Spotifys Gratiskunden müssen künftig auf neue Musikalben warten
Der Schritt hatte sich in den letzten Wochen bereits
angedeutet, nun ist er vollzogen: Spotify bietet Nutzern der werbefinanzierten Gratisvariante nicht mehr dieselbe Musikbibliothek wie den zahlenden Premiumkunden.
Den Unterschied machen künftig neu erschienene Musikalben von Künstlern, die zum Label Universal Music Group gehören - dem größten der drei marktbeherrschenden »Major Labels«. Wie ein jüngst unterzeichneter Vertrag vorsieht, dürfen Künstler ab jetzt entscheiden, ob sie ihre neue Musik direkt allen Spotify-Kunden zur Verfügung stellen oder den Zugriff für eine Dauer von zwei Wochen auf die Nutzer der 9,99 Euro pro Monat teuren Premiumversion beschränken.
Spotify senkt KostenDieses Zugeständnis machte Spotify im Gegenzug zu sinkenden Lizenzzahlungen. Die Kostensenkung ist für die Schweden wichtig, um den angestrebten Börsengang bald realisieren zu können. Für Streams von Künstlern, die zur Universal Music Group gehören, muss Spotify also weniger zahlen. Allerdings sind diese Nachlässe an ein gewisses Wachstum des Premiumbereichs gekoppelt: Sollte Spotify diese Wachstumsziele verfehlen, werden die Rabatte ganz oder teilweise zurückgenommen.
Betroffene KünstlerDauerhaft bleiben Spotifys Gratiskunden also weiterhin nicht benachteiligt. Es gibt keine nachhaltige Einschränkung der verfügbaren Musik; wer aber stets die neuesten Songs von Musikern wie Taylor Swift, Kanye West, Metallica, Lady Gaga, Adele, Helene Fischer und Mariah Carey hören möchte, muss fortan über ein Premium-Abonnement nachdenken.
Für Major Labels wie die Universal Music Group stellen Kooperationen mit Musikstreamingdiensten inzwischen den wichtigsten Finanzposten dar. Noch vor wenigen Jahren galten Spotify und Co. als willkommene Hilfsplattformen, um dem Musikmarkt neuen Schwung zu geben, so sind die Einnahmen aus dem Streaming mit 43 Prozent inzwischen größer als die aus dem physischen Musikverkauf und dem Downloadgeschäft. Unter den Streamingdiensten ist Spotify nach wie vor Marktführer, Apple Music folgt auf Platz 2.
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