Das "Spring Loaded"-Event ist nun zu Ende und Apple zeigte diverse neue Produkte – angefangen bei den AirTags über einen neuen iMac 24" mit M1, zwei neue iPad-Pro-Modelle bis zu einem neuen Apple-TV-Modell. Langeweile kam bei der Geschwindigkeit der neuen Vorstellungen nicht auf – das vorproduzierte Video ging genau eine Stunde und Verschnaufpausen suchte man vergeblich. Lesen Sie hier, was wir über die Neuigkeiten denken.
Monetarisierung bei PodcastsApple geht bei Podcasts ein Problem an, unter welchem viele Produzenten leiden: Schwierige Monetarisierbarkeit. Hochwertig produzierte Podcasts kosten eine Menge Geld, doch bisher war es schwer, ausreichend Umsatz zu erzielen. Apple erlaubt es nun, dass Podcast-Produzenten für zusätzliche Inhalte, früheren Zugang zu Episoden oder werbefreie Podcasts Geld verlangen können. Damit will Apple es erreichen, dass hochwertigere Inhalte produziert werden – doch ob dieses Modell erfolgreich ist, wird sich frühestens in den kommenden Jahren zeigen. Grundsätzlich ist es lobenswert, dass Apple Produzenten nun zusätzliche Monetarisierungsoptionen bietet, um das Fortbestehen von Podcasts zu sichern.
AirTags (Store
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Schon seit 2019 geisterten die smarten Apple-Etiketten durch die Gerüchteküche – und Apple stellte diese heute nun endlich vor. Für 35 Euro erhält der Kunde einen AirTag, für 119 Euro vier Stück. Apple ruft hier einen durchaus konkurrenzfähigen Preis auf, wenn man das Angebot mit beispielsweise Tile vergleicht. Durch Ultra-Wideband und den U1-Chip lassen sich AirTags recht genau orten – eine sinnvolle Funktion ergänzend zu dem Audio-Signal. Löblich ist, dass es sich bei den AirTags nicht um einen Wegwerfartikel handelt: Kunden können die Batterie selbst austauschen und Apple gibt die Batterielaufzeit mit einem Jahr oder länger an. Nach der langen Zeit in der Gerüchteküche sind die AirTags keine Überraschung, aber es handelt sich wohl um ein sinnvolles und durchdachtes Produkt.
iMac M1 (Store:
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Am heutigen Abend stellte Apple einen weiteren Mac auf M1-Prozessoren um: Der Intel-iMac mit 21,5"-Bildschirm ist Geschichte und wird durch den iMac 24" ersetzt. Nach 10 Jahren spendiert Apple dem iMac auch ein neues Design in sieben Farben. Im Video und auf Bildern wirkt die Gestaltung sehr gefällig – negativ fällt jedoch auf, dass den M1-iMac weiterhin einen Trauerrand unter dem Display ziert. Merkwürdigerweise verzichtet Apple hier sogar auf das stets präsente Apfel-Logo, welches sich fortan nur noch auf der Rückseite wiederfindet. Schön ist, dass Apple die Tastatur, das Magic Trackpad oder die Magic Mouse nun in der passenden Gehäusefarbe mitliefert.
Der neue iMac bringt den bekannten M1-Chip aus Mac mini, MacBook Air und MacBook Pro mit – das kleine Modell mit 7 GPU-Kernen, das große mit 8 Grafikkernen. Dass Apple hier nicht allen Modellen den "großen" M1-Chip spendiert, ist etwas knickerig – besonders, da das 4,5k-Display des iMac 24" die Grafikeinheit sicher fordert.
Viele hatten gehofft, die nächste Ausbaustufe des M1 am heutigen Abend zu sehen – doch diese bleibt wohl dem Nachfolger des iMac 27" und dem MacBook Pro 16" vorbehalten. Trotzdem erhält der Kunde beim neuen iMac deutlich mehr Leistung bei ähnlichen Preisen – hier ist von einem gelungenen Upgrade zu sprechen.
