Staatstrojaner "Pegasus": Apple verurteilt Spyware-Attacken – betont aber die Sicherheit der iPhones
Das aller Wahrscheinlichkeit nach enorme Ausmaß an Überwachungsaktionen, welche autokratische und autoritäre Regierungen mithilfe der Software "Pegasus" durchführten, schlägt weiterhin weltweit hohe Wellen. Einer vor Kurzem veröffentlichten Analyse von Amnesty International zufolge könnten bis zu 50.000 iPhone-Nutzer von den staatlichen Spyware-Attacken betroffen sein. Bei den Opfern handelt es sich überwiegend um Menschenrechtsaktivisten, Anwälte, Oppositionelle und Journalisten.
Apple verurteilt Cyberattacken auf das SchärfsteEbenso wie zahlreiche Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Vertreter demokratischer Staaten machte jetzt auch der iPhone-Konzern seine Haltung zu diesem Vorgang unmissverständlich klar. "Apple verurteilt Cyberattacken auf Journalisten, Menschenrechtsaktivisten und andere Personen, welche die Welt zu einem besseren Ort machen, ohne jede Einschränkung." Das sagte Ivan Krstić, als Head of Security Engineering and Architecture in Cupertino für die Sicherheit von Apples Produkten zuständig, der
Washington Post. Er wies allerdings gleichzeitig darauf hin, dass Experten das iPhone für das weltweit sicherste Mobilgerät hielten. Das liege unter anderem darin begründet, dass Apple seit mehr als zehn Jahren führend sei, was Innovationen hinsichtlich der Sicherheit betreffe.
"Keine Gefahr für Mehrheit der iPhone-Nutzer"Die breite Masse von iPhone-Besitzern sieht Apple laut den Aussagen von Krstić durch "Pegasus" und ähnliche Staatstrojaner nicht in Gefahr. Angriffe wie die von Amnesty International beschriebenen seien extrem hoch entwickelt, so der Manager. "Ihre Entwicklung kostet Millionen von US-Dollar, sie haben oft nur eine kurze Lebensdauer und werden zudem genutzt, um einzelne Personen ins Visier zu nehmen." Derartige Spyware stelle daher keine Bedrohung für die überwältigende Mehrheit der Nutzer dar. Dennoch werde der iPhone-Konzern weiterhin unermüdlich daran arbeiten, seine Kunden vor Schaden zu bewahren. Apple ergreife kontinuierlich neue Maßnahmen, um die Sicherheit der Geräte und die Daten der Nutzer zu schützen.
Google warnt betroffene Nutzer von Android-GerätenOb Apple die von "Pegasus" ausgenutzte und laut Amnesty International in iOS 14.6 noch klaffende iMessage-Sicherheitslücke mit dem soeben erschienenen Update auf iOS 14.7 geschlossen hat, ist bislang nicht bekannt. Betroffen von derartigen staatlichen Cyberattacken sind nicht nur iPhone-Besitzer, sondern auch Nutzer von Android-Geräten. Eine Google-Sprecherin teilte der Washington Post mit, das Unternehmen führe permanente Analysen durch, bei denen der israelische Staatstrojaner-Hersteller NSO Group und ähnliche Firmen im Mittelpunkt stünden. Monatlich informiere man mehr als 4.000 User über mögliche Cyberattacken durch private und staatliche Angreifer.