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Staatstrojaner „Hermit“ spähte iPhones und Android-Smartphones aus – Apple reagiert

Vor einigen Tagen sorgte Googles Threat Analysis Group (TAG) für Aufsehen: Das italienische Unternehmen RCS habe Malware entwickelt, um Nutzer von Android-Smartphones sowie iPhones in Italien und Kasachstan auszuspähen. Aufgrund der Zusammenarbeit mit Mobilfunkunternehmen geht die TAG von staatlicher Beteiligung aus. Tatsächlich gelang es der Spyware sogar, Anwendungen abseits von Apples App Store auf den Geräten zu installieren. Mittlerweile erhielt der Trojaner zudem einen Namen: „Hermit“. Apple reagierte bereits mit Sicherheitsupdates für iOS und legt nun weiter nach.


Hermit sorgte für App-Installationen abseits des App Stores
Opfer der von RCS Labs entwickelten Spyware erhielten eine SMS, welche sie über ihre fehlende mobile Datenverbindung informierte. Tatsächlich hatten die Mobilfunkanbieter bei den Betroffenen den Datenfunk gekappt und den Inhalt der Nachricht plausibel erscheinen lassen. Tippten die Nutzer auf den Link in der SMS, wurde eine vermeintliche Anwendung des Herstellers des Smartphones oder des Netzbetreibers installiert – tatsächlich handelten sich die Opfer aber den Staatstrojaner Hermit ein. Dass sich Apps aus einer solchen Quelle herunterladen lassen, ist bei Android mit recht wenigen Hürden verbunden – iOS sollte dem allerdings einen Riegel vorschieben. Aufgrund verschiedener Zero-Days-Exploits gelang das von Apple verschmähte Sideloading sogar auf dem iPhone.

Apple widerruft Konten und Zertifikate
Mittlerweile sollte die Gefahr einigermaßen gebannt sein: Apple nahm sich der Sicherheitslücken an und schloss diese im Rahmen von sechs Software-Updates: iOS 12, 12.3, 13.3.1, 13.6, 15.0.2 und zuletzt 15.2 enthalten entsprechende Fixes. Nun erklärte das Unternehmen gegenüber 9to5Mac alle mit der Spyware verbundenen Konten und Zertifikate widerrufen zu haben, sodass eine infizierte Anwendung nicht länger außerhalb des App Stores heruntergeladen werden könne. Auch auf Android-Smartphones sollte Hermit kein Unheil mehr stiften: Google informierte Betroffene und passte unter anderem „Google Play Protect“ entsprechend an, um die Malware ausfindig zu machen.

Kommentare

iEi
iEi28.06.22 13:24
Warum drängt die EU nur so auf alternative Appstores und Öffnung von Messengern… 😎

Natürlich NUR für die Kunden …
+6
Statler_RGBG
Statler_RGBG28.06.22 14:30
Natürlich! Auf KEINEN Fall aus Eigeninteresse ...
+3
Deichkind28.06.22 15:20
Jedoch entlarvt dieser Vorgang die Argumente für das Unterbinden des Sideloading als weiteres Beispiel für Apples Security-Bullshit. Als es darauf ankam, konnte Apple das Sideloading nicht unterbinden.
-2
maculi
maculi28.06.22 15:41
Ja, schon klar, nur weil dieses eine Mal Kriminelle einen Weg gefunden haben gewisse Schutzmaßnahmen zu umgehen sind die natürlich pauschal für die Katz. Wer kann schon sagen, wie oft entsprechende Versuche gescheitert sind? Kein System ist perfekt, aber es muss immer drum gehen den Angreifern das Leben (bzw. den Zugriff auf fremde Systeme) so schwer wie möglich zu machen.
+13
Leichtbau
Leichtbau28.06.22 17:11
iEi
Warum drängt die EU nur so auf alternative Appstores und Öffnung von Messengern… 😎
In dem Zusammenhang eine steile These.

Apple wird beim Sideloading dem Kunden sicher die Wahl lassen:
(ob an/aus).
robbie@compjutah ~ % sudo deindustrialisierung /schland
+1
X-Jo28.06.22 19:01
Leichtbau
iEi
Warum drängt die EU nur so auf alternative Appstores und Öffnung von Messengern… 😎
In dem Zusammenhang eine steile These.
[…]
Genau, und Korrelation ist nicht gleich Kausalität.
+1
cps29.06.22 20:07
maculi
Ja, schon klar, nur weil dieses eine Mal (…)

Das eine Mal nach Pegasus.
0

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