Starker Performanceeinbruch: Intel-Sicherheitslücke schränkt Grafikleistung ein
Anfang 2018 wurde die IT-Welt durch ein ganz neues Angriffsszenario erschüttert: Nicht das Betriebssystem wurde Ziel eines Angriffs, sondern die Hardware an sich. Durch geschicktes Timing ist es möglich, beispielsweise Informationen aus dem Cache-Speicher auszulesen, auf welchen der aktuelle Programmcode eigentlich keinen Zugriff haben sollte. In den folgenden Monaten behob Intel durch Patches viele dieser Mängel – zum Teilen aber mit messbarer Verschlechterung der Performance.
Nun ist ein neues Sicherheitsproblem in Intels integrierter Grafikeinheit aufgeflogen. Laut Intel ist es dadurch möglich, Informationen auszulesen, welche eigentlich durch Sicherheitsvorkehrungen geschützt sein sollten. Genaue Informationen über das Angriffsszenario sind noch nicht verfügbar, da man erst allen Betriebssystemherstellern Gelegenheit geben will, Updates zur Verfügung zu stellen. Die Sicherheitslücke läuft unter der CVE-Nummer "
CVE-2019-14615".
Starker PerformanceeinbruchIn manchen Branches des Linux-Kernels pflegte Intel bereits Updates zur Behebung des Mangels ein. Bei neueren Intel-Prozessoren der 8., 9. oder 10. Generation scheinen durch das Update kaum oder keine Performancenachteile zu entstehen. Ganz anders sieht es aber bei älteren Prozessoren der Haswell- und Ivy-Bridge-Reihe aus, welche auch in vielen Macs werkeln. Messungen von
Phoronix.com nach sinkt die Grafikperformance zwischen 20 und 50 Prozent - je nach ausgeführtem Test und eingesetztem Chip:
Haswell und Ivy Bridge: Zu finden in vielen MacsNoch ist nicht bekannt, wann Apple die von Intel vorgeschlagenen Updates einpflegt – es ist aber damit zu rechnen, dass dies mit 10.15.3 oder 10.15.4 geschehen wird. Apple verbaute die Intel-Chips der Haswell und Ivy-Bridge-Serie in folgenden Modellen:
- 2012er iMac 21,5" und 27"
- 2012er Mac mini und Mac mini Server
- 2012er MacBook Air
- 2012er MacBook Pro 13" und 15"
- 2013er iMac 21,5"
- 2013er MacBook Pro 13" und 15"
- 2013er MacBook Air
- 2013er Mac Pro
- 2014er iMac 21,5" und 27"
- 2014er Mac mini
- 2014er MacBook Air
- 2014er MacBook Pro 13" und 15"
- 2015er iMac 27" Retina
- 2015er MacBook Pro 13" und 15"
Weniger schlimm ist die Performance-Problematik bei Macs, welche über eine zweite, dedizierte GPU verfügen. Bei Desktop-Macs mit dedizierter GPU wird die Intel-Grafikeinheit in den meisten Fällen sowieso nicht genutzt und bei Laptops wird automatisch zur dedizierten GPU gewechselt, sobald Grafikperformance benötigt wird.