Wer den SD-Karten-Slot des aktuellen iMacs nutzt, wird beim iMac M1 enttäuscht: Diesen strich Apple – doch ein Kopfhörerausgang ist weiterhin an der Seite des iMacs vorhanden. Der neue iMac ist der erste Desktop-Mac mit Touch ID – jedoch verbaut Apple leider kein Face ID. Dennoch ist die biometrische Authentifizierung mittels Fingerabdruck eine sinnvolle Ergänzung.
Wer gerne schnelle Netzwerkverbindungen per Kabel nutzt, findet einen passenden Anschluss beim iMac 24" im Netzteil wieder: Hier integriere Apple ein Gigabit-Ethernet-Anschluss, so dass im Idealfall nur ein Kabel von Schreibtisch zu führen ist. Ebenfalls sehr sinnvoll: Der iMac 24" verfügt über eine VESA-Halterung, so dass sich dieser auch an der Wand oder direkt am Schreibtisch befestigen lässt.
Der iMac 24" ist ein rundum gelungenes Update – im Vergleich zur Vorgängergeneration gibt es fast nur Vorteile beim neuen Modell.
iPad Pro 2021 (Store:
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Neben dem iMac 24" stellte Apple auch ein neues iPad Pro vor – und setzt hier den selben Chip ein wie in den Macs: Statt eines "A14X" verbaut Apple hier ebenfalls einen M1. Die Leistung des iPad Pro dürfte nun ähnlich sein wie bei den M1-Macs – jedoch ist die Taktrate des verbauten Chips nicht bekannt.
Dem großen iPad Pro spendierte Apple einen Bildschirm mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung, so dass dieser auch sattes Schwarz produzieren kann. Doch dieses Feature ist dem großen iPad vorbehalten – das iPad Pro 11" setzt weiterhin auf eine konventionelle Hintergrundbeleuchtung.
Beim Preis muss man allerdings tiefer in die Tasche greifen: Ein iPad Pro 11" mit 1 TB wird um 220 Euro teurer, das iPad Pro 12,9" mit 1 TB sogar um 320 Euro – hier ist der Basispreis bereits um 100 Euro gestiegen.
Beim 2021er iPad Pro handelt es sich um ein evolutionäres Update – es ist schneller, aber dürfte nur wenige Nutzer eines aktuellen iPads zum Umstieg bewegen. Features wie "Center Stage" dürften nur für wenige Käufer einen echten Mehrwert bieten.
Apple TV 4K (Store:
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Apple spendierte auch dem betagten Apple TV 4K eine Aktualisierung: Statt eines alten Apple A10X kommt nun ein Apple A12 zum Einsatz. Damit sollen sich Apps flüssiger bedienen lassen und bessere Grafik in Spielen ermöglichen.
Endlich ersetze Apple die vielerorts kritisierte Apple Siri-Fernbedienung durch ein durchdachteres Modell mit normalen Richtungstasten. Scrollen ist nun durch eine Dreh-Bewegung auf dem Ring möglich – die Mitte dient als Touch-Pad. Es ist sehr zu loben, dass Apple hier endlich auf die vielen Kundenstimmen hörte und die alte Fernbedienung beerdigt.
Ob allerdings das Update dazu führt, dass das Apple TV eine Daseinsberechtigung hat, ist zu bezweifeln: Der App Store für tvOS gleicht einer Geisterstadt und moderne Smart-TVs bringen viele Funktionen des Apple TVs sowieso mit.
Apple verkauft auch weiterhin das Apple TV HD – zwar mit neuer Fernbedienung, aber weiterhin mit Apple A8. Doch der Preis von 159 Euro grenzt für die 2015er Hardware an eine Frechheit: Für nur 40 Euro mehr bekommt der Kunde das neue Apple TV 4K.
FazitIn der Vergangenheit waren März/April-Events meist nicht die spannendsten Präsentationen von Apple – doch beim heutigen Event war von Langeweile keine Spur. Zwar hatten sich viele einen Ausblick auf "stärkere" Macs gewünscht, aber Apple hatte dennoch ausreichend Neuerungen im Gepäck, so dass man von einem gelungenen Event reden kann.