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Stalking-Schutz: AirTags vs. Tile vs. weitere GPS-Tracker im Test

Die AirTags heben sich gleich in mehrfacher Hinsicht von Schlüsselfindern anderer Hersteller ab. Apples Geräte bieten eine Batterielaufzeit von etwa einem Jahr, verrichten ihren Dienst also erheblich länger als etwa GPS-Tracker. Durch die Einbindung in das "Wo ist?"-Netzwerk des iPhone-Konzerns stehen die Chancen sehr gut, verlorene oder verlegte Gegenstände schnell wiederzufinden. Zudem ist im Nahbereich dank der Unterstützung von Ultrabreitband-Funk (UWB) eine zentimetergenaue Ortung möglich.


AirTags verfügen über Anti-Stalking-Features
Diese Eigenschaften der AirTags lassen sich allerdings auch für Zwecke missbrauchen, die alles andere als legitim sind. Die Schlüsselfinder können etwa eingesetzt werden, um Partner, Kinder oder andere Personen zu überwachen. Apple hat deshalb in die unauffälligen Geräte einige Funktionen eingebaut, welche das erschweren beziehungsweise verhindern sollen. Ob sich diese Anti-Stalking-Maßnahmen im Alltag bewähren und Apples AirTags in diesem Aspekt sicherer sind als die Geräte anderer Hersteller, zeigt jetzt ein aktueller Praxistest.

Ehemann mit AirTags, Tiles und GPS-Tracker ausgestattet
Die für die New York Times tätige Reporterin Kashmir Hill stattete dafür ihren Ehemann und einige seiner persönlichen Dinge mit dessen Einverständnis mit drei AirTags, drei Schlüsselfindern des bekannten Herstellers Tile und einem sehr präzisen GPS-Tracker aus. Letzterer lieferte laut dem Bericht (Bezahlschranke) erwartungsgemäß nahezu in Echtzeit die genaue Position der Zielperson, diese ließ sich mit einem entsprechend teuren Abonnement im Abstand von gerade einmal drei Sekunden ermitteln. Bei AirTags und Tile-Trackern dauerte die Lokalisierung deutlich länger. Apples Schlüsselfinder waren allerdings im Vorteil, da im "Wo ist?"-Netzwerk erheblich mehr Geräte wie etwa iPhones aktiv sind, welche beim Aufspüren helfen.

AirTags machen auf sich aufmerksam, andere Geräte nicht
Als einzige Geräte im Test machten die AirTags auf ihre Anwesenheit aufmerksam. Rund zwei Stunden, nachdem die Reporterin im Auto ihres Ehemanns einen Schlüsselfinder aus Cupertino platziert hatte, gab dieser Pieptöne von sich. Zudem erschien auf dem iPhone ein entsprechender Hinweis. Allerdings ließ sich das AirTag im Fahrzeug dennoch nicht finden, weil der Ehemann es anhand der Töne nicht exakt lokalisieren konnte. Der GPS-Tracker und die Etiketten von Tile blieben hingegen die ganze Zeit stumm und verrieten somit ihr Vorhandensein nicht.

Anti-Stalking funktioniert, aber es gibt Einschränkungen
Hill zufolge funktionieren Apples Anti-Stalking-Features wie vom Unternehmen versprochen, während andere Geräte in dieser Hinsicht erhebliche Defizite aufweisen. Berücksichtigen sollte man allerdings, dass sich die Lautsprecher der AirTags mit wenig Aufwand deaktivieren oder entfernen lassen, wodurch sich Apples Vorkehrung konterkarieren lässt. Zudem erhalten Nutzer von Android-Smartphones nur dann Hinweise auf Apples Schlüsselfinder, wenn sie eine entsprechende App installiert haben. Apple hat jedoch bereits zusätzliche Maßnahmen angekündigt, welche den Stalking-Schutz der AirTags weiter verbessern sollen (siehe ). Tile plant die Einführung einer ähnlichen Funktion, diese wird aber die Nutzung einer speziellen App erfordern.

