Spotify setzt auf Google-Server, heizt Übernahmespekulationen an
Während Apple zunehmend
eigene Server-Farmen aufbaut, um die Abhängigkeit von Server-Anbietern wie Amazon abzuschütteln, geht der schwedische Musikstreaming-Konkurrent
Spotify den gegenteiligen Weg. Die bisher in eigenen Anlagen untergebrachte Infrastruktur soll auf die Google Cloud Plattform umziehen. Damit kehren auch die seit 2014 diskutierten Gerüchte zurück, nach denen Google am Kauf von Spotify interessiert sei.
Coup für Google - Übernahme geplant?Die Entscheidung der Spotify-Führung stellt in jedem Fall einen Erfolg für Google dar. Auf dem Markt der Server-Anbieter liegt der Konzern aus Mountain View weit abgeschlagen hinter den Konkurrenten Amazon und Microsoft auf Platz Drei. Ein großer Deal wie jetzt durch Spotify sollte dem Geschäft wieder einigen Aufwind geben. Namhafte Kunden sind bislang Unternehmen wie Sony, Coca-Cola, Northrop Grumman und Snapchat.
Als Grund für den Umzug nennt Spotifys Infrastruktur-Chef Nicholas Harteau die vielfältigen Möglichkeiten, die Google zur Analyse von großen Datenmengen bereitstelle. Für das Feintuning sei das unerlässlich, um Hörerempfehlungen am effektivsten entsprechen zu können. „In der Beziehung ist Google ganz vorne und wir glauben, dass das so bleibt“, sagte Harteau.
Branchenkenner vermuten aber noch einen anderen Grund hinter dem Umzug. Bereits 2014 wurde darüber spekuliert, dass Google ein Interesse an einer Übernahme von Spotify hätte, um auch auf dem Streamingmarkt ein Standbein zu haben. Damals waren die Gespräche an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert.
Amazon bleibt Branchenführer bei ServernDer Spotify-Umzug betrifft übrigens nur die Infrastruktur des Dienstes. Die umfangreiche Musikbibliothek bleibt weiterhin auf Servern von Branchenprimus Amazon Web Services ausgelagert. Spotifys Streaming-Konkurrent Apple baut derweil in großem Stil Datenzentren in verschiedenen Teilen der Welt, um die wachsenden Web-Dienste Cupertinos selbst stemmen zu können. Die größten Schlagzeilen macht bei diesen Bemühungen das
geplante Datenzentrum in Galway, Irland, das wegen des Widerstands der örtlichen Anwohner seit Monaten in der Warteschleife hängt.
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