Stack Audio LINK: Bezahlbarer High-End Streamer mit cleveren Features und aufwendiger Technik
Digitale Audiodaten wiederzugeben, geht auf tausend verschiedene Arten und von vielen unterschiedlichen Quellen. Dafür gibt es heute zahlreiche Lösungen für jeden Anspruch und Geldbeutel. Von der Wiedergabe per Mac/PC, per Bluetooth oder AirPlay von iDevices, über günstige Streaming-Devices, bis hin zu sündteuren High-End-Lösungen.
Beim
Stack Audio LINK, dessen Markteinführung für Mitte/Ende Januar geplant ist, handelt es sich um einen Streamingplayer mit einem ganz besonderen, und wie ich finde, sehr sinnvollen Feature-Mix.
KompaktArt | | Streaming-Player und Bridge |
Verfügbarkeit | | Mitte Januar |
Der britische Hersteller Stack Audio hat sich ganz auf die Entwicklung von front-end Equipment spezialisiert und sich eingehend Gedanken darüber gemacht, welche Eigenschaften ein moderner Streamer haben sollte. Natürlich gehört dazu, Musik aus so vielen Quellen wie möglich wiedergeben zu können. Egal, ob die Musik lokal gespeichert ist, oder online herangeschafft wird. Außerdem sollte die Bedienung so einfach und flexibel wie möglich sein. Und nicht zuletzt soll das Gerät die Fallstricke der digitalen Signalkette so weit wie möglich meiden und klanglich echtes High-End-Niveau bietet, ohne ein Vermögen zu kosten.
Stack Audio hat für dieses Ziel den erfahrenen Digital-Entwickler John Westlake engagiert, der sich auch für andere Projekte, wie den
Pro-Ject StreamBox S2 Ultra verantwortlich zeigt – was die nicht unerheblichen Ähnlichkeiten mit dem LINK erklärt. Letzterer soll aber noch ein paar Schritte weiter gehen, vor allem beim Gehäuseaufwand.
Und das heißt?
Der LINK dient als Verbindungsglied für digitale Musik aller Art – daher auch sein Name. Er spielt Musik via UPnP/DLNA, von Open Home- und Roon-basierten Musikverwaltungssystemen (roon-Kompatibilität kommt aber mit ein klein wenig Verspätung), per Shairport-Sync, hat die HiRes-Streamingdienste Tidal und Qobuz, sowie Spotify integriert, funktioniert via AirPlay und dient außerdem als eine Art Reinigungsstation für USB-Signale von Mac/PC, um Phasenrauschen zu minimieren, welches zu klangschädigenden Timingfehlern (Jitter) führt. – Pures Gift für jeden D/A-Wandler.
"USB-Detox" nennt das der Entwickler und es ist im Prinzip so etwas, wie der
hier getestete iFi Audio micro iUSB 3.0. Für nachgeschaltete DACs, die keine Stromversorgung über USB benötigen, kann man über einen rückseitig angebrachten Schalter zusätzlich die Power-Leitung von USB lahmlegen – was ebenfalls das Phasenrauschen mindert. Auch Daten via Ethernet erhalten eine ähnliche Entschlackungskur wie USB. Die Wirkung der Maßnahmen belegt der Hersteller auch Messtechnisch.
Um das Phasenrauschen deutlich zu minimieren, sind nicht nur elektronische Maßnahmen (z.B. ein sorgsam konstruiertes Netzteil), sondern auch mechanische erforderlich. Darum sitzt die Elektronik des LINK in einem aus dem vollen gefrästen Alu-Gehäuse, das elektromagnetische Strahlung abschirmt und durch seine Masse durch die Luft übertragene Schwingungen absorbiert. Schwingungsabsorber im Inneren reduzieren Vibrationen, die durch das Regal übertragen werden. Auch solche Interferenzen haben Einfluss auf das Phasenrauschen.
Dass der LINK auch WLAN und Bluetooth beherrscht, sei hier nur am Rande erwähnt. An einem zusätzlichen USB-Port kann man bei Bedarf auch ein USB-CD-Laufwerk anschließen und seine Silberlinge rippen.
Gesteuert wird der LINK wahlweise über ein Webinterface, per (iOS/Android/UPnP-) App oder über einen per HDMI angeschlossenen Monitor bzw. Touchscreen.
Der LINK ist ein rein digitales Gerät und benötigt in jedem Fall einen nachgeschalteten USB-DAC, denn er gibt seine Daten nur über diese Schnittstelle aus. Da heutzutage fast jeder bessere DAC über einen USB-Eingang verfügt, ist der Stack Audio LINK eine ideale Ergänzung für bereits vorhandene Audiosysteme.
Und das Beste: Allein bei dem aufwendigen Gehäuse würde man ein Preisschild weit im vierstelligen Bereich vermuten, aber der LINK kostet erträgliche 695 britische Pfund (bei uns etwa 770 Euro plus Versand aus England). Stack Audio verkauft nur online und "direkt ab Werk", was die Kosten in Grenzen hält. Hier geht es zur
Produktwebseite.