Kommentare

elBohu
elBohu14.02.22 18:04
Ich versteh grad nicht mehr, wofür man dann AirTags noch braucht.
Ok, verlegte Sachen finden. Aber als Diebstahlschutz eben nicht.
wyrd bið ful aræd
-1
Wurzenberger
Wurzenberger14.02.22 18:10
elBohu
Ich versteh grad nicht mehr, wofür man dann AirTags noch braucht.
Ok, verlegte Sachen finden.
Genau dafür waren sie doch seit jeher gedacht?
+7
elBohu
elBohu14.02.22 18:34
Ok, aber dann sollte genau das kommuniziert werden und alles andere verhindert.

Egal, man muss ja nicht alles kaufen wo spüle drauf steht.
wyrd bið ful aræd
-7
Wurzenberger
Wurzenberger14.02.22 18:46
Apple
AirTags wurden so entwickelt, dass sie unerlaubtes Tracking verhindern. Falls ein fremdes AirTag sich in deine Sachen verirrt, erkennt dein iPhone es und benachrichtigt dich. Wenn du es nach einer Weile immer noch nicht gefunden hast, spielt das AirTag einen Ton ab, damit du weißt, dass es da ist.
Also verschwiegen wurde das bisher nicht, gerade wegen der Datenschutzbedenken der Leute.
+4
Peter Longhorn14.02.22 18:46
Zudem erhalten Nutzer von Android-Smartphones nur dann Hinweise auf Apples Schlüsselfinder, wenn sie eine entsprechende App installiert haben.

Falsch. Die App muss installiert sein und man muss regelmäßig selbst manuell scannen. Die App zeigt einem nur dann an welche AirTags sich in der Nähe befinden. Ob diese einen verfolgen oder sonst was ist dadurch nicht automatisch bekannt.

Im Prinzip ist die App unter Android nur eine Bluetooth-Geräte-Suche.
Die App ist somit nichtmal ernst zu nehmen als theoretischer Stalking-Schutz.
0
d2o14.02.22 21:39
Fängt der AirTag von alleine mit den Pieptönen an, oder erst wenn man nach ihm im "Who is" sucht?
Würde ich also den Gegenstand, z.B. Autoschlüssel jemanden mitgeben, dann würde das Ding bei ihm irgendwann alleine anfangen sich zum melden? Wäre natürlich sehr lästig.
+2
TheRocka14.02.22 21:50
Familienfreigabe ist überfällig. Unser Autoschlüssel wird von meiner Frau und mir genutzt. Und jetzt? Sobald einer länger weg ist nervt das Ding!
+8
Stefanie Ramroth14.02.22 21:51
d2o
Würde ich also den Gegenstand, z.B. Autoschlüssel jemanden mitgeben, dann würde das Ding bei ihm irgendwann alleine anfangen sich zum melden? Wäre natürlich sehr lästig.
Ja, die AirTags machen das, sobald das gekoppelte Gerät eine gewisse Zeit nicht mehr in der Nähe ist.
Ich gebe morgen mein Auto in der Werkstatt ab. Muss also entweder den AirTag vom Schlüssel lösen oder in der App entkoppeln.
Ich bin froh, dass ich nur einen AirTag habe. Wie ich schon mal geschrieben habe, mir fehlt langsam wirklich ein sinnvolles Nutzungsszenario.
+3
d2o14.02.22 22:57
Stefanie Ramroth
Ich bin froh, dass ich nur einen AirTag habe. Wie ich schon mal geschrieben habe, mir fehlt langsam wirklich ein sinnvolles Nutzungsszenario.
Es ist schwierig eine zuverlässige Finde-Funktion zu gewährleisten, ohne das sie missbraucht werden kann. Und wenn sie missbraucht wird, wie kann man das aufdecken? Problem ist halt die Verbindung an das Gerät, in dem Fall iPhone des AirTag Besitzers. Somit wird dann aus einem normalen Schlüsselverleih für Mann, Frau oder Werkstatt dann ein "Stalking Fall".
Ich wollte damals auch direkt mehrere davon haben und überall einsetzen, aber da manche Gegenstände auch schon mal - legal - in anderer Leute Hände sind, ist das Piepen dann nicht hilfreich. Daher bin ich vom Kauf auch abgerückt.
+5
Warp15.02.22 01:52
Stefanie Ramroth
d2o
Würde ich also den Gegenstand, z.B. Autoschlüssel jemanden mitgeben, dann würde das Ding bei ihm irgendwann alleine anfangen sich zum melden? Wäre natürlich sehr lästig.
Ja, die AirTags machen das, sobald das gekoppelte Gerät eine gewisse Zeit nicht mehr in der Nähe ist.
Ich gebe morgen mein Auto in der Werkstatt ab. Muss also entweder den AirTag vom Schlüssel lösen oder in der App entkoppeln.
....
Ich meine die Bedingung, dass das AirTag selbstständig laut von sich gibt ist die, dass es eine gewisse Zeit nicht mehr in der Nähe ist und es auch nicht bewegt wird. Sonst würde das Ding doch auch das Piepen anfangen wenn z. B. die Schlüssel mit dem AirTag im Hause bleiben und du unterwegs bist.
0
Stefanie Ramroth15.02.22 06:38
Man kann in der App einstellen, dass man nicht erinnert wird, wenn das AirTag z.B. Zuhause bleibt, während man sich entfernt.

