Spotify erhöht die Preise – ziehen andere nach? (Aktualisierung: Stellungnahme zu Deutschland)
Netflix-Kunden sind es seit Jahren gewohnt: Der weltweite Marktführer unter den Videostreamingdiensten verlangt in nahezu regelmäßigen Abständen mehr Geld von seinen Abonnenten. Im Audiobereich hingegen schienen die Preise bislang unverrückbar festzustehen, nahezu alle Anbieter verlangen für die Musik-Flatrate knapp zehn Euro pro Monat, lediglich Amazon ist mit rund acht Euro etwas günstiger. Allerdings könnte die Szene in den kommenden Wochen in Bewegung geraten, denn Spotify berechnet ab 1. Mai dieses Jahres mehr Geld für die verschiedenen Abonnements.
Einzel-Abo wird einen Euro teurerIm Raum stand eine Preiserhöhung schon seit Herbst vergangenen Jahres. Spotify-CEO Daniel Ek hatte während der Bekanntgabe der Ergebnisse für das dritte Quartal 2020 eine entsprechende Ankündigung gemacht, ohne Zahlen oder einen Termin zu nennen. Jetzt wird der Aufschlag konkret: Das schwedische Unternehmen verlangt in Kürze einen Euro mehr pro Monat für das werbefreie Premium-Abo, dieses kostet dann 10,99 Euro statt bisher 9,99 Euro. Der Preis für Spotify Student steigt von 4,99 Euro auf 5,99 Euro. Das Angebot für Familien, welches bislang mit 14,99 Euro monatlich zu Buche schlug, verteuert sich sogar um drei Euro auf 17,99 Euro. Spotify Duo kostet ab 1. Mai 13,99 Euro, bisher waren es 12,99 Euro.
Erhöhung wird per Mail angekündigtSpotify teilte etlichen Nutzern die Preiserhöhung bereits per Mail mit, einige veröffentlichten die Nachricht in Sozialen Medien. Eine offizielle Ankündigung seitens des Unternehmens gibt es bislang allerdings nicht, auch auf den Internetseiten finden sich derzeit noch die alten Preise. Von der Erhöhung betroffen sind einer Meldung von
Android Police zufolge Kunden in ganz Europa, ob die Preise in allen Ländern gleichermaßen angehoben werden, ist allerdings noch unklar. Die Erhöhung tritt zwar am 30. April in Kraft, bestehende Abonnements werden im Mai allerdings noch mit dem bisherigen Preis berechnet. Laut den Angaben in den Mails will Spotify mit der Anhebung neue Inhalte und Features finanzieren, nähere Angaben hierzu macht das Unternehmen allerdings nicht.
Was machen Apple Music, Amazon und Tidal?Abzuwarten bleibt, ob Spotify mit dem Schritt Erfolg haben wird und somit eine Vorreiterrolle einnimmt. Der weltweite Musikstreaming-Markt ist heiß umkämpft, der schwedische Marktführer steht unter anderem im Wettbewerb mit Apple Music, YouTube Music, Amazon Music Unlimited und Tidal. Da sich weder die Preise noch das Angebot an Musiktiteln signifikant unterscheiden, könnte die Erhöhung etliche Spotify-Nutzer zu einem Wechsel veranlassen. Denkbar ist allerdings auch, dass die anderen Anbieter in nächster Zeit nachziehen und ihrerseits eine Anhebung der monatlichen Entgelte ankündigen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird man in Cupertino, Mountain View und Seattle die Auswirkungen von Spotifys Schritt auf den gesamten Markt aufmerksam beobachten und entsprechende Schlüsse ziehen.
AktualisierungSpotify hat zu den Berichten Stellung genommen und die Lage für Deutschland klargestellt. Demnach gebe es hierzulande keine Preiserhöhung. Unklar ist, auf welchen Zeitraum sich diese Aussage bezieht, allerdings scheint Deutschland tatsächlich von dieser Preisrunde komplett ausgenommen zu sein.