkommt.
Wenn schon Ami Unternehmen fairer sind, sollte das einem zu denken geben…
0

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