Wenn aber ein fremdes Gerät (also nicht mit der Apple ID des Besitzers) dann permanent in der Nähe ist, würde dieses auch wieder gewarnt.

Ich könnte also im Werkstatt-Szenario das Problem umgehen, indem ich ein zweites - mit meiner Apple ID gekoppeltes - iPhone im Auto lasse. Dann würde sich das AirTag nicht als "verloren" fühlen
Wenn der Schlüssel jedoch im Büro eingeschlossen ist, während mein Fahrzeug draußen auf dem Parkplatz steht, piepst es weiterhin im Schlüsseltresor.

Der Stalker müsste also auch nur neben dem AirTag ein iPhone am Fahrzeug des Opfers anbringen. Aber dann könnte man auch gleich auf andere GPS Trecker zurückgreifen, die ein eigenes GPS und Funkmodul mitbringen.
+2
d2o15.02.22 08:56
Stefanie Ramroth
Der Stalker müsste also auch nur neben dem AirTag ein iPhone am Fahrzeug des Opfers anbringen. Aber dann könnte man auch gleich auf andere GPS Trecker zurückgreifen, die ein eigenes GPS und Funkmodul mitbringen.
Oder dort, wo man es nicht hört, siehe USA, wo die AirTags hinter die Klappe des Stromsteckers von Anhängerkupplungen gelegt wurden. Oder eben mit deaktiviertem Speaker.
Man müsste dem AirTag erst einen Befehl geben können, damit er sich verloren fühlt. Spätestens dann kann sich das Ding ja melden. Macht er natürlich als Diebstahlschutz bzw. Verfolgung des Diebes wieder hinfällig. Aber dafür waren die Dinge eh nicht konzipiert.
-1
te-c15.02.22 09:00
Was genau heißt eigentlich andere Geräte in der Nähe. Gibt es irgendwo eine Angabe im welchen Umkreis sich ein gekoppeltes Gerät befinden muss, damit es ein Signal abgibt? Je nachdem, wie groß dein Haus oder Grundstück ist und du im Garten mit dem Schlüssel in der Tasche herumläufst, das iPhone aber im Schlafzimmer liegt. Könnte das etwas nervig werden.
+1
tranquillity
tranquillity15.02.22 10:01
Ehrlich gesagt nervt der Stalking-Schutz und schränkt die Funktion ein. Beispielsweise habe ich an den Haustürschlüssel, den mein Sohn in die Grundschule mitnimmt, einen Airtag gemacht. Leider piepst das Ding dann im Unterricht …
Er hat kein iPhone und wenn er eins hätte, würde ich den Airtag trotzdem lieber bei mir anzeigen lassen. Aber es fehlt ja die Familienfreigabe.
(Das Problem mit dem Autoschlüssel, welches oben beschrieben wurde, haben wir auch.)

Dann habe ich einen Airtag in mein Fahrrad eingebaut. Aber wie wir gelesen haben, taugt er ja nicht als Diebstahlschutz, da der Dieb entsprechend informiert wird. Da kann man nur hoffen, dass er keine Lust hat, den AT zu suchen und das Rad dann stehen lässt. Frage mich allerdings, wie das bei den Vanmoof-Bikes ist, die ja in das „Findmy“-Netzwerkt integriert sind. Müsste doch die gleiche Technik sein?
+4
Legoman
Legoman16.02.22 08:32
Apple macht sich Gedanken, wie man den Missbrauch verhindern kann - und alle pöbeln rum. Wie man's macht, macht man's falsch...
+1

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